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'Drei Wochen Ungewissheit' - Kritik an unklarer Corona-Datenlage

BERLIN (dpa-AFX) - Gesundheitsexperten haben die wegen der Feiertage erwartete Ungewissheit bei den Informationen über die Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland kritisiert.

"Heute bekommen wir die letzten validen Daten, bevor das Land für drei Wochen in der Unwissenheit versinkt" (Bild: REUTERS/Clodagh Kilcoyne)
"Heute bekommen wir die letzten validen Daten, bevor das Land für drei Wochen in der Unwissenheit versinkt" (Bild: REUTERS/Clodagh Kilcoyne) (Clodagh Kilcoyne / reuters)

"Es ist mir vollkommen unverständlich, warum wir nach wie vor an jedem Wochenende eine unklare Datenlage haben, wie auch an Feiertagen", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der "Welt". "Wir sind nicht auf der Höhe der Zeit. Die Daten, die wir in den nächsten Wochen bekommen werden, dürften unterschiedlichsten Interpretationen Tür und Tor öffnen. Darunter sicher viele falsche."

Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte am Mittwoch auf ein zu erwartendes unvollständiges Bild hingewiesen. In einem Hinweis zu den täglichen Fallzahlen heißt es seit Donnerstagmorgen beim RKI: "Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist."

Einige Wochen im Blindflug

Der Leiter des Berliner Gesundheitsforschungsinstitut IGES, Bertram Häussler, sagte der "Welt" am Tag vor Heiligabend: "Heute bekommen wir die letzten validen Daten, bevor das Land für drei Wochen in der Unwissenheit versinkt". Häussler kritisiert, dass fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie weiterhin eine "ähnlich nebulöse Meldelage" herrsche; an Wochenenden sei dies regelmäßig der Fall. Nur werde der Blindflug zum Jahresende nicht zwei bis drei Tage anhalten, sondern mehrere Wochen.

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Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), sagte der Zeitung, auch nach zwei Jahren sei die Corona-Datenlage miserabel. "Erneut wiegen wir uns über den Jahreswechsel in trügerischer Sicherheit." Der FDP-Politiker Andrew Ullmann sagte, die schlechte Datenlage durch Meldeverzüge sei mittlerweile ein bekanntes Problem. "Leider hat man es fast zwei Jahre als gegeben und unveränderlich hingenommen." Man sehe das Problem und arbeite daran. Im Gegensatz zu den letzten Feiertagen seien dieses Mal vielerorts Test- und Impfzentren offen. "Der Meldeverzug wird dadurch etwas abgeschwächt."

Die Verbandschefin der Amtsärzte, Ute Teichert, hatte gesagt, verlässlich dürften die Zahlen erst wieder Anfang Januar sein. Für die unzureichende Datenlage zwischen den Jahren sind laut Teichert nicht nur die Gesundheitsämter verantwortlich, die mit dem Melden positiver Corona-Nachweise nicht so hinterherkommen dürften wie sonst. Es gehen ihrer Einschätzung nach auch schlicht weniger Menschen zum Testen.

VIDEO: Gesundheitsämter geben Kontaktverfolgung auf