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DIW-Präsident für Corona-Hilfen bis 2022 - Sorge vor Strohfeuer

BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland muss nach Ansicht des Wirtschaftsforschungsinstitutes DIW noch länger viel Geld ausgeben, um coronageplagten Unternehmen eine Perspektive zu bieten. Die Wirtschaft brauche früh Zeichen, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag). "Dazu gehört, dass man die Wirtschaftshilfen nochmals deutlich verlängert - bis ins nächste Jahr hinein." Dies gelte auch für das Kurzarbeitergeld.

Zudem plädierte der Chef des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung bei den Maßnahmen zur Einschränkung der Infektionszahlen für klare Konzepte. "Die Unternehmen können sicher noch ein paar Wochen mit einem schärferen Lockdown umgehen - aber nicht mit Jo-Jo-Effekten von Öffnungen und Lockerungen."

Insgesamt bemängelte Fratzscher, dass die Wirtschaftspolitik fast alles auf eine kurzfristige Stabilisierung gesetzt habe. "Der Strukturwandel aber wird weiter verschlafen." Für Klimaschutz, Digitalisierung und Innovationen werde nicht genug getan. "Meine Sorge gilt nicht dem Neustart kurz nach der Pandemie, sondern der langfristigen Entwicklung", sagte Fratzscher. Es bestehe die Gefahr, dass der Neustart nur ein Strohfeuer sei und die strukturellen Probleme Deutschland mit Wucht in den kommenden Jahren träfen. "Deshalb sollte man nicht allzu euphorisch sein."

Die Bundesregierung legt am Dienstag ihre neue Konjunkturprognose vor. Regierungskreisen zufolge rechnet sie in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und sieht damit die Entwicklung etwas optimistischer als in ihrer vergangenen Prognose.