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Donald Trump und Jerome Powell halten Anleger in Atem

Die Entwicklungen im Handelsstreit und Aussagen der US-Notenbank dürften die Börsen bewegen. Und das nicht unbedingt zum Guten.

Trump und Powell – diese Namen sind die Schlagworte nach denen Börsianer auch in Deutschland in der kommenden Woche den Nachrichtenfluss scannen dürften. Dabei sind Aussagen von US-Präsident Donald Trump für die Märkte wohl ein größeres Risiko als die des neuen Notenbankchefs Jerome Powell. Denn die Gefahr, dass der Handelsstreit den Trump bereits Anfang des Monats angezettelt hat, eskaliert, ist groß. Die in den USA verhängten Strafzölle auf Stahl- und Aluminium verunsichern Investoren, zumal jetzt auch noch zusätzliche Abgaben für chinesische Produkte im Gespräch sind. Die chinesische Regierung ließ daraufhin verlauten, dass sie in einem Handelskrieg keine Gnade walten lassen werde.

Sascha Rehbein, Aktienanalyst bei der Weberbank, glaubt zwar wie auch viele andere Strategen nicht daran, dass es tatsächlich zu einem Handelskrieg kommen wird. Aber: „Für die Kapitalmärkte sind Unsicherheitsfaktoren natürlich Gift.“
Bislang wirkt dieses Gift indes nur schleichend. Der Dax legte in der vergangen Woche unter dem Strich sogar leicht zu. Dabei pendelte der Leitindex im Wochenverlauf in einer Spanne zwischen 12.162 und 12.460 Punkten. Dabei legten die Autokonzerne BWM, Daimler und VW sogar zu. Die Aktie des Stahlkonzern Thyssen-Krupp dagegen verlor.

Gestützt wurde der deutsche Markt dabei unter anderem von guten Geschäftszahlen von Unternehmen wie Adidas und Munich Re. Auch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch Eon machte Anlegern Freude. In dieser Woche legen aus dem Dax noch Nachzügler wie BMW am Mittwoch und Heidelberg Cement ihre Jahresbilanzen vor. In den USA ist die Bilanzsaison dagegen weitgehend beendet. Dabei gaben die großen Indizes an der Wall Street in der vergangenen Woche zwar nach, aber große Besorgnis lässt sich daran noch nicht erkennen.

Wird sich das ändern, wenn der neue US-Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch das Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses FOMC präsentiert? Analysten denken eher nicht. Dass die US-Notenbank (Fed) den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt von 1,50 auf dann 1,75 Prozent erhöht gilt als so gut wie ausgemacht. „Daher wird der Fokus der Investoren auf den Konjunktur- und Zinsprognosen der Fed liegen“, meint Christiane von Berg, Strategin bei der BayernLB. Sie geht davon aus, dass sich der wirtschaftliche Ausblick der Fed weiter verbessert hat, dass die US-Notenbank „einen etwas steileren Zinspfad mit vier Zinsschritten für das Jahr 2018 prognostiziert“.

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Das würde die Märkte zwar nicht komplett unter Druck bringen, aber zumindest etwas belasten. Das gilt umso mehr weil auch die britische Notenbank in dieser Woche tagt. Eine Zinserhöhung wird zwar nicht erwartet, aber die Währungshüter in London könnten einen solchen Schritt für Mai ankündigen. Das könnte die Nervosität der Investoren verstärken, da die extrem expansive Geldpolitik der Notenbanken weltweit die Hausse an den Märkten gestützt hat.

Von Seiten der Konjunktur stehen wichtige Stimmungsumfragen im Fokus. Den Auftakt macht der ZEW-Index. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht am Dienstag seine monatliche Umfrage unter rund 400 Analysten und Investoren zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage in Deutschland. Am Donnerstag folgt der Ifo-Geschäftsklimaindex für den das das Münchener Ifo-Institut befragt Münchner Ifo-Institut rund monatlich rund 7.000 Unternehmen nach ihrer Einschätzung der Geschäftslage sowie ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate befragt. Ebenfalls am Donnerstag erscheint mit dem Einkaufsmanagerindizes der Euro-Zone ähnliche Umfragen unter Unternehmen im Euro-Raum.

Für alle drei Indikatoren gilt: „Sie dürften zeigen, dass bei Unternehmen und Analysten bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten nicht mehr eitel Sonnenschein herrscht, denn die Gefahr eines Handelskriegs und der stärkere Euro dürften die Stimmung zuletzt gedrückt haben“, sagt Ralf Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank. Für ihn kündigt das zwar kein Ende es Aufschwungs, aber möglicherweise eine „etwas langsamere Gangart der Wirtschaft an“.

Solange die Wirtschaft aber insgesamt noch gut läuft, dürfte sich der Aktienmarkt insgesamt aber noch recht gut halten. Die Strategen der DZ Bank fassen dies so zusammen: „Zwar haben die Inflations-, Zins- und Protektionismussorgen zugenommen, fundamental hat sich aber wenig verändert – die Auftragsbücher deutscher Unternehmen sind voll.“ Dabei dürften die deutschen Blue Chips im Jahr 2018 Rekordgewinne erwirtschaften und die Dividenden werden oftmals angehoben. Von daher werden Aktien zwar weiter schwanken, aber ein Absturz steht noch nicht bevor.