Yahoo Finanzen Ich bin auf drei der neuesten Kreuzfahrtschiffe mitgefahren und das größte war auch das beste – ein Vergleich
Ich war auf vier Kreuzfahrtschiffen von unterschiedlichen Kreuzfahrtgesellschaften und eines davon war mein klarer Favorit.
Ironischerweise scheue ich mich nicht, meine Verachtung für Kreuzfahrten zu äußern.
Ich mag es nicht, wenn ich auf einem Schiff festsitze und mich langweile.
Ich bin definitiv wählerisch, wenn es um Kreuzfahrten geht. Aber nur bei einem Schiff hatte ich weniger zu bemängeln als bei den anderen.
Von 2021 bis 2022 bin ich auf der "Wonder of the Seas" von Royal Caribbean, der "Prima" von Norwegian, der "Apex" von Celebrity und der "Paradise" von Margaritaville at Sea gereist.
Und das Megakreuzfahrtschiff Wonder of the Seas war bei weitem mein Lieblingsschiff.
Wenn ich eine Kreuzfahrt mache, beurteile ich mein Erlebnis anhand meiner Kabine, der Gemeinschaftsräume und -aktivitäten, des Speise- und Getränkeangebots sowie des abendlichen Unterhaltungsprogramms.
Hier seht ihr, wie alle vier Schiffe im Vergleich zueinander abschneiden. Und ihr erfahrt, warum ich Familien nur die "Wonder of the Seas" empfehlen kann.
Fangen wir mit den Kabinen an. Trotz meiner vorherigen Komplimente, war die Kabine der „Wonder of the Seas“ nicht mein Favorit.
Das 362 Meter lange Megaschiff ist das derzeit größte Kreuzfahrtschiff in Betrieb.
Seine 2867 Kabinen bieten Platz für bis zu 7084 Gäste.
Meine Kabine mit Balkon ließ jedoch viel zu wünschen übrig.
Sie war nur mit dem Nötigsten ausgestattet und minimalistisch eingerichtet. Es gab nicht einmal ein separates Duschgel und Shampoo im Bad.
Das schlecht designte Waschbecken fing beim Händewaschen nicht das ganze Wasser auf. Und insgesamt wirkte das Bad sehr eng.
Wenigstens hatte die Kabine mehr Stauraum, als bei den anderen Schiffen. Und die Couch und das Bett waren beide ziemlich bequem.
Außerdem konnte ich mich über die Aussicht vom Balkon kaum beschweren.
Aber bei einem Preis von 1400 US-Dollar (etwa 1280 Euro) hatte ich etwas mehr Dekoration und luxuriösere Annehmlichkeiten erwartet.
Allerdings war ich von meiner Kabine an Bord der "Prima Norwegian" nicht so enttäuscht.
Das 294 Meter lange Schiff kann 3215 Gäste in seinen 1646 Kabinen beherbergen.
Während der vier Nächte auf dem Schiff wohnte ich in der etwa 21 Quadratmeter großen Familienkabine mit Balkon.
Und trotz der geringen Quadratmeterzahl hatte ich das Gefühl, dass dieses Hotelzimmer mit einer Einzimmerwohnung in Manhattan hätte mithalten können.
Es gab viel Stauraum, jedoch nicht so viel wie in meiner Kabine auf der "Wonder of the Seas". Trotzdem war das immer noch mehr, als ich brauchte.
Die Raumbeleuchtung sorgte für ein warmes Licht, das das Hotelzimmer auf hoher See sehr gemütlich erscheinen ließ. Zudem war das Bad geräumig und praktisch gestaltet.
Die Annehmlichkeiten, wie die Couch, der Balkon und der Schreibtisch, waren in etwa die gleichen wie bei "Royal Caribbean".
Dieses Hotelzimmer auf dem Ozean kostet im Frühjahr 2023 etwa 909 Euro für fünf- bis siebentägige Rundreisen von New York City nach Bermuda.
Als ich 2021 mit der "Celebrity Apex" fuhr, war dies das neueste Schiff der Marke und meine erste Kreuzfahrt als Erwachsene.
Das etwa 306 Meter lange Schiff kann etwas mehr als 2900 Gäste in seinen 1467 Kabinen unterbringen.
Ich wohnte in der etwa 22,5 Quadratmeter großen Veranda-Kabine und war überrascht, wie geräumig und vornehm der kleine Raum war.
Die Veranda mit ihren bodentiefen Fenstern war der perfekte Rückzugsort an sonnigen und windigen Tagen auf hoher See.
Das Bett war eines der bequemsten, in dem ich je auf einem Kreuzfahrtschiff geschlafen habe.
Das Bad war sehr sauber und geräumig. Ich hatte nie das Gefühl, eingeengt zu sein. Insgesamt konnte ich mich nicht beschweren.
Als ich im Jahr 2021 meine Reise machte, kostete ein Aufenthalt in dieser Kabine für Fahrten im Jahr 2022 mindestens 1320 Euro. Das macht diese Kabine zur teuersten auf meiner Liste.
Von allen drei Kabinen war die Balkonkabine der "Norwegian Prima" mein Favorit. Die der "Celebrity Apex" liegt knapp dahinter.
Beide Kabinen waren trotz ihrer kompakten Bauweise geräumig, modern und stilvoll.
Aber die warme Beleuchtung und die Farbakzente der "Prima" machten das Zimmer zu meinem klaren Sieger.
Nun zu den Aktivitäten und Gemeinschaftsräumen an Bord. Hier glänzt die "Wonder of the Seas" wirklich.
Es ist offensichtlich, dass das Kreuzfahrtschiff für Familien ausgerichtet ist. Und angesichts seiner Größe sollte es keine Überraschung sein, dass dieses Schiff die meisten Annehmlichkeiten und Aktivitäten bot, die ich je an Bord eines Schiffes gesehen habe.
Nahezu alle Bereiche des Schiffes, die sogenannten "Nachbarschaften", richteten sich in irgendeiner Weise an Reisende aller Altersgruppen.
Die Aufzählung all dieser Annehmlichkeiten und Aktivitäten würde zu lange dauern. Aber einige herausragende Nachbarschaften sind der Central Park, ein friedlicher Spazierweg mit Pflanzen, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants …
...und Boardwalk, eine weitere Open-Air-Nachbarschaft, die einer echten Strandpromenade nachempfunden ist – inklusive Karussell, Hot-Dog-Stand und Süßigkeitenladen.
Und nicht zu vergessen: das Pooldeck. Das auf der "Wonder of the Seas" ist ein buntes Paradies für Familien.
Es gibt drei Wasserrutschen, einen Wasserpark im Außenbereich für Kinder und mehrere Pools sowie Whirlpools auf der Fläche.
Und das Deck darüber bot noch mehr Aktivitäten, darunter eine Minigolfanlage, eine Trockenrutsche, eine Seilbahn und einen Surfsimulator. Es ist das einzige Kreuzfahrtschiff auf dieser Liste mit den beiden letztgenannten Aktivitäten.
Und meiner Meinung nach erfüllen sie das Ziel von "Royal Caribbean", vorwiegend Familien anzusprechen.
Auf der "Norwegian Prima" gab es ähnliche familienorientierte Aktivitäten, darunter einige, die ich auf einem Kreuzfahrtschiff nicht erwartet hätte.
Wie auf der "Wonder of the Seas" gab es auch hier einen Wasserpark für Kinder, der allerdings nicht so groß war wie der von "Royal Caribbean".
Familien konnten auch Minigolf spielen und die lange Trockenrutsche an Bord der "Prima" hinunterrutschen.
Im Gegensatz zur "Wonder of the Seas" verfügte das Schiff aber auch über eine VR-Spielhalle, Hightech-Darts, eine Go-Kart-Bahn und ein "Stadium" mit Outdoor-Aktivitäten wie Tischtennis.
Das Pooldeck war allerdings alles andere als aufregend. Wenigstens gab es eine Wasserrutsche.
Dieses Deck war aber nicht die einzige Möglichkeit, sich am Pool zu entspannen. Das Schiff verfügte auch über einen ruhigeren, etwa 500 Meter langen Steg mit Pools, Liegestühlen und Sonnenbetten.
Im Gegensatz zu "Norwegian" und "Royal Caribbean" versucht "Celebrity Cruises" aktiv, Reisende der Generation X anzuziehen. Das sagte Lisa Lutoff-Perlo, CEO von "Celebrity Cruises", im Jahr 2021 zu Business Insider. Und das spiegelt sich definitiv in dem Schiff wider.
Während die Gemeinschaftsräume an Bord der Prima und der "Wonder of the Seas" verspielt und jugendlich wirkten, hatte das "Apex" ein modernes Flair, das an ein neues Hotel erinnerte.
Bereiche wie der Dachgarten und das „Eden“ sahen sehr schick aus und gehörten zu den schönsten Bereichen, die ich je auf einem Kreuzfahrtschiff gesehen habe.
Aber angesichts der Zielgruppe gab es keine Wasserrutschen oder Aktivitäten, die nur für kleine Kinder gedacht waren.
Und obwohl jedes Solarium mit Glasdecke luxuriös ist, sah dieses etwas veraltet aus.
Es ist jedoch erwähnenswert, dass der Fitnessraum, der mit Pelotons ausgestattet war, ziemlich luxuriös war.
Von allen Schiffen hatte das neueste Megaschiff von Royal Caribbean die beeindruckendsten Annehmlichkeiten.
Seine Größe ist auf jeden Fall ein Bonus: Je mehr Platz es gibt, desto mehr Annehmlichkeiten werden eingebaut.
Es gibt genügend Angebote für Aktivitäten, um Familien tagelang zu unterhalten.
Und obwohl die "Norwegian Prima" über eine VR-Spielhalle und eine Go-Kart-Bahn verfügte, war die "Wonder of the Seas" mit ihren einzigartigen Räumlichkeiten der klare Sieger.
Kommen wir zum Thema Essen. Das riesige Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean verfügt über 20 Restaurants. Mehr als die Hälfte davon sind jedoch Spezialitätenrestaurants, für die die Reisenden einen Aufpreis zahlen müssen.
Es gab eine zahlreiche Speisemöglichkeiten wie eine Taco- und Burrito-Bar im Freien, eine Pizzeria und ein Restaurant mit 18 Sitzplätzen.
Aber das beste Essen an Bord war das Buffet auf dem Kreuzfahrtschiff. Es war für jeden etwas dabei, einschließlich internationaler Gerichte, klassischer Favoriten und einem Bereich mit Meeresfrüchten. Zudem waren die Rohkostspeisen waren überraschend frisch.
Von den beiden Spezialitätenrestaurants, die ich ausprobiert habe, kann ich allerdings nicht dasselbe behaupten.
Das Restaurant "Hooked Seafood" war zufriedenstellend, aber hat mich nicht vom Hocker gerissen. Und das "Mason Jar", ein neues südländische Restaurant mit Live-Musik, servierte mir ein extrem trockenes Hühnchen.
Wenigstens hatte das neue Kreuzfahrtschiff ein vielfältiges Angebot an Bars.
Es gibt eine von Robotern betriebene Trinkhalle, die wie ein alter englischer Pub aussieht. Es gab auch eine Bar auf einer Plattform, die sich vertikal zwischen den Decks bewegt.
Wie auch bei den Annehmlichkeiten und Aktivitäten des Kreuzfahrtschiffs war für jeden Trinkfreudigen an Bord etwas dabei.
Aber die "Norwegian Prima" hatte von allen Schiffen, auf denen ich gefahren bin, die meisten einzigartigen Restaurantoptionen.
Es gab 14 Restaurants. Die Hälfte davon waren Spezialitätenrestaurants.
Meine Lieblingsmahlzeiten waren jedoch in der kostenlosen Essenshalle. Dort gab es an jedem Tisch ein Touchscreen-Bestellpad – das habe ich zum ersten Mal auf einem Kreuzfahrtschiff gesehen.
Hier konnten die Gäste zwischen elf Restaurants wählen, darunter ein indisches Restaurant, eine internationale Nudelbar und eine Rotisserie.
Und zu meiner Überraschung war fast alles, was ich hier probiert habe, genauso gut wie die typischen Angebote an Land. Ich hätte hier jede Mahlzeit essen können.
Das Schiff verfügte auch über eine Vielzahl von Bars. Meiner Meinung nach war die "Metropolitan Bar" das einzigartigste Konzept des Schiffes.
Hier wurden für die Zero-Waste-Cocktails Liköre und Sirupe verwendet, die aus den Lebensmittelresten des Schiffes hergestellt worden waren.
Kreuzfahrtschiffe sind nicht dafür bekannt, dass sie wenig Abfall produzieren oder die Umwelt schonen. Zwar reduziert die Bar nur einen winzigen Teil der Lebensmittelabfälle auf dem Schiff, aber sie versuchen immerhin etwas.
An Bord der "Celebrity Apex" gibt es 29 Speiselokale. Sieben davon sind Spezialitätenrestaurants.
Das Angebot war jedoch nicht allzu aufregend. Die meisten Restaurants servierten entweder amerikanisches oder europäisches Essen, mit Ausnahme einer „Raw Bar“ für Sushi und Sashimi.
Die Mahlzeiten auf der "Apex" waren gut. Ich habe jedoch nichts gegessen, was mir besonders in Erinnerung geblieben ist.
"Le Petit Chef and Family" war zwar lustig und gesund, aber das Essen war nur befriedigend.
Das "Apex" zielt mit seiner Auswahl an Bars eindeutig auf die Generation X ab.
Im Herzen des Schiffes befand sich eine Martini-Bar neben einer Craft-Bier- und Sportbar. Diese stilvollen Ergänzungen entsprachen sowohl der Zielgruppe als auch den aktuellen Trends.
Aber eine der einzigartigsten Bars, und Räume im Allgemeinen an Bord des Schiffes, war der "Magic Carpet", eine Bar und Lounge auf einer offenen Plattform, die sich zwischen den Decks heben und senken kann.
Es dient auch als Tenderstelle in Anlaufhäfen.
Von den drei Schiffen war das Speise- und Getränkeprogramm der "Norwegian Prima" mein Favorit.
Fast alles, was ich in der digitalen Food Hall gegessen habe, war köstlich. Es hat Spaß gemacht, ein modernes Konzept auf einem Kreuzfahrtschiff zu sehen.
Das Buffet der "Wonder of the Seas" kommt knapp dahinter. Aber die Vielfalt der Küchen in "Primas Food Hall" macht es in meinen Augen zum Sieger.
Das Megaschiff von Royal Caribbean glänzt jedoch wieder mit seinem nächtlichen Unterhaltungsprogramm.
Die Eislaufshow auf dem Schiff war nicht mein Favorit, obwohl der Veranstaltungsort selbst für ein Kreuzfahrtschiff einzigartig ist.
Aber "inTENse", eine aufregende Outdoor-Show mit Tauchern, Tänzern, einem Seiltänzer und Synchronschwimmern, entschädigte die schwache Eislaufshow.
Hier heben und senken sich die beiden Bühnenhälften und ihre Darsteller in einem Becken.
Ich war während der Show voll dabei und begeistert. Und der Veranstaltungsort im Freien war der beste, den ich je auf einem Schiff gesehen habe.
Im Gegensatz zur "Wonder of the Seas" lebt das Unterhaltungsprogramm von "Prima" vom Wiedererkennungswert. Allerdings war es mir nicht möglich, während der Shows Fotos zu machen.
Während meiner Reise wurde auf dem Schiff das Broadway-Musical "Summer: The Donna Summer Musical", ein zeitgenössisches Stepptanz- und Beatboxing-Mashup "Noise Boys" und die Spielshow "The Price is Right Live" aufgeführt.
Ich bin zwar kein Fan von Musicals, aber die Prima-Produktion des "Donna Summer Musicals" und "Noise Boys" waren zwei der beeindruckendsten Produktionen, die ich auf einem Schiff je gesehen habe, …
… obwohl es nicht so unterhaltsam war wie die "inTENse" von auf der „Wonder of the Seas“.
Und "The Price is Right Live" war ein Erfolg. Es war sowohl eine Spielshow als auch ein interaktives Kömodien-Erlebnis.
Für die Show von "Celebrity Apex" habe ich allerdings nicht so viel Lob übrig.
Die nächtlichen Darsteller an Bord der „Apex“ sind unbestreitbar talentiert, aber die Darbietung der Akrobaten und der elektrischen Geige hat mich nicht amüsiert. Sie war alles andere als erinnerungswürdig und erinnerte mich an eine typische Kreuzfahrtvorstellung.
Nichts ist vergleichbar mit der Wassershow "inTENse" der "Wonder of the Sea". Sie hat meine Sichtweise von Shows auf Kreuzfahrten verändert.
Falls es noch nicht klar ist: Dieses Megaschiff ist das Schiff, auf dem ich bisher am liebsten gereist bin.
Während die Kabinen und das Essen auf der "Norwegian Prima" besser waren, übertrafen die Gemeinschaftsräume und die Annehmlichkeiten an Bord der "Wonder of the Seas" bei weitem alle anderen Schiffe.
Und meiner Meinung nach sind die Annehmlichkeiten und Aktivitäten der wichtigste Teil eines Kreuzfahrtschiffes. Die Reisenden wollen nicht nur den ganzen Tag in ihrer Kabine bleiben.
Die „Nachbarschaften“ wie der Central Park und der Boardwalk wirkten nicht wie auf einem Kreuzfahrtschiff.
Und ich hatte während der zwei Nächte auf dem Schiff nicht die Zeit, alle Aktivitäten zu machen, die ich machen wollte. Das kann man selten sagen, wenn man auf einem Schiff festsitzt und nichts zu tun hat.
In Zukunft wird es das einzige Kreuzfahrtschiff sein, das ich Familien empfehlen werde. Aber zumindest die "Norwegian Prima" ist eine gute Alternative.
Dieser Artikel wurde von Stefanie Michallek und Zoe Brunner übersetzt. Das Original findet ihr hier.
