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Erderwärmung stellt die Risikodefinition der Banken auf den Kopf

(Bloomberg) -- Die Kapitalanforderungen der Banken werden sich künftig wohl nicht nur die Ausfallsrisiken, sondern auch die Klimarisiken in ihren Kreditbüchern abbilden.

“Das ist der logische nächste Schritt”, sagt Janine Dow, Senior Director für nachhaltige Finanzen bei Fitch Ratings, in einem Interview. “Denn wenn man erst einmal die Größe eines Problems ermittelt hat, dann kann man auch das Risiko identifizieren. Und als Regulierungsbehörde kann man ein entstehendes Risiko nicht einfach unabgesichert lassen.”

Neue Kapitalanforderungen würden die neuen Regeln für die Finanzindustrie, insbesondere in Europa, deutlich verschärfen. In einem Wettlauf gegen die Zeit, die befürchtete Umweltkatastrophe zu verhindern, sollen Banken gezwungen werden, Geld weg von den klimaschädlichen Bereichen der Wirtschaft und hin zu Unternehmen zu lenken, die sich zu geringeren CO2-Emissionen verpflichtet haben.

Bislang sind die Geldhäuser von diesem Ziel noch weit entfernt. Seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 haben Kreditinstitute weltweit mehr als 3,6 Billionen Dollar (3 Billionen Euro) in die Finanzierung fossiler Brennstoffe gesteckt, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Erst seit diesem Jahr ist das Volumen von grünen Anleihen und Krediten größer.

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Die Daten

Laut Fitch ist sich die Finanzbranche sehr wohl bewusst, dass die Kapitalanforderungen bald das Klimarisiko widerspiegeln werden, auch wenn die Regulierungsbehörden selbst ihre Absichten noch nicht dargelegt haben.

“Die Aufsichtsbehörden haben sich noch nicht explizit geäußert, weil sie nicht über die Daten verfügen, um einen eindeutigen Ansatz zu rechtfertigen”, sagt Monsur Hussain, Senior Director für Finanzinstitute bei Fitch. Doch wenn man in den Richtlinien der Europäischen Zentralbank vom November zu klima- und umweltbezogenen Risiken bei Banken zwischen den Zeilen liest, sei die Richtung, in die es geht, klar.

In diesen Richtlinien weist die EZB die Banken an, ihre Anfälligkeit gegenüber Klimarisiken zu berücksichtigen, wenn sie abwägen, wie viel Kapital sie über die Mindestanforderungen hinaus benötigen; diese Übung in der sogenannten Säule 2 der Kapitalregeln für Banken sei bereits der erste Schritt zu verpflichtenden Anforderungen, sagte Hussain.

“Die einzige Frage ist, wie lange es dauern wird, bis das in der Säule 1 landet” und damit Teil der Mindestanforderungen für alle Banken wird, so Hussain. Seiner Einschätzung nach könnte dieser Zeitpunkt noch ungefähr drei Jahre entfernt sein.

Zögerliche Behörden

Das größte ungelöste Problem ist, wie die Banken von den Kreditnehmern die Informationen erhalten sollen, die sie zur Bewertung der Klimarisiken brauchen. Hier schlagen auch die Aufsichtsbehörden Alarm.

“Die Frage, die mich derzeit am meisten umtreibt, ist, ob der Nicht-Finanzsektor in der Lage ist, dem Finanzsektor die Informationen zu liefern, die der Finanzsektor verlangt und die er angesichts des gesamten Offenlegungs- und Taxonomieapparats, der eingeführt wird, haben muss”, sagt Jesper Berg, Generaldirektor der dänischen Finanzaufsichtsbehörde, in einem Interview.

Selbst der oberste Finanzaufseher im grünsten Land der Welt muss konstatieren, dass Unternehmen hier noch viel zu tun haben. Die Anforderungen zur Klima-Disclosure an Unternehmen seien hinter den Anforderungen an Banken zurückgeblieben, so Berg.

“Die Unternehmen müssen wissen, dass sie etwas tun müssen, und zwar möglicherweise zu einem früheren Zeitpunkt, als sie es erwartet haben”, so Berg. “Dies ist keine kleine Herausforderung für den privaten, nicht-finanziellen Sektor.”

Überschrift des Artikels im Original:A Hotter Planet Is About to Upend How Banks Define Risk (1)

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