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Nach Meldung über drohende Pleite: Sono-Gründer legt sein Gehalt offen

Nachdem seiner Solarauto-Firma wieder mal das Geld ausging, versucht Laurin Hahn, Kritiker mit Transparenz zu beruhigen. - Copyright: Getty Images
Nachdem seiner Solarauto-Firma wieder mal das Geld ausging, versucht Laurin Hahn, Kritiker mit Transparenz zu beruhigen. - Copyright: Getty Images

Für Kunden war die Nachricht ein Schock: Das gefeierte Solarauto-Startup Sono Motors steht vor der Pleite. Wieder einmal droht der Münchner Firma das Geld auszugehen, um ihr Fahrzeug in Serie produzieren und an Kunden ausliefern zu können. „Wir haben es nicht geschafft, den Investoren zu erklären, warum der Sion das Potenzial zum ersten erschwinglichen Solar-Elektroauto der Welt hat“, erklärten die Gründern Jona Christians und Laurin Hahn in einem Statement. Beide sehen nur noch eine Chance: Dass die Kunden einen ermäßigten Kaufpreis von 27.000 Euro für ihr Auto komplett vorauszahlen. Sollten die sich nicht bis Ende Januar 2023 finden, sei das Projekt gescheitert.

„Was ist mit den 200 Millionen Euro passiert?“

Dabei hatte Sono Motors erst vor einem Jahr seinen Börsengang gefeiert, knapp 135 Millionen Euro sammelte das Startup darüber ein. Hinzu kamen weitere Finanzmittel aus früheren Kapitalerhöhungen. Nun scheint das Geld nahezu aufgebraucht, wie so oft in den vergangenen Jahren.

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Nicht wenige Kunden und Beobachter fragen sich: Hat das Unternehmen schlecht gewirtschaftet? Die Gründer womöglich über ihre Verhältnisse gelebt? „Es ist mir absolut schleierhaft wie man über 200 Millionen Euro ausgeben und dabei nur 16.000 Euro Umsatz machen kann“, schreibt beispielsweise ein Nutzer bei Facebook. Ein anderer: „Ich dachte, man würde damit die serienreife Fertigung anstoßen. Hat man damit nur die Gehälter bezahlt und die Fixkosten gedeckt?“

An Sono-Gründer Laurin Hahn geht die Kritik offensichtlich nicht spurlos vorüber. Bei Twitter postete Hahn am Freitag seine Gehaltsbezüge aus den Jahren 2016 bis 2022 – also seit dem ersten vollen Geschäftsjahr. „Ich hoffe damit allen transparent zeigen zu können, dass wir bei Sono alles für die Sache tun“, so Hahn. „Wir schuften hart um den Sion auf die Straße zu bringen. Und gehen sehr effizient und sparsam mit (eurem) Geld um.“

Laut veröffentlichten Screenshots aus einer Personalsoftware erhielt Hahn in den Jahren 2016 und 2017 kein reguläres Gehalt. Auch „einmalige Vergütungen“ gab es demnach nicht. „0 €“, steht dort.

Erst im dritten Jahr der Gründung, ab April 2018, zahlte sich der einstige Elektrotechnik-Student den Screenshots zufolge ein erstes Gehalt aus. Zunächst 1.700 Euro brutto für die Monate April bis Juli, danach stieg das Gehalt auf 2.666,66 Euro. Hinzu kam ein Bonus im August über 2.000 Euro. Damit lagen die Bruttobezüge von Laurin Hahn in 2018 bei insgesamt rund 23.100 Euro.

In 2019 blieb das Monatsgehalt durchgehend bei 2.666,66 Euro. Macht rund 32.000 Euro im Jahr. Dies änderte sich Hahn zufolge auch im darauffolgenden Jahr nicht. 2020 zahlte sich der Gründer erneut 32.000 Euro aus, erhielt aber „kleine Boni“ wie er schreibt. In Summe: 6.500 Euro.

Gehaltserhöhung von 65 Prozent

Ein prozentual ordentlicher Aufschlag folgte dann in 2021. Dort verdiente Hahn nach eigenen Angaben 4.416,67 Euro im Monat – ein Gehaltsplus von rund 65 Prozent. Zusätzlich habe es einen „großen Einmal-Bonus“ für den erfolgreichen Börsengang und für Anwaltskosten gegeben – laut IPO-Prospekt 254.000 Euro. Die Anwaltskosten hätten die Gründer selbst tragen müssen, Hahn beziffert diese auf einen sechsstelligen Betrag.

Im aktuellen Jahr 2022 sei das Grundgehalt unverändert bei monatlichen 4.416,67 Euro geblieben. Bonuszahlungen gab es demnach nicht. Unterm Strich beläuft sich Hahns Jahresgehalt damit auf rund 53.000 Euro.

Zum Vergleich: So mancher Gründer zahlt sich sechsstellige Gehälter aus, wie diese Analyse zeigt.