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(Bloomberg) -- Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für die Entwicklung eines EU-weiten Impfpasses im Laufe der kommenden drei Monate ausgesprochen. Allerdings ließ sie offen, welche Privilegien mit einem solchen Dokument für Geimpfte verbunden sein könnten.Alle EU-Regierungschefs seien sich einig gewesen, dass es angesichts der derzeit noch herrschenden “geringen Durchimpfung der Bevölkerung” verfrüht sei, über derartige Privilegien zu diskutieren, sagte Merkel am Donnerstagabend nach einer Videokonferenz mit den EU-Staats- und Regierungschefs. “Aber man muss sich ja vorbereiten”, fügte sie hinzu.Insbesondere Länder wie Griechenland, Zypern, Österreich und Bulgarien, deren Wirtschaft zum Teil stark vom Tourismus abhängig ist, machen sich für die Einführung eines Impfpasses stark. Die Hoffnung ist, dass solch ein Zertifikat Touristen aus EU-Staaten im kommenden Sommer erlauben würde, wieder ohne größere Restriktionen zu reisen.Merkel schränkte allerdings ein, es werde nicht so sein, dass künftig nur noch reisen dürfe, wer einen solchen Impfpass habe. Vielmehr biete solch ein Dokument neben Tests eine weitere Informationsquelle. Über dessen rechtliche Implikationen seien “überhaupt noch keine politischen Entscheidungen getroffen”, betonte sie.In Deutschland ist die Einführung eines EU-weiten Impfpasses umstritten. Kritiker warnen, dass solch ein Dokument zu Benachteiligungen all jener Menschen führen würde, die bislang keine Chance hatten, sich impfen zu lassen. Befürworter halten dagegen, dass der Pass eine Rückkehr zur Nomalität erlauben würde, noch bevor die gesamte Bevölkerung geimpft ist. Insbesondere die Wirtschaft drängt auf eine schnelle Lockerung der Lockdowns.For more articles like this, please visit us at bloomberg.comSubscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.©2021 Bloomberg L.P.