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Elektromobilität und Fahrräder: Die neue IAA will mehr sein als nur Automesse

Die neue IAA in München soll das gesamte Mobilitätsspektrum abbilden – und nicht mehr nur Autos. Corona bleibt allerdings der große Unsicherheitsfaktor.

Im Sommer hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) die ersten Ideen für ein neues IAA-Konzept präsentiert. Die konkreten Vorbereitungen haben inzwischen begonnen. Nur Corona muss noch mitspielen. Foto: dpa
Im Sommer hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) die ersten Ideen für ein neues IAA-Konzept präsentiert. Die konkreten Vorbereitungen haben inzwischen begonnen. Nur Corona muss noch mitspielen. Foto: dpa

Das Ende der Pandemie ist zwar noch nicht in Sicht, doch der Verband der Automobilindustrie (VDA) will es trotzdem versuchen: Im September soll die Automesse IAA erstmals mit einem neuen Konzept in München auf dem Messegelände und in der Innenstadt veranstaltet werden. Es gebe eine wachsende Zahl von Autoherstellern, die an der neuen Messe teilnehmen wollten, erklärte der VDA, vor allem aus Asien.

„Die IAA Mobility will Impulse geben für ein ganzheitliches Konzept für Mobilität, in dem sich die Interessen und Belange der Gesellschaft widerspiegeln“, sagte VDA-Geschäftsführer Jürgen Mindel in einem Pressegespräch. Außer den deutschen Autokonzernen, deren Teilnahme als Mitglieder des VDA quasi gesetzt ist, hätten sich verstärkt neue Elektroauto-Hersteller angemeldet.

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Nach VDA-Angaben gehören zu den auf der neuen IAA vertretenen Konzernen beispielsweise SAIC, Great Wall, Nio und Polestar aus dem Geely-Konzern, alle aus China. Die koreanische Hyundai-Gruppe werde in München ihr Wasserstoff-Konzept für Pkws präsentieren, so der Verband weiter. Die deutschen Hersteller wollen sich besonders auf ihre Elektrostrategie konzentrieren.

Um den neuen Anspruch als Mobilitätsplattform zu unterstreichen, kündigt der VDA einen Fahrrad-Schwerpunkt an. Auf der IAA werde das „World Cycling Forum“ vertreten sein, um die wichtigsten Vertreter der Fahrradindustrie zusammenzubringen. Bekannte Radhersteller wie Scott und Bergamont hätten ihre Teilnahme zugesagt.

Mit dem amerikanischen IBM-Konzern und Mobileye aus Israel haben sich auch Unternehmen angemeldet, die nicht aus dem eigentlichen Automobilbereich kommen. Die Präsenz dieser beiden Unternehmen auf der IAA unterstreicht aus Sicht des Verbandes die wachsende Bedeutung der Digitalisierung für die Autobranche. „Ganzheitliche Mobilität bedeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer vernetzt sein müssen. Grundlage dieser Vernetzung ist Digitalisierung“, betonte VDA-Geschäftsführer Mindel.

Mit seinem neuen Messekonzept reagiert Deutschlands wichtigster Industrieverband auf die zurückgehenden Besucherzahlen auf der alten IAA, die im September 2019 nach Jahrzehnten das letzte Mal in Frankfurt stattgefunden hatte. Auch Autohersteller wie der französische Renault-Konzern hatte sich damals vom Branchentreff verabschiedet.

Messen kämpfen mit Besucherrückgang

Das frühere Frankfurter Ausstellungskonzept ist Geschichte. Mit der neuen IAA soll Mobilität in all ihren Facetten abgebildet werden. Der VDA bezeichnet die Münchener Veranstaltung selbst nicht mehr als Messe, sondern als Plattform.

Auch der alte Name „Internationale Automobil-Ausstellung“ gehört der Vergangenheit an. Der englische Begriff IAA Mobility soll der Veranstaltung vor allem im internationalen Umfeld einen größeren Bekanntheitsgrad verschaffen. Zudem wird die Dauer der Messe verkürzt, von fast zwei Wochen auf eine Woche.

Die IAA Mobility ist auch eine Reaktion auf ein weltweites Phänomen: Die klassische Automesse hat fast überall immer mehr Probleme damit, noch ausreichend Besucher zu bekommen. Nicht nur in Frankfurt hatten die Gästezahlen in den vergangenen Jahren abgenommen, sondern auch auf anderen wichtigen Messeplätzen wie Paris oder Detroit. Die Veranstalter dort versuchen ebenfalls, den Zuspruch mit umfassenden Mobilitätskonzepten wieder zu steigern.

An den Plänen für die neue IAA arbeiten VDA und Messe München gemeinsam. Den Ausrichtern ist klar, dass eine fortgesetzte Corona-Pandemie das gesamte Konzept empfindlich stören kann. „Wir planen die IAA Mobility als hybride Veranstaltung – teils digital, teils in physischer Form mit entsprechenden Hygienekonzepten“, sagte Tobias Gröber, Geschäftsbereichsleiter der Messe München.

Man sei sich sicher, dass die IAA Mobility stattfinden werde. Die Messe München habe ihr digitales Know-how in den zurückliegenden Monaten ausgebaut und werde dies auch in die Planungen der IAA einbringen.

Die IAA Mobility könnte auch die erste große Automesse mit neuem Konzept sein, die einigermaßen ungehindert über die Bühne gehen kann, sollte das Infektionsgeschehen im Laufe des Jahres nachlassen. Der für Anfang März angesetzte Auto-Salon in Genf, ein wichtiger Konkurrent, war bereits abgesagt worden.