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Wie ein Ehepaar aus München mit der Kaffee-Kette Coffee Fellows Starbucks in Deutschland den Rang abläuft

Ein Stand von Coffee Fellows im Deutschen Haus während der Olympischen Spiele 2016.
Ein Stand von Coffee Fellows im Deutschen Haus während der Olympischen Spiele 2016.

Lange Zeit zählte die aus Seattle stammende Kette Starbucks zu den beliebtesten Kaffeehäusern Deutschlands. Ob To Go oder vor Ort — das Konzept des „dritten Zuhauses“ machte sich bewährt. Doch nun wird dem Kaffeehaus mit dem grün-weißen Meerjungfrauen-Logo in Deutschland der Rang abgelaufen. Die aus München stammende Kette Coffee Fellows ist mit 220 Niederlassungen die Nummer eins in Sachen Kaffeeverkauf in Deutschland. Die Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtete, welches Konzept das Gründerpaar verfolgt und warum das erfolgreich in Deutschland läuft.

Kathrin Tewes (49) arbeitete als Hauptschullehrerin, bevor sie und ihr Ehemann 1999 ihre erste Coffee Fellow Filiale in der Leopoldstraße in München eröffneten. Stefan Tewes studierte Betriebswirtschaftlehre, promovierte und arbeitete bis kurz nach der Gründung von Coffee Fellows für die Unternehmensberatung Roland Berger.

Erfüllung, so erzählt das Paar, haben die beiden aber vor allem in ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Kaffee und Gastronomie gefunden. Die Idee, eine Kaffeehauskette mit einer individuellen Note zu gründen, kam ihnen, während sie in London lebten. An verschiedenen Orten nahmen sie diverse Kaffeekulturen wahr, die sie immer wieder beeindruckten. In London merkten sie dann, „dass es auf dem Markt für Kaffeehäuser nicht zwingend einen einzigen führenden Wettbewerber geben muss, sondern es durchaus auch eine Nummer zwei, drei und vier geben kann“, erklärte Stefan Tewes. So beschlossen sie, eine eigene Kaffeehauskette in ihrer Heimat zu etablieren. Das ist nun 22 Jahre her.

Über 240 Filialen in Europa und Asien

Wie die FAZ berichtete, war die Anfangszeit eine Zerreißprobe. Nicht nur für das junge Kaffeehaus, sondern auch für die Ehe. Fehlendes Personal zu Beginn bedeutete doppeltes Schuften für Stefan und Kathrin Tewes. Doch mit Geduld und Durchhaltevermögen wuchs langsam, aber stetig der Umsatz — und damit auch die Laune und Zuversicht. Aus dem einst einzelnen Kaffeehaus ist heute eine Franchise-Kette mit 220 Filialen in Deutschland geworden. Mit weiteren 20 Kaffeehäusern ist Coffee Fellows auch in den umliegenden Ländern Belgien, Niederlanden und Luxemburg vertreten. Mit einem Gesamtjahresumsatz von 100 Millionen Euro für die Marke sieht nichts mehr nach einem einzelnen, gemütlichen Café aus.

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Die Marke versteht sich als Familienunternehmen. So möchten sie sich bewusst von der Konkurrenz absetzen. „Wir unterscheiden uns in mehreren Punkten vom Wettbewerb. Das beginnt mit dem herzhaften Essen, das wir anbieten“, sagte Stefan Tewes. „Ein Unterschied ist aber auch die Ausstattung der Filialen, wo uns hohe Qualität wichtig ist und wir uns abgrenzen, indem wir viel Echtholz, Steinplatten oder Stahl einsetzen“, fügte Kathrin Tewes hinzu. Das scheint bei den Gästen gut anzukommen. Coffee Fellows ist mit seinen Niederlassungen und Kooperationen die Kaffeehauskette mit den meisten Filialen in Deutschland.

Mit ihren kompostierbaren To-Go-Bechern passt sich das Unternehmen dem Zeitgeist der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes an. Und Kundinnen und Kunden sind auch bereit dafür zu zahlen – auch wenn diese Becher das Doppelte kosten. Ebenfalls gut fährt das Unternehmen mit der Strategie „From farm to cup“. Die Kaffeegenießerinnen und -Genießer können jeden Schritt nachverfolgen – von der Kaffeeplantage in Tansania und Malawi, über die Milch bis hin zum Becher. Auch das kostet zwar Geld, aber es seien Kosten, die sich lohnen, betont Stefan Tewes.

Trotz der Pandemie positiv in die Zukunft

Wie die meisten Unternehmen hat auch Coffee Fellows unter der Pandemie gelitten. So mussten sie Umsatzeinbußen von etwa zwei Millionen Euro verzeichnen. Ärgerlich und schmerzhaft sei das gewesen, erzählte Stefan Tewes. Doch dank staatlicher Hilfsmaßnahmen sei das Unternehmen einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen, fügte er hinzu. Sie hoffen auf deutlich bessere Umsatzzahlen für die zweite Hälfte des laufenden Kalenderjahres. Für die Zukunft erhofft sich das Ehepaar, ihre Expansionspläne weiter realisieren zu können. Wenn die Krise einmal überstanden ist und das Geschäft sich erholt hat, wollen Stefan und Kathrin Tewes weitere Standorte erschließen. Potenzial sehen die beiden vor allem in Gegenden mit großem Touristinnen- und Touristenandrang, beispielsweise an der Nord- und Ostsee.

jk