Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.492,49
    +15,40 (+0,08%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.083,42
    +1,68 (+0,03%)
     
  • Dow Jones 30

    39.807,37
    +47,29 (+0,12%)
     
  • Gold

    2.254,80
    +16,40 (+0,73%)
     
  • EUR/USD

    1,0799
    +0,0006 (+0,05%)
     
  • Bitcoin EUR

    65.201,50
    -960,62 (-1,45%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    83,11
    -0,06 (-0,07%)
     
  • MDAX

    27.043,04
    -48,91 (-0,18%)
     
  • TecDAX

    3.454,38
    -2,98 (-0,09%)
     
  • SDAX

    14.294,62
    -115,51 (-0,80%)
     
  • Nikkei 225

    40.369,44
    +201,37 (+0,50%)
     
  • FTSE 100

    7.952,62
    +20,64 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.205,81
    +1,00 (+0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.379,46
    -20,06 (-0,12%)
     

England und Österreich fahren herunter - Teil-Lockdowns im November

LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Auch in Österreich und England soll im November das öffentliche Leben zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder massiv heruntergefahren werden. In beiden Ländern tritt im Laufe der kommenden Woche ein Teil-Lockdown ähnlich wie in Deutschland in Kraft. Schulen sollen dabei weitgehend geöffnet bleiben, wie die Regierungschefs am Samstag erklärten. In Österreich gelten die neuen Regeln von Dienstag an, in England ab Donnerstag. Die Beschränkungen sind weitreichend: Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen müssen schließen, ebenso das Hotel- und Gastgewerbe - nur Essen zum Mitnehmen und Lieferungen sind erlaubt.

"Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern", sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz. "Unser Ziel ist es, im Dezember schrittweise wieder zu öffnen und zu einem halbwegs normalen Leben zurückzukehren." Auch ín London schlägt die Regierung Alarm: "Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben", sagte Premierminister Boris Johnson. "Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative."

Kontakte sollen soweit wie möglich eingeschränkt werden. Österreich setzt dafür auf ein Ausgangsbeschränkungen, die landesweit zwischen 20 und 6 Uhr gelten sollen. In der Zeit ist das Verlassen der eigenen Wohnung nur noch aus bestimmten Gründen erlaubt - etwa zur Erholung, für Grundbedürfnisse, zur Betreuung oder familiärer Unterstützung, zur Arbeit oder bei Gefahren. Außerdem enthält die Verordnung Kontaktbeschränkungen, laut denen sich nur Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. "Die meisten Ansteckungen finden statt bei Menschen, die sich kennen, die sich mögen. Da rückt man enger zusammen. Das führt zu Ansteckungen", sagte Kurz.

Auch die Engländer sollen ihre Wohnungen nicht mehr ohne triftige Gründe wie Arbeit, Sport, Erholung und Pflege Angehöriger verlassen. Treffen mit anderen Haushalten sind bis auf wenige Ausnahmen ebenso verboten.

WERBUNG

Bei der Schließung von Geschäften geht Johnson weiter als sein Amtskollege Kurz: Nur Supermärkte und andere lebensnotwendige Geschäfte sollen in den kommenden Wochen in England geöffnet bleiben, alle anderen müssen schließen. Die restlichen Teile Großbritanniens haben eigene Corona-Regeln.

Anders als im Frühjahr soll jedoch der Bildungsbereich soweit wie möglich von dem partiellen Lockdown ausgenommen werden: Schulen und Universitäten blieben geöffnet, betonte Johnson. In Österreich gilt das für jüngere Schüler genauso - Oberstufenschüler und Studierende sollen jedoch wieder online unterrichtet werden.

Wie in Deutschland und Frankreich ist der Teil-Lockdown vorerst auf den November beschränkt - mit der Hoffnung auf Lockerungen in der Weihnachtszeit.

Der österreichische Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) machte Betrieben, die unter den Schließungen leiden, Hoffnung auf schnelle Entschädigungen. Die Regierung in London kündigte an, ihr eigentlich Ende Oktober auslaufendes Unterstützungsprogramm, das der deutschen Kurzarbeit ähnelt, um einen Monat zu verlängern.

Die Infektionszahlen in Österreich steigen seit Wochen steil und fast täglich auf neue Höchstwerte. Am Samstag zählte das Land mit knapp 9 Millionen Einwohnern 5349 neue Fälle innerhalb eines Tages. Am Freitag war mit 5627 Neuinfektionen eine Rekordmarke erreicht worden. In den vergangenen sieben Tagen gab es im Schnitt 301,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner.

Großbritannien mit knapp 68 Millionen Einwohnern meldete am Samstag fast 22 000 Neuinfektionen. Damit durchbrach das Land die Schwelle von einer Million bestätigten Coronavirus-Fällen seit Beginn der Pandemie. In den vergangenen zwei Wochen zählte das Vereinigte Königreich 451 Fälle pro 100 000 Einwohnern.

Gesundheitsberater Patrick Vallance warnte, die zweite Corona-Welle könne in Großbritannien noch mehr Menschen das Leben kosten als die erste, wenn die Infektionsrate sich nicht massiv nach unten ändere. Bereits jetzt übersteigt die Zahl der Toten mit Covid-19 auf dem Totenschein die Schwelle von 60 000 Menschen, womit Großbritannien das am schwersten von der Pandemie getroffene Land in Europa ist. Johnsons Regierung wurde schon im Frühjahr vorgeworfen, zu spät reagiert zu haben.