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Eon-Chef Teyssen beschwichtigt Innogy-Belegschaft

Nach dem Eon-Deal sollen bei Innogy 5.000 Jobs wegfallen. Nun versucht Eon-CEO Teyssen die verunsicherte Belegschaft zu beruhigen.

In einer fast fünfminütigen Videobotschaft hat sich Eon-Chef Johannes Teyssen an die Innogy-Belegschaft gewandt. Betont freundlich, mit einem Lächeln auf den Lippen blickt er in die Kamera. Seinen zukünftigen Mitarbeitern versichert er: „Sie werden eine wichtige Rolle spielen.“

Am Montagabend besiegelten Teyssen und RWE-Chef Rolf Martin Schmitz ein 20 Milliarden Euro schweres Geschäft. Erstmals vereinbarten die langjährigen Rivalen freundschaftlich einen umfangreichen Tausch von Aktivitäten – und sind am Ende sogar gesellschaftsrechtlich miteinander verbunden.

Eon übernimmt die 76,8-Prozent-Beteiligung, die RWE an der Grünstrom-Tochter Innogy hält. RWE bekommt im Gegenzug einen Anteil von 16,7 Prozent an Eon. Fundamental umwälzen wird das Geschäft vor allem den Dritten im Bunde: Innogy. Das Unternehmen, das RWE erst vor zwei Jahren abgespalten hat, wird zerschlagen.

Entsprechend groß ist die Unruhe bei dem Newcomer. 5.000 Arbeitsplätze werden nach Berechnungen maximal im erweiterten Unternehmen wegfallen, wie Teyssen erklärt.

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Das seien aber bei „weit mehr als“ 70.000 Beschäftigten „weniger als“ sieben Prozent. Im Gegenzug verspricht er sich Synergien von 600 bis 800 Millionen Euro jährlich, die ab 2022 realisiert werden sollen.

Innogy-Mitarbeiter sind verunsichert, wie es weiter geht, weiß bislang niemand von ihnen. Mit der Nachricht versucht Teyssen sie zu beruhigen, konkret wird er dabei aber nicht.

Gemeinsam mit den Innogy-Mitarbeitern wolle man an der Spitze des Marktes bleiben, betont Teyssen und zeigt noch einmal nachdrücklich in die Kamera. Er sei sich sicher, dass beide Unternehmen zusammen, schneller zum Vorreiter für den digitalen Fortschritt für „die Energie von morgen werden“, als jeweils alleine. „Sie, die Mitarbeiter von Innogy, sind dabei einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren.“

Die RWE-Ökostromtochter Innogy wurde von dem Deal Samstagabend überrascht. Interimschef Uwe Tigges wurde nur wenige Minuten vor den ersten Medienberichten informiert.

Obwohl die Gewerkschaften der Transaktion schon zugestimmt haben, will der Innogy-Vorstand für die Rechte seiner Beschäftigten kämpfen. „Es ist unsere Aufgabe, in dieser keineswegs einfachen Situation die Interessen des Unternehmens und von Ihnen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, so gut wie möglich wahrzunehmen“, schrieb das Management der Belegschaft in einem internen Schreiben, das dem Handelsblatt vorliegt. „Wir brauchen wieder mehr Sicherheit in Form von verbindlichen Zusagen. Dabei hat die Sicherheit der Arbeitsplätze Priorität.“

Teyssen betonte in seinem Video, dass man die Verantwortung gegenüber den Innogy-Mitarbeitern sehr ernst nehme. Bereits am Dienstag hatte er zugesichert, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, und man nach sozialverträglichen Lösungen suchen werde.

Mit dem Video versucht der Eon-Chef seine zukünftigen Mitarbeiter zu beruhigen. Bei vielen von ihnen gilt er als „harter Hund“. Erst im vergangenen Herbst hatte Teyssen die Eon-Tochter Uniper zur Übernahme durch den finnischen Energieversorger Fortum frei gegeben.