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Ende der kostenlosen Corona-Tests: Für wen es ab Montag noch Gratis-Tests gibt — und was man sonst zahlen muss

Ab kommenden Montag wird der Alltag für Nicht-Geimpfte deutlich schwieriger – und teuer. Denn Corona-Schnelltests, die Nicht-Geimpfte inzwischen häufig für den Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen brauchen, sind ab Montag nicht mehr einfach für alle gratis. So wurde es mit mehreren Wochen Vorlauf angekündigt, jetzt ist es so weit. Das soll durchaus auch ein praktischer Anreiz für diejenigen sein, die immer noch zögern, sich gegen Corona impfen zu lassen. Schließlich wird es zunehmen mühsamer, an Tests zu kommen und zudem sind sie künftig meist kostenpflichtig. Und die Impfungen sind kostenlos. Es gibt auch kritische Stimmen zum Ende der kostenlosen Schnelltests.

Was ändert sich ab Montag?

Schnelltests durch geschultes Personal samt Ergebnis-Bescheinigung muss man künftig in der Regel selbst zahlen. Gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Das legt eine Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest, die einen Bund-Länder-Beschluss umsetzt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten im August vereinbart, dass das vom Bund seit März finanzierte Angebot mit kostenlosen "Bürgertests" für alle auch ohne Corona-Symptome enden solle. Da kostenlose Impfungen für alle möglich seien, sei eine dauerhafte Übernahme der Testkosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hieß es zur Begründung.

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Für wen genau gibt es weiter kostenlose Tests?

Vorgesehen sind einige Übergangsregeln. So können Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen Test pro Woche gratis machen. Denn für sie gibt es erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Sie sollen daher mehr Zeit für Impfungen haben. Gratis-Tests erhalten generell weiter Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ebenso Kinder, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test zwölf geworden sind. Denn für sie gibt es noch keinen Impfstoff. Kostenlos bleibt es unter anderem auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen.

Welche Nachweise braucht man jetzt für Gratis-Tests?

Um auch weiterhin kostenlose Tests zu bekommen, muss man bei der Teststelle einen amtlichen Ausweis mit Foto vorlegen – bei Kindern ist so auch das Alter zu belegen. Weitere Nachweise wie ein ärztliches Zeugnis sind nötig, wenn man sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann. Eine Diagnose muss nach Ministeriumsangaben nicht angegeben werden. In dem ärztlichen Zeugnis müssten aber Name, Anschrift und Geburtsdatum sowie Angaben zum Aussteller des Attests enthalten sein. Zum Nachweis einer Schwangerschaft könne der Mutterpass genutzt werden.

Und was sollen Corona-Tests künftig kosten?

Wie teuer Tests werden, muss sich unter den neuen Marktbedingungen erst noch zeigen. Zuletzt gingen Angebot und Nachfrage wegen immer mehr Impfungen zurück. So waren auf einem Info-Portal zeitweise rund 6000 Apotheken zu finden, die Tests durchführen. Inzwischen sind es nach Verbandsangaben noch 4400. Generell zu kalkulieren sei mit Kosten für Material, separate Räume und Personal. Bisher bekommen Anbieter pro Schnelltest 11,50 Euro Vergütung, für genauere PCR-Tests gibt es etwa 43 Euro. Für Selbstzahler sind diese aber oft teurer – umso mehr, je schneller das Laborergebnis kommt. Die Bundesregierung wies darauf hin, dass Beschäftigte sich in Firmen kostenlos testen lassen könnten.

Welche Argumente gegen kostenpflichtige Tests gibt es?

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnte, die Umstellung komme zu früh. "Ohne Gratistests werden wir weniger Testergebnisse bekommen, mehr Infektionen werden unerkannt bleiben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Und weiter: "Wir laufen in eine Schattenpandemie." Statt kostenlose Tests zu streichen, sollten sie mit der Impfkampagne verknüpft werden. "Wer eine Impfberatung annimmt, sollte im Gegenzug einen Gratistest bekommen." So oder so sind für den Bund erhebliche Kosten zusammengekommen. Allein seit Beginn einer separaten Erfassung der "Bürgertests" durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung Anfang Juli wurden mehr als eine halbe Milliarde Euro dafür abgerechnet.

dpa/fj