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EnBW testet schwimmende Windanlage

Die Offshore-Windenergie stößt an ihre Grenzen. Schwimmende Plattformen können neue Flächen erschließen und die Kosten drücken. EnBW testet einen Prototypen.

Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind Meere und Ozeane. Das Potenzial für Offshore-Windenergie ist aber begrenzt, weil die gewaltigen Windanlagen bislang im Meeresboden verankert werden müssen – also in Küstennähe. Zudem ist die Installation im Meeresboden sehr teuer.

Schwimmende Windanlagen könnten das Potenzial deshalb deutlich vergrößern. Der süddeutsche Energiekonzern EnBW testet das jetzt aus – gemeinsam mit dem norddeutschen Ingenieurunternehmen Aerodyn Engineering. Bislang handelt es sich um einen Prototypen im Maßstab eins zu zehn. Sind die Tests erfolgreich, soll das Modell aber in Originalgröße erprobt werden – und zwar in einem für EnBW neuen Markt: China.

Beim Forschungsprojekt Nezzy² stehen zwei Windkraftanlagen auf einer schwimmenden Plattform aus Betonfertigteilen. Der Prototyp ist 18 Meter hoch – im Original wären es 180 Meter. Zunächst wird das Modell in einem Baggersee bei Bremerhaven getestet. Im Sommer soll sich die Plattform aber in der Ostsee bei Wind und Wellen beweisen.

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Ziel des Forschungsprojektes ist nach EnBW-Angaben die Entwicklung einer neuen Offshore-Technologie, bei der die Windkraftanlagen auf der Wasseroberfläche schwimmen. Der Versorger ist selbst einer der größten deutschen Betreiber von Offshore-Windparks, hat in Nord- und Ostsee bereits vier große Windparks in Betrieb und will auch international expandieren. Bislang würden Offshore-Windkraftanlagen aber bei maximalen Wassertiefen von 50 Metern mit Fundamenten im Meeresboden verankert, erklärte das Unternehmen. Das begrenze die Anzahl geeigneter Meeresflächen.

Auch andere Unternehmen forschen an der Technologie

Bei schwimmenden Anlagen sieht das anders aus. An der Floating-Offshore-Technologie wird schon länger geforscht – und es gibt auch schon mehrere konkrete Projekte. Versorger Innogy, der derzeit von RWE integriert wird, kündigte im vergangenen Jahr zusammen mit Shell und und dem norwegischen Unternehmen Stiesdal Offshore Technologies A/S ein Pilotprojekt für schwimmende Windturbinen-Fundamente an: Ab dieses Jahr soll die Technologie vor der norwegischen Küste getestet werden. Die Partner nutzen dabei in einem modularen Konzept eine Stahlrohr-Tragstruktur mit darunter hängendem Kiel.

Dabei geht es nicht nur um neue Flächen, sondern auch um die hohen Kosten bei der Verankerung von Offshore-Windanlagen. Die Floating-Offshore-Technologie könnte die Installationskosten langfristig nach Einschätzung von Experten um 60 Prozent drücken. Schließlich soll Offshore-Windenergie bei der weltweiten Energiewende eine entscheidende Rolle spielen.

„Das Potential ist riesig. Mit der neuen Technologie kommen Länder und Meeresflächen mit großen Wassertiefen in Frage und erweitern so die Möglichkeiten der regenerativen Energiegewinnung“, erklärte Hannah König, Leiterin Wind- und Maritime Technik bei der EnBW.

Bei künftigen Projekten plane die EnBW selbst schwimmende Anlagen einzusetzen: „Insbesondere Frankreich ist für uns gemeinsam mit unserem Tochterunternehmen Valeco hierfür ein interessanter Markt.“ Aerodyn hatte 2018 bereits ein Vorgängerkonzept mit einer Turbine im Maßstab eins zu zehn erfolgreich im Meer vor Japan erprobt.