In Edekas Krieg gegen Nestlé steht der Verlierer längst fest — es ist keiner von beiden
Die Auseinandersetzung zwischen Edeka und Nestlé hat wirtschaftliche Folgen für Unternehmen, die in dem Konflikt nicht mitreden können. Besonders kleine Händler leiden unter dem Preisdruck, den die Supermarktkette auf Nestlé ausübt. Dabei ist diese Art von Boykott häufig vorübergehend und nicht viel mehr als die letzte Karte, die Supermärkte bei Preisverhandlungen ziehen. Edeka kann auf Nestlé nicht verzichten und Nestlé nicht auf Edeka.
„Hartes Verhandeln ist möglich, Missbrauch von Marktmacht dagegen verboten“
„Das sind handelsübliche Auseinandersetzungen“, zitiert die „Welt“ einen Brancheninsider. „Die entscheidende Frage ist nun: Wer knickt als Erster ein?“ Vergleichbare Auseinandersetzungen zwischen Supermärkten und Herstellern gibt es immer wieder — Edeka selbst hat im vergangenen Jahr medienwirksam die Produkte von Mars vorübergehend aus dem Sortiment geworfen und konnte so die Preise drücken. Auch Real hatte 2015 zeitweise Dr. Oetker und Müller-Joghurt aus den Regalen geräumt.
Edeka hatte nach der Übernahme des Discounters Plus die Einkaufskonditionen beider Händler verglichen und überall dort eine Anpassung gefordert, wo Plus im Vorteil war. „Hartes Verhandeln ist möglich, Missbrauch von Marktmacht dagegen verboten“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. Er untersagte die Praxis damals.