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Elf Anzeichen dafür, dass ihr viel zu viel Alkohol trinkt

Vielleicht seid ihr noch nie mit Alkohol am Steuer erwischt worden oder ihr habt noch nie wegen eures Alkoholkonsums euren Job verloren – dennoch könnte es sein, dass ihr an einer Alkoholkrankheit (AUD – kurz für den englischen Begriff 'alcohol use disorder') leidet.

<span class="bi-content-image-copyright">Getty Images</span>
Getty Images

Laut des Bundesgesundheitsministeriums konsumieren 6,7 Millionen der 18- bis 64-jährigen Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig.

Zudem ergab eine US-Amerikanische Studie aus dem Jahr 2017, an der 36.309 US-Erwachsene teilnahmen, dass einer von acht amerikanischen Erwachsenen die Kriterien für eine AUD erfüllt. Dabei wissen die meisten Menschen nicht, dass ihr Alkoholkonsum zu einem Problem geworden ist.

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Ein Hinweis zum Schweregrad einer Alkoholkonsumstörung (AUD):

Eine AUD kann eine Reihe von Anzeichen umfassen, die sich mit professioneller Unterstützung verbessern lassen. Der Schweregrad richtet sich nach der Anzahl der Anzeichen, die in einem Zeitraum von 12 Monaten auftreten.

Mild: 2-3 Anzeichen

Mäßig: 4-5 Anzeichen

Schwer: 6 oder mehr Anzeichen

Im Folgenden sind elf Anzeichen für eine AUD aufgelistet, die in „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“, dem offiziellen US-Amerikanischen Handbuch für mentale Krankheiten, aufgeführt sind.

1. Ihr trinkt mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum als beabsichtigt

Ihr sagt euch vielleicht: „Ich trinke heute Abend nur einen Drink und dann gehe ich nach Hause“. Aber um Mitternacht habt ihr schon vier Drinks intus. Von exzessiven Trinken, oder auch „Binge-Drinking“, spricht man, wenn eine Frau vier oder mehr Drinks oder ein Mann fünf oder mehr Drinks innerhalb weniger Stunden zu sich nimmt.

Das kommt häufiger vor, als man meinen könnte. In einer Studie des nationalen US-Gesundheitsinstituts (NIH) aus dem Jahr 2019 konnten Wissenschaftler einen exzessiven Alkoholkonsum bei mehr als 28 Prozent der über 18-Jährigen allein im letzten Monat feststellen.

2. Es fällt euch schwer, mit dem Alkohol aufzuhören oder sich an die von euch gesetzten Grenzen zu halten

In den US-Ernährungsrichtlinien wird empfohlen, dass Erwachsene nicht mehr als zwei alkoholische Getränke pro Tag (Männer) beziehungsweise ein Getränk pro Tag (Frauen) trinken sollten.

Vielleicht möchtet ihr euren Alkoholkonsum so einschränken, dass er diesen Richtlinien entspricht, aber merkt, dass es euch schwerfällt, diese Grenze einzuhalten. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, sich Grenzen zu setzen und sich nicht immer daran zu halten. Ihr solltet euch allerdings fragen, ob es sich dabei um ein einmaliges Ereignis oder um ein Muster handelt.

Untersuchungen haben ergeben, dass es zwischen 18 und 254 Tagen dauert, bis man sich eine Gewohnheit abgewöhnt hat. Wenn es euch schwerfällt euer Verhalten aus eigener Kraft zu ändern, kann die Unterstützung eines Therapeuten oder Suchtberaters helfen.

3. Ihr verbringt viel Zeit damit, Alkohol zu besorgen, zu trinken oder euch von Alkoholexzessen zu erholen

Ihr habt mehr als nur ein paar Sonntagmorgen mit Kater-Symptomen verbracht, einschließlich Kopfschmerzen und Übelkeit. Oder vielleicht fühlt ihr euch nach einem Abend mit Freunden oft viel zu müde, um irgendetwas zu erledigen.

Das mag in Einzelfällen kein Problem sein, doch wenn ihr euch immer wieder vornehmt, eure Trinkgewohnheiten zu ändern, und es euch schwerfällt, dies einzuhalten, solltet ihr euch euer Verhalten genauer ansehen.

4. Ihr habt ständig das Verlangen zu trinken

Verlangen kann von verschiedensten Sachen ausgelöst werden, zum Beispiel durch den Gedanken an einen bestimmten Wein, der besonders zu eurem Abendessen passt. Häufigeres Verlangen kann euch aber auch etwas über eure emotionale Situation mitteilen.

Es könnte sein, dass ihr euch gerade dann nach Alkohol sehnt, wenn ihr gerade sehr emotional seid. Angst, Stress oder Liebeskummer können Auslöser für ein Verlangen nach Alkohol sein – insbesondere dann, wenn ihr in der Vergangenheit zum Alkohol gegriffen habt, um euch besser zu fühlen. Das liegt zum Teil daran, dass Alkohol Endorphine freisetzt, die vorübergehende Glücksgefühle auslösen.

5. Eure Trinkgewohnheiten verursachen Probleme bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause

Das Trinken auf Partys oder nach der Arbeit mit Kollegen ist für viele Menschen zu einem Ritual geworden, das zum festen Bestandteil ihrer Woche gehört. Dies kann jedoch zu Problemen in anderen Bereichen eures Lebens führen.

Jeder vierte Student in den USA berichtet über Probleme aufgrund von Alkoholkonsum, zum Beispiel über versäumte Arbeiten oder verpasste Unterrichtsstunden. Bei der Arbeit kann übermäßiger Alkoholkonsum zu häufigem Zuspätkommen, verpassten Terminen oder Flüchtigkeitsfehlern führen, die berufliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Übermäßiger Alkoholkonsum kann auch zu einer finanziellen Belastung führen. Ihr gebt, wenn ihr trinkt, vielleicht mehr Geld für Partys oder Glücksspiele aus, als ihr eigentlich habt. Und auch das Geld, dass ihr für den Alkohol selbst ausgebt, kann sich schnell summieren.

6. Eure Trinkgewohnheiten wirken sich auf Eure persönlichen und beruflichen Beziehungen aus

Eine AUD kann sich auf eure Partner, eure Kinder und andere Familienmitglieder auswirken. Mit der Zeit kann ein Partner in die Rolle des Betreuers oder Retters schlüpfen, was zu Abhängigkeitsmustern führen kann. Auf der anderen Seite kann Alkoholsucht auch ein Grund für euren Partner sein, die Beziehung zu verlassen.

Einer von fünf amerikanischen Erwachsenen lebte in der Jugend mit einem Verwandten zusammen, der mit einer AUD zu kämpfen hatte, was wiederum das Risiko erhöht, emotionale Probleme wie Aggression und Depressionen zu erleben. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder von Menschen mit einer AUD selbst an einer AUD erkranken, viermal höher als bei Kindern von Erwachsenen ohne Alkoholproblem.

7. Alkoholkonsum führt dazu, dass ihr eure Arbeit, Hobbys und andere Aktivitäten einschränkt

Manchmal steht Alkoholkonsum in Verbindung mit euren Hobbys: ein paar Drinks auf dem Golfplatz, ein oder zwei Gläser Wein beim Malen oder ein paar Bier in der Ski-Hütte zwischen den Abfahrten auf der Piste.

„Wenn der Alkoholkonsum zunimmt, golft man, malt man oder fährt man weniger Ski und trinkt dafür mehr“, erklärt Michael Genovese, und Chefarzt bei Acadia Healthcare. „Irgendwann ist das Hobby dann kein Hobby mehr. Das Hobby ist dann das Trinken.“

8. Ihr trinkt Alkohol, auch wenn er zu einem Sicherheitsrisiko für euch wird

Ihr wisst wahrscheinlich, dass ihr nicht trinken und Auto fahren solltet. Aber selbst Skifahren, Schwimmen oder Wandern unter Alkoholeinfluss könne zu Verletzungen oder Schlimmerem führen, sagt Genovese.

Auch eine Arbeit, die sich auf die Sicherheit anderer auswirkt - etwa als Chirurg, Pilot oder Maschinenführer - bringt sowohl euch als auch andere in Gefahr, wenn Alkohol im Spiel ist.

9. Ihr trinkt weiter, auch wenn ihr wisst, dass es euer Wohlbefinden beeinträchtigt

„Alkohol vermindert Schlafqualität und trägt bei zu Depressionen und Angstzuständen bei“, sagt John Mendelson, Chefarzt bei der Suchtberatung Ria Health.

Diese negativen Auswirkungen können sich häufen. Mit der Zeit kann es schwierig werden, bei der Arbeit noch Leistung zu bringen, zu Hause gesunde Beziehungen zu führen oder die Energie zu finden, um den Dingen nachzugehen, die einem früher Freude gemacht haben.

10. Ihr entwickelt eine Toleranz gegenüber Alkohol

Toleranz erkennt ihr, wenn ihr eine größere Menge Alkohol braucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Dies passiert in der Regel über einen längeren Zeitraum. Einfach ausgedrückt bedeutet Toleranz, dass sich der Körper an die chemischen Stoffe im Alkohol gewöhnt hat und allmählich größere Mengen für die gleiche Wirkung benötigt.

„Wenn man sich früher mit einem Glas Wein entspannt hat, jetzt aber eine Flasche Wein braucht, hat man eine erhöhte Toleranz“, sagt Mendelson.

11. Ihr erlebt einen Entzug

Unter Entzugserscheinungen versteht man die Symptome, die auftreten, wenn der langfristige Alkoholkonsum reduziert oder eingestellt wird - unabhängig davon, ob ihr die wöchentliche Dosis an Alkohol reduziert oder komplett darauf verzichtet. Diese Symptome können innerhalb weniger Stunden auftreten, nachdem ihr aufgehört habt Alkohol zu trinken.

Der Entzug kann sowohl körperliche als auch psychische Symptome haben, darunter:

  • Gereiztheit

  • Angstzustände

  • Depressionen

  • Kopfschmerzen

  • Schwitzen

  • Herzrasen

  • Zittern

  • Schlaflosigkeit

  • Anfälle

  • Halluzinationen

„Um Entzugserscheinungen zu vermeiden, trinken manche nach einer durchzechten Nacht ein wenig Alkohol, etwa in einer Bloody Mary oder einem anderen Mixgetränk. Wenn die AUD weit fortgeschritten ist, trinken viele nicht mehr, um sich gut zu fühlen, sondern um die schrecklichen Entzugserscheinungen lindern“, sagt Mendelson.

Habe ich eine AUD?

Der einfachste Weg, um festzustellen, ob ihr an einer Alkoholkonsumstörung leidet, besteht darin, ehrlich zu beurteilen, ob der Alkohol euer Leben in irgendeiner Weise beeinträchtigt.

Genovese schlägt vor, sich Folgendes zu fragen:

  • Bin ich für meine Kinder da? Helfe ich ihnen bei den Hausaufgaben oder sehe ich mir ihre Schulaufführungen an?

  • Ist meine Arbeitsleistung auf dem gleichen Stand wie früher?

  • Können sich meine Freunde auf mich verlassen, wie sie es immer getan haben?

  • Wie fühle ich mich? Bin ich die ganze Zeit müde? Bin ich aus der Form geraten?

  • Ertappe ich mich dabei, dass ich häufig oder ständig an die nächste Gelegenheit denke, etwas zu trinken?

Nach Angaben des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums (CDC) ist übermäßiger Alkoholkonsum für einen von zehn Todesfällen bei Erwachsenen im Alter von 20 bis 64 Jahren verantwortlich.

Wichtig: Wenn ihr oder ein euch nahestehender Mensch mit AUD zu kämpfen habt, sprecht eure Symptome mit eurem Arzt an oder ruft die Sucht- und Drogen-Hotline unter 01806 313 031 (24 Stunden erreichbar, 20–60 Cent pro Anruf) an.

Sich selbst oder einem geliebten Menschen zu helfen, mit einer AUD fertig zu werden, mag einschüchternd erscheinen. Wer aber bereit ist, mit dem Trinken aufzuhören, findet dabei Unterstützung und kann so auf eine Genesung hinarbeiten. Auch wenn man sich im ersten Moment machtlos fühlt. Niemand muss warten, bis er den Tiefpunkt erreicht hat: Ihr könnt jederzeit etwas ändern.

Unser Fazit

Die AUD ist eine ernsthafte Erkrankung, die so schnell wie möglich behandelt werden sollte. Bleibt sie unbehandelt, kann sie dauerhafte Auswirkungen auf eure körperliche und geistige Gesundheit haben und eure Beziehungen am Arbeitsplatz und zu Hause belasten.

Wenn ihr glaubt, dass ihr an einer AUD erkrankt oder gefährdet seid, sprecht mit einem Arzt über die nächsten Schritte, die ihr braucht.

Dieser Text wurde von Mascha Wolf aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.

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