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Duterte zieht sich 2022 aus Politik zurück - Tochter als Nachfolge?

MANILA (dpa-AFX) - Auf den Philippinen hat der wegen seines Kampfes gegen die Drogenkriminalität international kritisierte Präsident Rodrigo Duterte überraschend seinen Rückzug aus der Politik für 2022 angekündigt. Der 76-jährige erklärte am Samstag, auf seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten bei der Präsidentenwahl am 9. Mai zu verzichten. Eine solche Kandidatur sähen die Menschen Umfragen zufolge als Verstoß gegen die Verfassung an, erklärte er zur Begründung.

Dutertes Amtszeit läuft am 30. Juni 2022 ab. Als Präsident kann er sich gemäß der Verfassung des Inselstaates in Südostasien nicht wiederwählen lassen, wohl aber als Vize. Sein angekündigter Rückzug überraschte viele und ließ manche argwöhnisch fragen, welcher Überlegung dies wohl geschuldet sei.

""Game of Thrones" wird sich schämen (für die Wendungen) bei der Einreichung von Kandidaturen auf den Philippinen", twitterte etwa der linke Aktivist Renato Reyes. "Das böse Imperium konsolidiert sich", schrieb der Künstler Bart Guingona in Anspielung auf Dutertes engen Berater Christopher Go, der anstelle von Duterte nun für das Amt des Vizepräsidenten als Kandidat der Regierungspartei PDP-Laban antreten wird. Dieser sei möglicherweise nur ein Platzhalter für einen weiteren Politiker, mutmaßt Guingona.

Der 47-jährige Go sagte am Samstag nach seiner Kür seitens der Regierungspartei PDP-Laban, er werde Dutertes Kampf gegen Drogen, Korruption und Kriminalität fortsetzen, sollte er zum Vizepräsidenten gewählt werden. Zudem versprach Go, Hunger zu bekämpfen und ein erschwingliches sowie effizientes Gesundheitssystem zu gewährleisten. Die Regierungspartei PDP-Laban hat bisher noch keinen Präsidentschaftskandidaten gekürt.

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Spekulationen ranken sich in der Frage nach der Spitzenposition - wie seit Beginn von Dutertes Präsidentschaft - auch um seine Tochter Sara Duterte. Die 43-jährige ist ebenfalls Politikerin, hatte sich allerdings just am Samstag für die Wiederwahl als Bürgermeisterin der Millionenstadt Davao im Süden des Inselstaates registrieren lassen. Bis zum Ablauf der Frist am 15. November könnte sie aber immer noch auf eine Präsidentschaftskandidatur umschwenken. Dafür müsste allerdings entweder ihre regionale Partei Hugpong ng Pagbabago zu einer national aufgestellten werden. Oder sie müsste Mitglied der Regierungspartei werden.

Duterte steht international vor allem wegen seines Feldzugs gegen Drogenkriminalität in der Kritik, weil dabei mutmaßlich Menschen ermordet wurden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag gab Chefankläger Karim Khan kürzlich grünes Licht für ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen die Philippinen. Zu einer Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten merkten Beobachter dazu bereits kritisch an, dass Duterte bei einem Wahlerfolg doch wieder Präsident werden könnte, falls sich sein gewählter Nachfolger als unfähig erweisen sollte.

Ex-Box-Weltmeister Manny Pacquiao hatte am Freitag als erster Interessent offiziell seine Bewerbung für das Präsidentenamt bei der Wahl 2022 eingereicht. Kommende Woche könnten Beobachtern zufolge der beliebte Bürgermeister von Manila, Isko Moreno und der frühere Polizeichef Panfilo Lacson folgen. Gerüchte schließen ferner auch Vizepräsidentin Leni Robredo und Ferdinand Marcos Jr., den Sohn des früheren gleichnamigen Diktators, ein.