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Erdogan entlässt Zentralbankchef - Lira auf Rekordtief

ISTANBUL (dpa-AFX) - Inmitten der beschleunigten Talfahrt der türkischen Lira hat Präsident Recep Tayyip Erdogan den Zentralbank-Chef Murat Uysal entlassen. Dies geht aus einem in der Nacht zum Samstag veröffentlichten Dekret hervor. Uysal soll nun den Posten für Naci Agbal räumen, der von 2015 und 2018 Finanzminister war. Ein Grund wurde nicht genannt. Seit rund zehn Wochen befindet sich die türkische Währung wieder auf beschleunigter Talfahrt zu anderen wichtigen Währungen.

Am Freitag erreichte die Lira im Handel mit dem US-Dollar ein Rekordtief. Für einen Dollar mussten zeitweise 8,576 Lira gezahlt werden; das sind rund 49 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ein Euro kostete zuletzt zeitweise fast 10,18 Lira; das entspricht sogar einem Plus von rund 60 Prozent binnen Jahresfrist. Auch zu anderen wichtigen Währungen, wie dem Schweizer Franken, dem Pfund Sterling oder dem japanischen Yen, hat die türkische Währung stark an Wert verloren. Damit werden Importwaren für die Türken massiv teurer.

Erdogan hatte Uysal erst im Juli 2019 zum Zentralbank-Chef ernannt. Dessen Vorgänger Murat Cetinkaya habe es versäumt, die Anweisungen zum Leitzins zu befolgen, hieß es damals zur Begründung. Der konservative Präsident, der eine unorthodoxe Geldpolitik propagiert, bezeichnet den Leitzins oft als "Mutter allen Übels" und drängt auf dessen Senkung. Die Türkei führe einen wirtschaftlichen Krieg gegen ein "Teufelsdreieck" bestehend aus Zinssätzen, Wechselkursen und Inflation, hatte Erdogan am vergangenen Wochenende erklärt.

Den jüngsten schweren Rückschlag erhielt die türkische Währung im Oktober, als die Notenbank des Landes den Leitzins nicht wie allgemein erwartet erhöht hatte. Trotz einer hohen Inflationsrate von knapp zwölf Prozent hatte die Zentralbank den Leitzins unverändert bei 10,25 Prozent belassen und damit die Hoffnung auf einen Zinserhöhungszyklus im Kampf gegen die Inflationsentwicklung platzen lassen.