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Das erfolgreichste Elektroauto Chinas

Irgendeine Ahnung was BAIC EC180 sein könnte? Kleiner Tipp: Hersteller des BAIC EC180, den man auch in der Variante BAIC EC200 bekommt, ist BJEV.

Noch immer keine Idee?

Was in Deutschland vor allem Stirnrunzeln hervorruft, ist in vielen Städten Chinas längst fester Bestandteil des Straßenbildes: BAIC EC180/200 ist das mit Abstand erfolgreichste Elektroauto Chinas. Weltweit ist der Kleinwagen in diesem Jahr auf Platz drei der Elektroauto-Hitliste vorgefahren, vorbei an Renault-, Toyota- und BMW-Modellen. Nur das Tesla-Massenmodell, das Model 3, und der Elektro-Pionier Nissan Leaf haben sich im Zeitraum Januar bis Oktober 2018 besser verkauft. Daimler und Volkswagen sind in der Liste, die reine Elektroautos und E-Autos mit zusätzlichem Verbrennungsmotor (Plug-in-Hybride) umfasst, auf den ersten 20 Plätzen nicht vertreten.

So ungewöhnlich, wie der Erfolg des BAIC EC 180/200 auf den ersten Blick aussieht, ist er gar nicht. Dafür gibt es drei Gründe: Die Stärke des Herstellers BJEV, die Größe des chinesischen Markts und die Vehemenz, mit der die chinesische Regierung den Automarkt in Richtung Elektromobilität schiebt. So erzählt das elektrische Volksauto von einem zukünftigen Automarkt, in dem neue Player und neue Antriebstechnik die Dominanz westlicher Hersteller angreifen und Gewohntes in Frage stellen.

1380 Millionen Einwohner, von denen noch nicht mal jeder zehnte ein Auto hat: Der größte und vielversprechendste Markt für Autohersteller ist bekanntlich China, auch wenn dort die Pkw-Nachfrage zuletzt spürbar zurückging. Zugleich ist China auf absehbare Zeit der wichtigste Markt für Elektroautos. Denn ein Land, in dessen Metropolen jeden Tag über 4000 Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung sterben, hat praktisch keine andere Wahl. Nur mit lokal emissionsfreien Autos kann das Leben in den Städten wieder erträglicher werden. Chinas Regierung lockt die Käufer von E-Autos deshalb mit hohen Prämien oder zwingt sie mitunter förmlich in die Elektromobilität: In etlichen Städten können herkömmliche Autos kaum noch zugelassen werden.

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Elektroautos aus dem Ausland, wie etwa die kostspieligen Tesla-Modelle, sind in China zwar begehrt, aufgrund ihrer hohen Preise für die Vielzahl der Käufer aber unerschwinglich. Chinesische Anbieter dagegen punkten mit vergleichsweise einfachen, günstigen E-Modellen – wie der BAIC EC 180/200. Über 68.000 Exemplare dieses Modells verkaufte Hersteller BJEV in den ersten zehn Monaten des Jahres in China und damit fast doppelt so viel der zweitplatzierte Hersteller BYD von seinem Modell Qin, einem Plug-in-Hybrid.

Der BAIC EC 180 wurde 2016 auf einer chinesischen Automesse zum ersten Mal gezeigt und war schon Monate später das meistverkaufte E-Auto Chinas. Die Spitzenposition konnte das Auto seither halten: Im Oktober 2018 wurden über 20.000 Exemplare des Modells in China abgesetzt. Auf Platz 2 folgt ein Plug-in-Hybrid von BYD mit einem Absatz von rund 6000 Stück. Der Bestseller ist 3,67 lang und hat damit in etwa die Abmessungen eines Fiat Panda. Er verfügt in der Variante 200 über eine 22-Kilowattstunden-Lithiumionen-Batterie und kommt mit einer Ladung maximal 200 Kilometer weit. Das Aufladen dauert rund sieben Stunden. Mit den in China üblichen Subventionen kostet das Auto nur rund 7.000 Euro, nicht subventioniert sind es rund 20.000 Euro. Dafür gibt es aber immerhin zwei Airbags und ABS serienmäßig. Aus Sicht deutscher Autobahnfahrer hätte das kleine Auto allerdings eine entscheidende Schwäche: Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 120 Kilometern pro Stunde.

Das Kampfpreis-E-Mobil wird von einem Schwergewicht der chinesischen Autoindustrie gebaut: Hersteller BJEV, die Beijing Electric Vehicle Company, ist der Elektroauto-Arm des chinesischen Autokonzerns BAIC. Der fünftgrößten Autohersteller der Volksrepublik betreibt zahlreiche Autoproduktionen in China als Joint Venture mit anderen Autokonzernen und verkaufte unter eigenen Marken 2017 rund 570.000 Fahrzeuge.

Spätestens seit März 2018 dürfte BJEV deutschen Automanagern ein Begriff sein. Da erwarb Daimler knapp vier Prozent an dem E-Auto-Hersteller. Begründung aus Stuttgart: Man strebe eine „enge Zusammenarbeit“ an.