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Diskriminierung: Uber muss blinder Frau mehr als eine Millionen Dollar zahlen

Eine blinde Frau und ihr Blindenhund wurden von Uber-Fahrern mehrfach abgewiesen. Nun muss der Fahrdienstleister der Geschädigten mehr als eine Million Dollar zahlen.

August 21, 2019 San Francisco / CA / USA - UBER headquarters in SOMA district; Uber Technologies, Inc. is an American multinational transportation network company (TNC)
Bild: Getty Images (Andrei Stanescu via Getty Images)

In den USA muss der Fahrdienstleister Uber einer blinden Frau eine Strafe von mehr als eine Million Dollar zahlen. Lisa Irving hatte gegen den Konzern wegen Diskriminierung geklagt. Der Vorwurf: Sie und ihr Blindenhund waren mehrfach von Uber-Fahrern abgewiesen oder nicht ordnungsgemäß transportiert worden.

Die aus der kalifornischen Stadt Mill Valley stammende Frau hatte Uber wegen mehr als 60 Diskriminierungsfällen verklagt, wie das Nachrichtenmagazin San Francisco Chronicle unter Berufung auf die US-amerikanische Schlichtungsstelle American Arbitration Association berichtet. 14 Fälle waren vor Gericht verhandelt worden.

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Laut Irving hätten sich mehrere Fahrer des Dienstleisters geweigert, sie und ihren Assistenzhund zu befördern. Einige Male musste sie das Fahrzeug vor dem Ziel verlassen. Immer wieder hätte sie sich um Ersatzfahrten kümmern müssen. Nicht selten kam sie zu spät zur Arbeit. Auch einige Arzttermine und private Treffen hätte sie nicht einhalten können.

Diskriminierendes Verhalten mancher Uber-Fahrer

Der Streit zwischen den Parteien wurde außergerichtlich im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens beigelegt. Mehr als 1,1 Millionen US-Dollar muss Uber der Geschädigten zahlen, davon sind 324.000 Dollar Schadenersatz, 800.000 Dollar dienen zur Begleichung von Gerichts- und Anwaltskosten.

Das Schiedsgericht ließ das Argument von Uber nicht gelten, dass der Fahrdienstleister für das diskriminierende Verhalten seiner Fahrer nicht verantwortlich sei. Der Richter hätte entschieden, sagt Irvings Anwalt Cat Cabalo in einer vom San Francisco Chronicle zitierten Stellungnahme, dass es "unerheblich sei, ob es sich [bei den Fahrern] um unabhängige Auftragnehmer oder Angestellte handelt".

Midsection of young blind man with white cane and guide dog waiting at zebra crossing in city.
Blinde Menschen mit Assistenzhunden sind bei manchen Uber-Fahrern offenbar nicht gerne gesehen. (Symbolbild: Getty Images) (Halfpoint via Getty Images)

Uber biete der Öffentlichkeit eine Transportdienstleistung. Vor diesem Hintergrund sei der Konzern an die Verordnungen des Budnesgesetzes Americans with Disabilities (ADA) zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen gebunden. Die ADA habe "sehr strenge Anforderungen", was das Befördern von Diensthunden angeht, so der Anwalt.

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Wegen Verstoßes gegen die ADA-Vorschriften stand Uber schon mehrfach vor Gericht. Im Jahr 2014 hatte die Blindenorganisation National Federation of the Blind das Unternehmen aus San Francisco wegen Diskriminierung blinder Fahrgäste angeklagt. In einer Einigung Anfang 2017 hatte sich Uber verpflichtet, gegen das Fehlverhalten seiner Fahrer vorzugehen.

Der Pflicht kommt Uber insofern nach, als der Dienstleister in seinen Richtlinien auf die Gleichbehandlung von Menschen mit Servicehunden aufmerksam macht. Zudem erklärt das Unternehmen laut San Francisco Chronicle, dass die Fahrer in Form von App-Benachrichtigungen auf die Richtlinien verwiesen würden.

Lisa Irving kein Einzelfall

Dennoch kommt es offenbar weiter zu Fehlverhalten. Die Missbrauchsfälle, mit denen Irving vor Gericht gezogen war, sollen sich nach ihren Angaben zwischen 2016 und 2018 ereignet haben – die meisten in San Diego. "Obwohl die Fahrer von Uber angeblich geschult wurden und E-Mails erhalten hatten", wird die Frau vom San Francisco Chronicle zitiert, "ist es offensichtlich, dass viele Fahrer die Informationen entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben oder sie sprachlich nicht angemessen waren."

Ihre Erfahrungen beschreibt Irving als erniedrigend und entmenschlichend. "Mir wurde damit klargemacht, dass ich nicht dazu gehöre. Dass ich nicht das Recht habe, mein Leben zu meinen eigenen Bedingungen zu leben und die gleichen Dinge zu tun wie jeder andere Mensch auch." Die Erinnerungen würden bleiben, fügt sie hinzu, und sie schmerzten.

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