Disney-Erbin schockiert über Arbeitsbedingungen in Disneyland
Im Konzern hat sie nichts zu sagen, doch Abigail Disney wird nicht müde, den CEO der Walt Disney Company offen zu kritisieren. Nach einem Besuch in einem der Themenparks wirft die Großnichte von Walt Disney Bob Iger vor, seine Mitarbeiter derart schlecht zu bezahlen, dass sie von Nahrungsmitteln aus dem Müll leben müssten.
Ihr Familienname gilt vielen Menschen als Synonym für große Gefühle, mitreißende Geschichten und eine Kindheit, in der es der größte Traum war, Goofy, Minnie oder Donald einmal persönlich zu begegnen. Umso weniger will die Enkelin von Roy Disney, der die Disney Company mit seinem Bruder Walt gegründet hatte, hinnehmen, was sich derzeit in dem Konzern abspielt.
Auch der CEO ist nur ein Angestellter
In der Yahoo-Show “Through Her Eyes“ kritisierte sie zum wiederholten Male den CEO Bob Iger, der im vergangenen Jahr 66 Millionen Dollar verdient hatte. Eine solche Summe sei völlig ungerechtfertigt, sagte Disney. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die meisten seiner Angestellten nicht einmal ein Tausendstel davon verdienen. Konkret sagte sie: “Bob muss endlich verstehen, dass er ein Angestellter ist. Genau wie die Menschen Angestellte sind, die die Kaugummis von den Gehwegen kratzen.“
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Der Lohn reicht nicht zum Überleben
Außerdem berichtete die Disney-Erbin von einem kürzlichen Besuch im Disneyland im kalifornischen Anaheim, den sie unternommen hätte, nachdem ein Verzweifelter Mitarbeiter sie via Facebook kontaktiert hätte. Von den Umständen dort sei sie geschockt gewesen: “Jeder Einzelne, mit dem ich gesprochen habe, sagte: ‚Ich weiß nicht, wie ich dieses fröhliche Gesicht bewahren kann, wenn ich zuhause im Müll anderer Leute nach Essen suchen muss.‘“ Nach dem Besuch sei sie sehr wütend gewesen, sagte Disney weiter. Ihr Großvater hätte ihr beigebracht, dass man die Menschen in den Parks, die die Tickets kontrollieren und die Limonade ausschenken, wertschätzt. “Diese Leute sind ein großer Teil des Erfolgsrezepts.“
Der Disney-Konzern weist die Anschuldigungen zurück
Als Reaktion auf das Interview mit Yahoo! bezeichnete ein Sprecher des Disney-Konzerns die Anschuldigungen als “ungeheuerlich“, “übertrieben“ und nicht nur eine “falsche Darstellung, sondern auch eine Beleidigung für die tausenden Mitarbeiter.“ Disney arbeite kontinuierlich daran, die Arbeitsbedingungen der mehr als 200.000 Mitarbeiter durch eine Vielzahl an Leistungen und Programmen zu verbessern.
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Eine persönliche E-Mail ließ Bob Iger unbeantwortet
Bei “Through Her Eyes“ erzählte Abigail Disney außerdem von einer langen E-Mail, die sie Bob Iger geschrieben hätte und in der stand: „Sie sind in jeder Hinsicht ein großer CEO, vielleicht sogar der größte des Landes. Das ist ihr Vermächtnis. Wenn ich Sie wäre, würde ich etwas Besseres als das wollen. Ich würde der Typ sein wollen, der die Dinge zum Besseren gewendet hat.“ Eine Antwort darauf hätte sie nicht erhalten.
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