Dirk Müller sollte Wasserstoff-Warner werden und seinen Fonds einstellen
Dirk Müller warnt aktuell vor den Übertreibungen im Wasserstoff-Sektor. Er vergleicht den Hype um Unternehmen wie FuelCell (WKN: A2PKHA) und Plug Power (WKN: A1JA81) mit den Übertreibungen bei Solarfirmen vor einigen Jahren. Die meisten Unternehmen werden sich nicht von den Konkurrenten am Markt mit ihren Produkten differenzieren können und daher über keine Burggräben verfügen. Die Firmen sind daher in seinen Augen hoffnungslos überbewertet.
Während er hier in meinen Augen richtig liegt, ist sein eigener Fonds weiterhin ein einziges Trauerspiel. Seit Auflage am 13.04.2015 hat der Dirk Müller Premium Aktien R (WKN: A111ZF) einen Verlust von 10,11 % angehäuft. Die Strategie lässt sich schlicht nur als planlos beschreiben. In dem Fonds befinden sich grundsätzlich auch viele interessante und gute Werte, allerdings liegt man eigentlich immer daneben, wenn man den Markt timen möchte.
Wie man Absicherungen nicht verwenden sollte
Bei den kleinsten Wolken am Horizont wird das Depot vollständig abgesichert. Erholungen verpasst der Fonds daher grundsätzlich komplett. Zuletzt wieder zu beobachten im Januar und den darauffolgenden Monaten. Nachdem das Fondsmanagement bis Ende 2020 noch sehr transparent auf der Homepage und im zugehörigen Forum über den Fonds und dessen Entwicklung berichtet hat, wurden diese Berichte in 2021 eingestellt. Möglicherweise möchte man sich auf die zentralen Themen der Arbeit konzentrieren. Oder die Ideen für Ausreden sind einfach knapp geworden.
Wie aktivistisch das Team um Dirk Müller unterwegs ist, kann man einem neueren Forenbeitrag vom Fondsmanager Ingo Nix entnehmen. Hier verkauft er es als positiv, dass der Fonds Technologiewerte rechtzeitig reduziert und Value aufgestockt habe. Das Geschäftsmodell und die langfristige Entwicklung der Unternehmen spielen damit schon mal keine Rolle bei der Aktienauswahl.
Ich würde das sogar als Eingeständnis dafür sehen, dass man selber so agiert, wie es Dirk Müller anderen Investoren vorwirft. Man sieht die Börse als riesiges Casino, bei dem man kurzfristig die richtigen Wetten eingeht. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Extremszenario, in dem der Fonds als großer Gewinner hervorgeht, würde ich mit der Chance beim Lotto auf sechs Richtige mit Zusatzzahl schätzen.
Es gibt bessere Alternativen als Dirk Müller
Die Verantwortlichen des Fonds um Dirk Müller glauben die zukünftige Entwicklung des Marktes erahnen zu können und sich entsprechend zu platzieren. Gleichzeitig lässt man sich immer wieder vom Markt die Zusammensetzung des Portfolios diktieren. In meinen Augen ist das alles nicht fertig durchdacht, was sich auch in der Rendite zeigt.
Fondsmanager wie Terry Smith mit dem Fundsmith Equity Fund (WKN: A1W1RF) oder Scott Woods mit dem Threadneedle Global Smaller Companies (WKN: A2JMBG) beweisen, wie es besser geht. Sie achten bei der Zusammensetzung fast ausschließlich auf die Qualität der einzelnen Unternehmen. Die erfolgreichen Manager passen das Depot dann auch nicht ständig an. Unterm Strich sind sie beide sehr erfolgreich damit.
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Florian Hainzl besitzt Anteile am Threadneedle Global Smaller Companies und Fundsmith Equity Fund. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
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