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Nach der Dividende ist vor der Dividende

Porsche SE - Nach der Dividende ist vor der Dividende

Wie skurril das VW-Porsche-Universum ist, zeigt sich allein schon bei der Besetzung des Podiums der Porsche SE. Da sitzt ein Tag nach der Bilanzkonferenz des angeschlagenen Autokonzerns Volkswagen in Wolfsburg der VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch in seiner Funktion als neuer Vorstandschef der börsennotierten Familienholding Porsche SE neben VW-Vorstandschef Matthias Müller, ebenfalls Vorstandsmitglied in der Familienholding. Man muss schon so diplomatisch unterkühlt sein wie Pötsch, um sich in solch personellen Verflechtungen nicht zu verheddern. Selbst wenn er den Aufreger der vergangenen Tage, den er selbst geliefert hat, jetzt erklären muss.

Vor einer Woche hatte Pötsch noch die Empfehlung gegeben, die Dividende der Porsche SE auf ein Zehntel rund 20 Cent zusammen zu dampfen. Nach dem Wochenende kam am Montag völlig überraschend der Vorschlag zur Erhöhung auf über einen Euro. Der Aufsichtsrat der Porsche SE hatte Pötschs Vorschlag kassiert. Es sei ja nachvollziehbar, dass der Vorstand zunächst wegen der Probleme von Volkswagen zurückhaltend war, verteidigte Pötsch das Hin und Her.

„Es gibt ja keine stehende Formel mit der man die Dividendenempfehlung ausrechnet. Sie orientiert sich am zurückliegenden Jahr, hat aber auch immer die Erwartungen für die Zukunft dabei und orientiert sich an den Prinzipien der Vergangenheit“, betonte Pötsch. Die Erwartungen für Volkswagen hätten sich verbessert, auch nachdem am vergangenen Freitag die Einigung mit den US-Behörden im Abgasskandal gekommen wäre. „Die Dividende war eine rein faktenbezogen Entscheidung, keine politische“, betonte Pötsch. Ob einzelne Familienmitglieder auf die Ausschüttung gedrängt hätten, weil sie das Geld brauchen, ließ Pötsch stoisch unbeantwortet.

Durch die Korrektur der Dividende werden jetzt 308 Millionen Euro ausgeschüttet, knapp eine Viertelmilliarde Euro mehr als zuerst geplant. Porsche zahlt die Ausschüttung aus der Substanz. Die Nettoliquidität verringert sich dadurch von 1,7 auf 1,4 Milliarden Euro. „Selbst wenn wir 300 Millionen Euro ausschütten, ist noch genug in der Kasse, um einiges machen zu können“, sagte Pötsch.

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Milliardengewinn wird erwartet

Wichtigstes Engagement der Porsche SE ist die Beteiligung an Volkswagen. Darüber hinaus hält Porsche nur eine kleine weitere Beteiligung an dem Telematik-Dienstleister Inrix. Rund 100 Unternehmen habe sich Porsche angeschaut, sagte der dafür zuständige Vorstand Philipp von Hagen. Es gebe 20 Projekte, „davon drei heiße“. Allerdings musste er einräumen, dass er zuletzt bei möglichen Investments überboten wurde. Pötsch verwies aber darauf, dass die Preise derzeit überhöht seien. So richtig vom Fleck kommt die Familienholding aber mit dieser Strategie bei seinen Investments nicht. Zum Vergleich: Der Boschkonzern hat sich inzwischen mit über 400 Millionen Euro an über 30 Startups, viele davon mit mobilitätsnahen und digitalen Themen, beteiligt.

So konzentriert sich das Engagement der Familienholding bislang vor allem auf Volkswagen. Pötsch ist trotz der Krise durchaus zuversichtlich: Der Milliardenverlust von im vergangenen Jahr wird nach Erwartung des -Großaktionärs eine Ausnahme bleiben. In diesem Jahr werde die von den Familien und Piëch kontrollierte Holding ein Konzernergebnis nach Steuern zwischen 1,4 und 2,4 Milliarden Euro erzielen sagte Pötsch..

Der durch den Dieselskandal verursachte Verlust des Wolfsburger Konzerns brockte dem Großaktionär 2015 einen Verlust nach Steuern von 273 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von drei Milliarden Euro im Vorjahr. Die Nettoliquidität soll sich in diesem Jahr auf 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro belaufen nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die Familiengesellschaft, die rund 52 Prozent der Stimmrechte an dem Wolfsburger Konzern hält, bekenne sich uneingeschränkt zu ihrer Rolle als langfristig orientiertem Ankeraktionär, erklärte Vorstandschef . Er ist in Personalunion auch Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen und überwacht damit die Bewältigung des Abgasskandals, in dem der Konzern wegen der Manipulation von Motoren bei elf Millionen Fahrzeugen weltweit steckt.