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Eons Schulden steigen durch Innogy-Übernahme gewaltig – die Blitzanalyse

Nach der Übernahme von Innogy hat Eon mit dem verlustbringenden Vertriebsgeschäft in Großbritannien zu kämpfen. Nun wird der Bereich umstrukturiert.

Eon muss das britische Vertriebsgeschäft neu aufstellen. Foto: dpa
Eon muss das britische Vertriebsgeschäft neu aufstellen. Foto: dpa

Im September besiegelte Eon-Chef Johannes Teyssen die Übernahme von Konkurrent Innogy. Jetzt legte er den Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2019 vor – und gab erstmals einen Einblick in die gemeinsame Finanzkraft.

Die Schulden steigen kräftig. Probleme bereitet vor allem das Geschäft in Großbritannien. Teyssen kündigt aber an, die Probleme im britischen Vertriebsgeschäft entschlossen anzugehen.

  • Die wirtschaftliche Nettoverschuldung kletterte um 23 Milliarden auf 39,6 Milliarden Euro.

  • Das Ebit sank um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.

  • Eon erwartet weiter Synergien von 600 bis 800 Millionen Euro ab 2022.

  • Das britische Geschäft soll ab 2022 ein „deutlich positives Ergebnis“ erreichen.

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Das fällt auf

Verzerrte Zahlen: Eons Zwischenbericht ist durch die Transaktion, die zum 18. September vollzogen wurde, verzerrt. Ab diesem Zeitpunkt ist die neue Tochter Innogy mit den Aktivitäten Netz und Vertrieb enthalten. Im Gegenzug ist das Geschäft mit den erneuerbaren Energien zu diesem Zeitpunkt aus der Berechnung gefallen. Es wurde im Zuge des Deals durch RWE übernommen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Überschuss sank um 27 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, der um Sondereffekte bereinigte Überschuss lag mit 1,2 Milliarden Euro aber nur um drei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 23,6 Milliarden Euro.

Eon hatte schon im ersten Halbjahr mit Einbußen im Vertriebsgeschäft zu kämpfen – vor allem in Großbritannien. Der Konzern betonte aber, dass das dritte Quartal „stark“ gelaufen sei und das Ebit um 20 Prozent zugelegt habe. „Der durch den Abgang wesentlicher Teile des Erneuerbaren-Geschäfts verursachte Ergebnisrückgang wird durch den Beitrag des neuen Segments Innogy mehr als kompensiert“, betonte Finanzvorstand Marc Spieker.

Das fällt negativ auf

Hohe Schulden: Durch die Erstkonsolidierung von Innogy sind die Schulden dramatisch gestiegen. Die Nettoverschuldung kletterte um 23 Milliarden auf 39,6 Milliarden Euro. Eon ist aber zuversichtlich, von den Ratingagenturen mit einem soliden „BBB“-Rating eingestuft zu werden.

Spieker verwies dabei auf den großen Anteil des regulierten Netzgeschäfts im Portfolio, der durch die Übernahme von Innogy deutlich gestiegen ist. Im Netzgeschäft werden die Renditen zwar von Regulierungsbehörden gedeckelt, sind aber vergleichsweise stabil und kalkulierbar.

Was jetzt passiert

Neuaufstellung in Großbritannien: Sowohl Eon als auch Innogy kämpfen mit ihren Töchtern in Großbritannien seit Langem mit Problemen. Der Wettbewerb ist hart, die Regulierung scharf. Die Innogy-Tochter N-Power ist sogar kräftig in die Verlustzone gerutscht. Eigentlich hatte Teyssen gehofft, die Probleme nicht übernehmen zu müssen. Die von Innogy geplante Abspaltung von N-Power scheiterte aber.

Jetzt kündigte Teyssen aber an, die Probleme zügig anzugehen. Er plant für Restrukturierungen im britischen Vertriebsgeschäft mit einem Aufwand von 500 Millionen Pfund. Ab 2022 soll das kombinierte Geschäft in Großbritannien so schwarze Zahlen schreiben und von da an mindestens ein Ebit von 100 Millionen Pfund abwerfen.

So sollen die Haushalts- und kleineren Gewerbekunden von N-Power künftig von Eon UK auf einer gemeinsamen IT-Plattform betreut werden. Die Großkunden werden weiter separat bedient. Die verbleibenden Aktivitäten von N-Power sollen in den kommenden zwei Jahren restrukturiert werden. Aber auch Eon UK soll weiter sparen.

Eon hat Innogy zwar übernommen. Noch führt der Energiekonzern die Neuerwerbung aber als Tochtergesellschaft. Für die vollständige Verschmelzung muss Eon erst noch die restlichen knapp zehn Prozent Aktionäre abfinden, die das Übernahmeangebot nicht angenommen haben. Erst nach dem Squeeze-out, der sich bis deutlich ins kommende Jahr ziehen dürfte, kann die vollständige Integration beginnen.