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Elon Musk übernimmt Twitter offiziell, feuert vier Top-Manager – und will wohl selbst den Chefposten übernehmen

Am Freitag verkündete Musk, dass er Twitter übernehmen werde. - Copyright: pa / Adrien Fillon/ZUMA Press Wire
Am Freitag verkündete Musk, dass er Twitter übernehmen werde. - Copyright: pa / Adrien Fillon/ZUMA Press Wire

Tech-Milliardär Elon Musk deutet in seiner üblichen Manier den Abschluss der Twitter-Übernahme mit einem etwas kryptischen Tweet an. "Der Vogel ist befreit", schrieb Musk in der Nacht zum Freitag beim Kurznachrichtendienst, ohne weitere Details zu nehnnen. Das Twitter-Logo ist ein blauer Vogel.

Ein harmonischer Start beim neuen Unternehmen war es laut Medienberichten nicht. So seien etwa der bisherige Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal gefeuert worden, berichteten unter anderem der US-Sender CNBC und das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Freitag. Auch die für den Kampf gegen Hassrede und falsche Informationen zuständige Top-Managerin Vijaya Gadde sei unter den Entlassenen, hieß es.

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Musk hatte Agrawal und die Twitter-Führung in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert. Mindestens einer der Manager sei aus der Firmenzentrale herausbegleitet worden, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf informierte Quellen. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge war es der Chefjurist Sean Edgett. Am Tag zuvor war Musk mit einem Waschbecken in den Händen in der Twitter-Zentrale aufgetaucht – ein Wortwitz des Milliardärs, anschließend soll er Gespräche mit Mitarbeitern geführt haben.

Musk will einem Bericht von Bloomberg zufolge zunächst selbst den Chefposten übernehmen. Auf lange Sicht könne er den Spitzenjob aber an jemand anderen abgeben, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Freitag.

Musk ist bereits Chef unter anderem beim Elektroauto-Hersteller Tesla, seiner Weltraumfirma SpaceX und führt auch kleinere Projekte wie das Tunnelbau-Unternehmen Boring Company.

Die Übernahme von Twitter war ein Drama für sich: Musk hatte die Übernahme selbst eingefädelt, dann aber versucht, unter Verweis auf angeblich falsche Angaben zur Zahl von Fake-Accounts bei Twitter aus dem Deal wieder herauszukommen. Twitter zerrte ihn vor Gericht – und Musk erklärte sich kurz vor Beginn des Prozesses im Bundesstaat Delaware bereit, Twitter zum ursprünglich vereinbarten Preis von 54,20 US-Dollar pro Aktie zu kaufen. Dass er dabei die Einstellung des Gerichtsverfahrens zur Bedingung machte, sorgte aber bis zuletzt noch für Unsicherheit.

Dass Musk sich doch noch mit seiner neuen Rolle als Twitter-Besitzer abgefunden hat, zeichnet sich schon seit Tagen ab. In seinem Twitter-Profil bezeichnet er sich nun als "Chief Twit". Am Freitag will er sich laut US-Medien in größerem Stil den Beschäftigten dort vorstellen.

Das dürfte kein leichter Auftritt für ihn werden, nachdem zuletzt Berichte über einen großen Stellenabbau für Verunsicherung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgten. Informationen, wonach er drei Viertel der Beschäftigten rauswerfen wolle, soll er diese Woche in der Zentrale zurückgewiesen haben.

Musk versucht, Anzeigenkunden per Brief zu beruhigen

Musk versuchte schon am Donnerstag, Werbekunden und Nutzer zu beruhigen, die unter ihm eine Verrohung des Tons beim Online-Dienst befürchten. Twitter dürfe kein "Ort des Grauens" werden, wo ohne Konsequenzen alles gesagt werden könne, schrieb Musk in einem offenen Brief an Anzeigenkunden. Er weckte solche Sorgen selbst mit Kritik, bei Twitter werde die Meinungsfreiheit zu stark eingeschränkt. Die Plattform müsse "warm und einladend für alle" sein, schrieb Musk nun.

Er habe Twitter nicht gekauft, weil es einfach sein würde oder um mehr Geld zu machen, schrieb Musk. "Ich tat es, um der Menschheit zu helfen, die ich liebe", verkündete er. Und er gehe die Aufgabe mit Demut an – und im Bewusstsein, dass er trotz aller Bemühungen scheitern könne. Musk begründete den Kauf stets mit dem Anliegen, die Redefreiheit zu stärken. Auch sagte Musk, er würde den nach lobenden Worten für seine gewalttätigen Anhänger verbannten Ex-Präsidenten Donald Trump wieder zurück auf die Plattform lassen.

dpa/toh