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Erdogan stürzt die Bevölkerung in eine Geldkrise: Inflation treibt Preise bei Lebensmitteln und Benzin in die Höhe

Bazaar im Istanbuler Stadtteil Eminönü
Bazaar im Istanbuler Stadtteil Eminönü

In der Türkei müssen die Menschen immer tiefer in die Tasche greifen, wenn sie einkaufen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des türkischen Statistik-Instituts TÜIK. Das ist der höchste Inflationswert seit der Wirtschaftskrise 2008 und liegt weit über der Zielmarke der Erdogan-Regierung von fünf Prozent. Die türkische Lira ist so schwach wie noch nie. Für einen Euro zahlt man aktuell 10,28 Lira. Das sind knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor zehn Jahren schwankte der Kurs noch zwischen 1,60 und 2 Lira für einen Euro.

Preisexplosion bei Lebensmitteln und Benzin

Besonders hohe Preiserhöhungen gibt es bei den Produkten des täglichen Bedarfs wie z.B. Lebensmittel. Laut dem türkischen Statistikamt explodierten die Preise für Lebensmittel. Für Zwiebeln und Kartoffeln zahlt man jeweils rund 50 Prozent mehr als vor einem Jahr, Tomaten kosten knapp 40 Prozent mehr. Seit 2007 stiegen die Preise für Lebensmittel damit um bis zu 300 Prozent. Zahlte man vor zehn Jahren noch für ein türkisches Brot 0,80 Lira, kostet das heute 2 türkische Lira.

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Auch an den Tankstellen gab es in den letzten 12 Monaten drastische Preiserhöhungen: Der Liter Benzin kostet 7,73 Lira (0,75 Euro) – 19,24 Prozent mehr als letztes Jahr.

Der schwache Kurs der türkischen Lira verteuert die Einfuhren, gleichzeitig steigen weltweit die Rohstoffpreise. Auch das führt zur Inflation. Das Land steckt in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die sich auch in hoher Arbeitslosigkeit niederschlägt - auch wenn die Regierung zuletzt die Corona-Beschränkungen angesichts sinkender Neuinfektionen gelockert hat. Deutsche Unternehmer und Großhändler sind von dieser Inflation kaum betroffen. Denn: Die Einkäufe werden auf Dollar und Euro Basis getätigt und die Lira befindet sich im Sinkflug.

Ali Babacan, Ex-Wirtschaftsminister und Vorsitzender der DEVA Partei kritisiert auf Twitter die Regierung. „Die Regierung kündigte eine Erhöhung der Gehälter um 8,45 Prozent für Beamte und Rentner an", schrieb er auf Twitter. „Dieser Anstieg liegt weit hinter der tatsächlichen Inflation. Darüber hinaus hatte es erst letzte Woche den Strom um 15 % und das Erdgas um 12 % erhöht.“

Erdogans Zinspolitik belastet die türkische Wirtschaft

Eigentlich wäre es die Aufgabe der Notenbank die Inflation unter Kontrolle zu halten. Doch Präsident Erdogan lässt die Notenbank nicht unabhängig von der Politik agieren. So sprach er sich gegen die Erhöhung des Leitzinses, der derzeit bei 19 Prozent liegt. Damit will er die Wirtschaft ankurbeln und den Standort Türkei attraktiver für Investoren machen. Doch erreicht hat er vor allem, dass die Menschen sich nun dort immer weniger leisten können.