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Kann sie Elon Musk zügeln?

Die bisherige Finanzchefin des australischen Telekommunikations-Anbieters Telstra löst Elon Musk an der Spitze des Tesla-Verwaltungsrates ab. Wird Robyn Denholm Ruhe in das Unternehmen bringen?

Diese 55-Jährige übernimmt eine harte Aufgabe: Robyn Denholm löst Elon Musk an der Spitze des Tesla-Verwaltungsrates ab. Musk muss den Vorsitz in dem Aufsichtsgremium des Elektroauto-Herstellers als Teil einer Vereinbarung mit der US-Börsenaufsicht SEC für mindestens drei Jahre ablegen. Die Behörde warf ihm Marktmanipulation vor, nachdem er über Pläne getwittert hatte, Tesla von der Börse zu nehmen. Musk hatte den Eindruck erweckt, dass er die nötige Finanzierung dafür sicher habe. Er gab das Vorhaben weniger als drei Wochen später wieder auf.

Denholm sitzt bereits seit 2014 im Tesla-Verwaltungsrat, steht Musk nach US-Medienberichten aber weniger nahe als einige andere Mitglieder des Gremiums. Sie ist bisher Finanzchefin der australischen Telekommunikationsunternehmen Telstra, nach einer sechsmonatigen Phase will sie den Konzern aber verlassen und sich dann nach eigenen Angaben voll auf Tesla zu konzentrieren. Einen anderen Job wolle sie nebenher nicht annehmen.

„Ich glaube an dieses Unternehmen, ich glaube an seine Mission und ich freue mich darauf, Elon und dem Tesla-Team dabei zu helfen, nachhaltigen Profit und langfristigen Aktionärswert zu erreichen“, sagt die Australierin in einem Statement.

Denholm hat Erfahrung in der Autobranche: Sie arbeitete einst im Finanzbereich bei Toyota in Australien. Ihre Karriere hob aber vor allem in der Tech-Branche ab: Sie arbeitete bei Sun Microsystems und war Finanzchefin beim Netzwerk-Spezialisten Juniper Networks, bevor sie zu Telstra wechselte. Dort war sie zunächst für das operative Geschäft zuständig und übernahm erst zum 1. Oktober die Position der Finanzchefin. Sie wird den Job noch in ihrer sechsmonatigen Kündigungsfrist bis Mai 2019 weitermachen.

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„Robyn hat beträchtliche Erfahrungen sowohl in der Techbranche als auch in der Autoindustrie und sie hat in mehr als vier Jahren einen signifikanten Beitrag als Mitglied des Tesla-Verwaltungsrats geleistet, indem sie unserem unternehmen geholfen hat, profitabel zu werden“, sagt Musk. Er freue sich auf die nun noch engere Zusammenarbeit.

Die Verwaltungsräte in US-Unternehmen spielen eine stärkere Rolle als Aufsichtsräte in Deutschland: Neben Aufsichtsfunktionen bestimmen unter anderem auch die Strategie mit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Firmenchef auch den Vorsitz im Verwaltungsrat hält. Bei Tesla will die SEC erreichen, dass Musk stärker kontrolliert wird. Unter anderem sollen seine Tweets, die Kursbewegungen auslösen können, erst freigegeben werden.

Bislang konnte Denholm Musks verirrte Tweets und das Debakel um seine öffentlichen Überlegungen, den Elektroauto-Bauer von der Börse zu nehmen, nicht verhindern. Der Analyst der NordLB, Frank Schwope, glaubt deshalb nicht an einen guten Einfluss der neuen Chefin auf das Verhalten des als unberechenbar geltenden Musk: „Sie stammt aus dem inneren Kreis von Musk und wird Entscheidungen kaum behindern.“