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Was Eltern wirklich für den Schulerfolg ihrer Kinder tun können — und was sie sich sparen sollten

Eltern können durch ihr Verhalten die schulische Leistung und Motivation ihrer Kinder positiv, aber auch negativ beeinflussen. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Welche Faktoren dabei aber wirklich eine Rolle spielen und welche man getrost sein lassen kann, darüber gab es bisher viel Mutmaßung, aber wenig Belastbares. Hilft es, bei den Hausaufgaben hinterher zu sein, Vokabeln abzufragen? Viele Bücher zu Hause zu haben und einen Bibliotheksausweis? Oder das Kind außerhalb der Schule zu fördern, am Wochenende Museen, Theater und Ausstellungen zu besuchen?

Untersucht hat all das ein Team um Doris Holzberger, Professorin für Schul- und Unterrichtsforschung an der Technischen Universität München. In einem gewaltigen Kraftakt haben die Forschenden insgesamt 18 Metastudien aus der Bildungsforschung analysiert, die aus insgesamt 1.700 Einzelstudien bestehen. Dabei herauskristallisiert haben sich die Faktoren, die wirklich eine Bedeutung für den Schulerfolg der Kinder haben.

Fokus auf Ziele des Kindes – und seine Möglichkeiten

Dabei zeigte sich: Eltern können den Schulerfolg und die Motivation ihrer Kinder sehr wohl positiv beeinflussen – aber auf eine andere Art und Weise, als viele glauben. "Besonders hilfreich ist es, wenn Eltern mit den Kindern Erwartungen besprechen, wenn sie über mögliche Leistungen, Schulabschlüsse, Berufswege reden, Lernstrategien diskutieren und möglichst differenziert Lob und Kritik an einzelnen Schularbeiten kommunizieren", sagt Doris Holzberger. Der Fokus sollte dabei darauf liegen, was das Kind erreichen möchte und welche Möglichkeiten es dafür hat. Weniger effektiv sind Diskussionen über die Bedeutung von Bildung im Allgemeinen. Was aber helfe sei, eine positive Haltung zu Bildung zu vermitteln.

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Wichtig sei vor allem das große Feld der Erwartungen der Eltern. "Ein lernförderliches Umfeld, viele Bücher, mit dem Kind in die Bücherei gehen – das ist schön und gut. Aber im Vergleich zu den Gesprächen und der Kommunikation über Schule und Bildung hat das eine deutlich geringere Auswirkung auf die Leistung der Schüler und Schülerinnen", sagt Holzberger.

Offenbar haben Eltern hier auch Vorbildwirkung: Schülerinnen und Schüler, deren Eltern zum Beispiel ehrenamtlich in der Schule tätig sind, beispielsweise im Elternbeirat, haben der Studie nach im Schnitt bessere Leistungen. Und Kinder, deren Eltern an Schulveranstaltungen wie etwa Theateraufführungen teilnehmen, sind im Mittel motivierter. Hierfür gibt es allerdings noch keinen Beleg für einen kausalen Zusammenhang: Es könnte also auch sein, dass Eltern sich eher in der Schule engagieren, wenn ihre Kinder ohnehin schon motiviert und leistungsstark sind.

Bitte keine Hausaufgaben kontrollieren

Auch bei einzelnen Schulfächern könne man gemeinsam möglichst konkrete Ziele ansteuern, die Kinder und Jugendlichen ermutigen und Anstrengungen mit entsprechender Rückmeldung belohnen. Um Kinder zu unterstützen sei es sinnvoll, ganz konkrete Ziele und Lernstrategien zu diskutieren, die erreichbar sind. Das wirkt ermutigend und hilft dem Kind dabei, Wege zu seinen Zielen zu finden. Auch Lob und Kritik sind der Auswertung zufolge immer hilfreich – unter einer Bedingung. "Lob und Kritik muss immer ganz konkret und differenziert sein, nicht einfach mit der Gießkanne ausschütten", so Holzberger.

Einen eher negativen Einfluss auf die schulische Leistung – vor allem bei Kindern im mittleren Alter – hat dagegen das gemeinsame Lernen oder das reine Kontrollieren der Hausaufgaben. Statt nur nachzusehen, ob die Hausaufgaben gemacht wurden, sollten Eltern mit den Kindern Regeln besprechen, wo und wann diese gemacht werden und die Kinder zur eigenständigen Arbeit ermutigen. Hilfestellung sollten Eltern dann nur bei Schwierigkeiten anbieten, rät die Wissenschaftlerin.

Hier gab es eine Ausnahme: Kindern und Jugendlichen aus Familien mit niedrigem Bildungs- und Wohlstandsniveau sowie mit Migrationshintergrund hilft es sehr, wenn sie Unterstützung bei den Hausaufgaben bekommen, so die Studie. Im Kern, betonen die Wissenschaftler, geht es darum, sein Kind differenziert wahrzunehmen: Ihm Wege aufzuzeigen, seine Ziele zu erreichen. Nicht aber, diese Wege für das Kind zu gehen.

it/fj/mit dpa