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„Drei bis vier Zinsschritte in den USA im nächsten Jahr“

Welche Themen werden für Anleger 2016 wichtig? Diese Frage stand im Zentrum der Podiumsdiskussion beim EAS-Roundtable in Köln. Besonders die Geldpolitik der Notenbanken sowie der aktuelle Zustrom von Zuwanderern wurden ausführlich diskutiert.

„Das Jahr 2015 war bereits kein leichtes Jahr“, resümierte Sandra Crowl, Portfolio Advisor bei Carmignac Risk Managers. Weltweit stagniere das Wirtschaftswachstum und die globale Liquidität sei rückläufig. Trotz weltweiter geldpolitischer Lockerungen. Auch Christoph Kind, Fondsmanager bei Frankfurt Trust Asset Management, beobachtet diesen Trend: „Es gibt einen Unterschied zwischen monetärer und Kapitalmarkt-Liquidität: Wenn die EZB Papiere kauft, reduziert sie die Liquidität am Kapitalmarkt. Rentenpapiere verschwinden in der Folge vom Markt und liegen bei der EZB.“ Anleger sähen sich dadurch, trotz aktueller Geldflut, mit sinkender Liquidität konfrontiert. „Das QE-Programm der EZB soll die Liquidität eigentlich erhöhen, aber am Kapitalmarkt tritt der gegenteilige Effekt ein.“ Pieter Jansen, Senior Investment Analyst bei NN Investment Partners, beobachtet eine weitere Entwicklung, die sich 2016 verstärken könnte: „Die regionalen Unterschiede werden weltweit immer größer. In den USA wird über eine Zinswende nachgedacht, während der Rest der großen Notenbanken die Geldpolitik weiter lockert.“ Dieser Meinung ist auch Kind: „Ich habe selten eine Situation erlebt, die so diffus ist. Für jeden ist etwas dabei: Brasilien ist ein Beispiel für einen Krisenherd, Irland dagegen kommt richtig in Fahrt. Die globale Wirtschaft befindet sich in sehr unterschiedlichen Phasen des Zyklus.“ Der Frankfurt-Trust-Experte ist außerdem davon überzeugt: „Das Thema Euro/Dollar Parität wird uns im nächsten Jahr wieder begegnen.“ Für die Anlage entscheidend sei daher, herauszufinden, welche Unternehmen von einer Euro/Dollar-Schwäche profitieren. „Man (Swiss: MAN.SW - Nachrichten) wird weiterhin über Investitionen in Einzeltitel reden. Nur auf eine Branche zu schauen greift zu kurz. Es ist derzeit schwer eine gesamte Branche zu empfehlen.“

Wolfgang Kuhn, Head (Other OTC: HEDYY - Nachrichten) of Euro Credit bei Aberdeen Asset Management, beleuchtet ein weiteres Thema, dass sich aus der aktuellen Geldpolitik ergeben könnte: „Mich wundert es, dass keiner mehr davon spricht, ob weitere geldpolitische Lockerungen überhaupt zulässig sind. Eigentlich müssten die Ankündigungen Draghis das Bundesverfassungsgericht wieder auf den Plan rufen.“ Politische Dimensionen, ist sich der Experte sicher, gewinnen für den Anleger immer mehr an Bedeutung. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass es zu einer erneuten Eurokrise kommen wird“, bemerkt Jansen dazu, „außer es gibt einen zusätzlichen Schock.“ Ein Risiko (für die politische Stabilität) würden jedoch die Zunahme rechter Tendenzen und der Zustrom an Flüchtlingen darstellen. Uwe Röhrig, Senior Equity Strategist bei UBS, fügt hinzu: „Derzeit ist das Flüchtlingsthema zwar noch kein Thema für die Märke, aber sollte es im kommenden Jahr zu politischen Instabilitäten kommen, beispielsweise ein unerwarteter Rücktritt Angela Merkels, würde das die Märkte schwer beeindrucken.“ Bereits heute daraus Schlussfolgerungen zu ziehen sei jedoch verfrüht, findet Kuhn. „Wir versuchen den Markt für die nächsten drei bis sechs Monate abzuschätzen.“

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Auch das Thema Zinswende in den USA stand im Fokus der Experten. „Die USA stehen am Anfang der Normalisierung. Ich rechne daher mit drei bis vier Zinsschritten im nächsten Jahr, sodass wir Ende Dezember bei etwa einem Prozent stehen werden. Trotz Wahlkampf in den USA“, so NN (NasdaqGS: NNBR - Nachrichten) -Experte Jansen. Eine Zinswende sollte jedoch keinen allzu großen Einfluss auf die Aktienmärkte haben, sagt UBS (NYSEArca: FBGX - Nachrichten) -Mann Röhrig. „Mittlerweile ist das Thema langweilig und frustrierend. Wir wünschen uns eine Zinserhöhung und glauben, dass die US-Konjunktur ordentlich wächst und einen solchen Schritt verdauen kann.“

„Wie sich ein Zinsschritt, von dem wir glauben, dass er im Dezember kommt, auswirken wird ist schwer abzuschätzen“, wendet Aberdeen-Manager Kuhn ein. „Wir gehen aber davon aus, dass sich kurzfristig keine dramatischen Änderungen ergeben werden, weil die EZB dagegen steuern wird.“

(TL)