Wie England versucht, an Gelder von korrupten Oligarchen zu kommen: Millionen-Villa und Golfclub gepfändet
Ob Oligarchen, Autokraten oder Diktatoren – Großbritannien hat seit langem den Ruf, ein sicherer Hafen für Geld aus dubiosen und korrupten Quellen zu sein. Im Kampf gegen solche Investitionen konnte die britische National Crime Agency (NCA) kürzlich einen Erfolg verbuchen.
Aserbaidschanerin muss Haus und Golf-Club verpfänden lassen
Wie die "Financial Times" (FT) schreibt, hat sich Zamira Hajiyeva, die Frau eines aserbaidschanischen Bankers, bereit erklärt, ein Haus im Wert von 14 Millionen Pfund und einen Golfclub zu verpfänden und 70 Prozent des Wertes an den Staat abzutreten. Die Einigung ziehe einen Schlussstrich unter die sechsjährigen Ermittlungen der NCA, so die Zeitung weiter.
Während der Ermittlungen habe die NCA zum ersten Mal sogenannte UWOs ("unexplained wealth orders") angewandt, bei denen Einzelpersonen erklären müssen, wie sie Vermögenswerte erwerben konnten. Das Gesetz trat 2018 in Kraft, um illegale Geldflüsse nach Großbritannien zu stoppen.
Mann von Hajiyeva ist ein inhaftierter Banker
Hajiyevas Ehemann, Jahangir Hajiyev, wurde 2016 in Aserbaidschan wegen Betrugs und Unterschlagung verurteilt, so die "FT". Hajiyev, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der International Bank of Azerbaijan (IBA), verbüße derzeit eine 16-jährige Haftstrafe in Baku.
Die Ermittlungen der NCA hätten ergeben, dass ein Vertrauter Hajiyevs große Geldsummen der IBA über mehrere Konten verschoben habe. Die Gelder seien unter anderem über die Britischen Jungferninseln geflossen und dann zum Kauf von Luxusimmobilien für die Familie verwendet worden, so die NCA laut "FT".
Ein Mitarbeiter sagte der Zeitung, der Fall zeige, dass alle möglichen Instrumente eingesetzt würden, um die Einfuhr illegaler Gelder nach Großbritannien zu verhindern.
aeh