Elon Musks Aushöhlung der Sicherheitsstandards bei X hilft Putin bei der Verbreitung russischer Propaganda, so eine Studie
Laut einer Studie im Auftrag der Europäischen Kommission haben die von Elon Musk bei X eingeführten Sicherheitsänderungen maßgeblich zur Ausweitung der russischen Propaganda beigetragen. Die Analyse der gemeinnützigen Gruppe Reset zeigt, dass Konten mit Kreml-Unterstützung im ersten Halbjahr 2023 an Reichweite gewonnen haben, insbesondere nachdem X, vormals Twitter, seine Sicherheitsstandards geändert hat.
Vor Musks Leitung bei X hatte Twitter eine klare Linie gegen Kreml-nahe Konten, indem es sie markierte und ihre Sichtbarkeit reduzierte. Doch nach Musks Überarbeitung der Plattform im April wurde diese Vorgehensweise aufgegeben. Das Nato Strategic Communications Center of Excellence wies ebenfalls darauf hin, dass Musks Änderungen zu einer erhöhten Präsenz des Kremls auf Twitter führten.
Auch andere Firmen haben Probleme mit russischer Propaganda
Europa setzt im Kampf gegen Desinformation stärkere Maßstäbe als die USA. Mit dem kürzlich in Kraft getretenen Digital Services Act müssen Tech-Giganten aktiver gegen diverse Online-Risiken vorgehen, sonst drohen ihnen hohe Strafen. Hätte dieser Akt bereits vergangenes Jahr gegolten, hätte die Untätigkeit gegen Desinformation seitens des X-Konzerns dagegen verstoßen.
Trotz Bemühungen anderer Social-Media-Unternehmen, die Propaganda zu begrenzen, bleibt der Erfolg aus. Die Studie zeigt, dass selbst Anstrengungen von Firmen wie Telegram und Meta, zu denen Instagram und Facebook gehören, gegen russische Desinformationswellen wenig ausrichten konnten.
Der Bericht betont, dass 2022 die Reichweite von Kreml-unterstützten Social-Media-Konten in Europa stark zugenommen hat. Diese Konten, die in der EU aktiv sind, zählen insgesamt mindestens 165 Millionen Follower und verzeichneten 2022 über 16 Milliarden Aufrufe.
Auf eine Anfrage von Business Insider reagierte X bisher nicht.
Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original lest ihr hier.