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Nach Entlassungen und schlechten Zahlen: Aktionäre werfen Intel vor, Probleme bei eigener Chipfertigung zu verheimlichen

Intel sieht sich mit einer Klage konfrontiert, in der der Chipkonzern beschuldigt wird, seine Aktionäre über den Zustand seiner internen Fertigung belogen zu haben. - Copyright: Justin Sullivan/Getty Images
Intel sieht sich mit einer Klage konfrontiert, in der der Chipkonzern beschuldigt wird, seine Aktionäre über den Zustand seiner internen Fertigung belogen zu haben. - Copyright: Justin Sullivan/Getty Images

Intel hat einen Nettoverlust und 15.000 Kündigungen bekannt gegeben. Ein Pensionsfonds mit Sitz in Missouri reagiert darauf mit großer Wut – und einer Sammelklage. Die Aktionäre beschuldigen das Unternehmen, vorsätzlich Probleme im Zusammenhang mit der hauseigenen Chipfertigung verheimlicht zu haben.

Intel kündigte am 1. August einen Abbau von 15 Prozent seiner Belegschaft an. Grund: Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 1,6 Milliarden US-Dollar (1,43 Milliarden Euro) gemeldet.

Aktionäre gehen vor Gericht gegen Intel vor

Das Unternehmen aus dem Silicon Valley, das einst an der Spitze der Chipindustrie stand, hat damit zu kämpfen, seine Konkurrenten einzuholen. Mit einem großen Vorsprung hat sich etwa Nvidia von dem Konzern abgesetzt. Der langjährige Intel-Konkurrent hat jetzt im Zuge des Wettlaufs um die künstliche Intelligenz das GPU-Geschäft im Würgegriff.

Den Aktionären reicht es offenbar jetzt. Sie reichten am Mittwoch bei einem Bundesgericht in San Francisco eine gesammelte Klage ein. Darin werden CEO Patrick Gelsinger und CFO David Zinsner als Mitbeklagte genannt. Es wird behauptet, dass Intel größere Probleme im Zusammenhang mit der hauseigenen Chipherstellung verschwiegen hat. Diese sollen erst zu den schlechten Ergebnissen des zweiten Quartals geführt haben. Hauptkläger der Klage ist ein Pensionsfonds (Construction Laborers Pension Trust of Greater St. Louis), der die Klage im Namen anderer Intel-Anleger eingereicht hat.

Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten entwickelt und produziert Intel seine Chips in seinen „Foundry-Fabriken“. Die Entscheidung trug dazu bei, dass Intel vorläufig einen Bundeszuschuss in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar im Rahmen des CHIPS-Gesetzes erhielt.

Der Klage zufolge sagte das Unternehmen den Anlegern, dass dieses interne Modell es Intel ermöglichen würde, bis 2025 acht bis zehn Milliarden Dollar (9,1 Milliarden Euro) einzusparen. Doch der Schritt erwies sich als viel kostspieliger als von den Anlegern erwartet, heißt es in der Klage.

„Den Anlegern war nicht bewusst, dass Intels ,Foundry-Geschäft‘ ins Trudeln geriet und Milliarden von Dollar mehr kostete, als man den Anlegern weismachen wollte. Und das, obwohl das Umsatzwachstum in diesem Bereich während des Sammelzeitraums tatsächlich zurückging“, so die Klage. Sie bezieht sich auf den Zeitraum vom 25. Januar bis zum 1. August 2024.

Falsche und irreführende Angaben vom Intel-CEO?

In der Klage wird Intel zusammen mit seinem CEO und CFO beschuldigt, falsche und irreführende Angaben gemacht zu haben. Diese sollen den Aktienkurs des Unternehmens künstlich in die Höhe getrieben haben. Eine Sprecherin von Intel lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Aktionäre hoben in der Klage Aussagen der Beklagten hervor, die ihrer Meinung nach den „angeblichen Erfolg“ der Geschäftsbereiche des Unternehmens, einschließlich des „Foundry-Modells“, zeigten.

Eine dieser Erklärungen stammt aus einer Pressemitteilung vom Januar 2024, in der es heißt: „Wir haben im vierten Quartal weiter an der Steigerung der betrieblichen Effizienz gearbeitet. Wir haben unsere Verpflichtung, bis 2023 Kosteneinsparungen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zu erzielen, problemlos erfüllt.“ Und weiter: „Nun gehen wir davon aus, dass wir im Jahr 2024 und darüber hinaus weitere Effizienzsteigerungen erzielen werden. Vor allem, wenn wir unser neues internes Gießereimodell umsetzen, das auf mehr Transparenz und Verantwortlichkeit sowie höhere Renditen für das Kapital unserer Eigentümer ausgerichtet ist.“

Aktionäre fühlen sich hintergangen

Die Aktionäre behaupteten in der Klage, dass es sich hierbei um „im Wesentlichen falsche und irreführende“ Aussagen handelte. Diese hätten nicht offengelegt, dass Intels „Foundry-Geschäft“ unter ausufernden Kosten litt und wesentlich mehr Kapitalausgaben benötigte, als man den Anlegern weismachen wollte, und infolgedessen im Jahr 2023 Verluste in Höhe von 7 Milliarden Dollar erlitten hatte.

James Park, ein Experte für Wertpapierregulierung an der Universität von Kalifornien in Los Angeles, erklärte Business Insider, die Klage enthalte eine ziemlich „standardisierte Reihe von Anschuldigungen“. „Intel wird wahrscheinlich argumentieren, dass die Behauptung, es gäbe Kosteneinsparungen, eine zukunftsgerichtete Aussage war“, sagte er.

Lest den Originalartikel auf Englisch bei Business Insider US.