DIHK-Präsident für Energiepartnerschaften statt Industriestrompreis

BERLIN (dpa-AFX) -Die deutsche Wirtschaft sehnt sich nach Worten des Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, nach langfristig verlässlichen Rahmenbedingungen. Ein für fünf Jahre festgesetzter Industriestrompreis helfe dabei nicht weiter, sagte er am Montag im Deutschlandfunk. Unternehmer hätten bei Investitionen in neue Produktionsanlagen oft Abschreibungen von zehn bis 15 Jahren.

Die DIHK wünsche sich daher "Energiepartnerschaften" zwischen Energieproduzenten und den Industrie- und Wirtschaftsunternehmen. Diese Partnerschaften und die damit verbundenen Investitionen in regenerative Energien sollten dann mit einer Einmalzahlung von der Bundesregierung subventioniert werden. Damit würde auch eine "Initialzündung für eine große Entwicklung bei den regenerativen Energien mit unterstützt", sagte Adrian.

Ein staatlich subventionierter Industriestrompreis käme auch nur wenigen zugute, fügte der Verbandspräsident hinzu. Zwar sage die Kammer "ganz klar ja" zu günstigeren Energiekosten, dennoch brauche es insgesamt vernünftige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. So gebe es etwa neben dem Thema Energie auch große Probleme, Fachkräfte zu gewinnen, eine marode Infrastruktur und fehlende Handelsabkommen.

Die SPD-Bundestagsfraktion kommt heute zu einer zweitägigen Klausurtagung in Wiesbaden zusammen, bei der es vor allem um einen staatlich subventionierten Industriestrompreis gehen wird. Die Abgeordneten wollen dazu ein konkretes Konzept beschließen. Die Fraktionsspitze schlägt einen auf mindestens fünf Jahre befristeten Preis von fünf Cent pro Kilowattstunde für besonders stark von hohen Energiekosten betroffene Unternehmen vor.