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„Meine Ehe zerbrach, ich lebte in ständiger Angst“: Der frühere Star-Manager Ulrich Schumacher über seinen Karriere-Absturz

Ulrich Schumacher
Ulrich Schumacher

In den frühen 2000ern galt der damalige Chef des Chipherstellers Infineon, Ulrich Schumacher, als Popstar unter den deutschen Managern. Zum Börsenstart der Siemens-Tochter fuhr er im Jahr 2000 mit einem Porsche samt Rennanzug vor die Deutsche Börse. Schumacher war nie um große Gesten und Worte verlegen. Er legte sich mit Politikern an und wollte einen bestimmten Prozentsatz leistungsschwacher Mitarbeiter vor die Tür setzen – bis er 2004 selbst aus dem Unternehmen flog. Später wurde ihm Bestechlichkeit vorgeworfen, 2009 wurde das Verfahren eingestellt. Seit 2010 ist Schumacher weitestgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden, gab nun aber dem „Manager Magazin“ ein paar Einblicke, wie er die damalige Zeit erlebte.

Schumacher lebte eigenen Aussagen nach „in ständiger Angst“, auch seine Ehe sei zerbrochen. „Die Anwälte kosteten 300 bis 400 Euro pro Stunde. Das waren bis zu 50.000 Euro pro Monat. Insgesamt habe ich in diesen fast sechs Jahren für Anwälte und Berater rund 3,5 Millionen Euro ausgegeben.“

Er habe sechs Monate vor seiner Demission noch eine Gehaltserhöhung um 70 Prozent bekommen, damit er nicht zur Telekom gehe. „Ich fühlte mich unkündbar und hatte mein Leben danach ausgerichtet. Wenn auf einmal das Einkommen vollständig versiegt, ist das natürlich problematisch.“

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Die Anwälte hätten alles Mögliche konstruiert, um maximalen Schaden anzurichten. „Ich hatte ständig Angst, wenn es an der Haustür klingelte, dass ich abgeholt und in Untersuchungshaft gesteckt werde, wie es so vielen anderen Managern widerfahren ist.“

Er sei es gewohnt gewesen, als Vorstandschef Zugang zu den Spitzenzirkeln der Wirtschaft und der Politik zu haben. Von einem auf den anderen Moment sei er ein „Geächteter“ gewesen, ohne Aussicht, wieder zurückkommen zu können. Und das alles auf Basis erfundener Behauptungen.