DIHK erwartet spürbare Folgen für deutsche Unternehmen bei Ölembargo
BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet bei einem europäischen Embargo für russisches Öl mit spürbaren Folgen für deutsche Unternehmen. Zwar könne der Ölbedarf auch aus anderen Quellen gedeckt werden, steigende Ölpreise erhöhten aber den finanziellen Druck auf die Betriebe, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch. "Insbesondere für die energieintensive Industrie und die Logistikbetriebe würde das Geschäft damit häufig noch unrentabler." Zusätzliche Kosten könnten oft nicht eins zu eins an die Kunden weitergegeben werden. "Im Extremfall sind Unternehmen gezwungen, aus Kostengründen ihren Betrieb stillzulegen."
Adrian appellierte an die Politik, gravierende Folgen für die Betriebe abzufedern. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch die neuen Pläne für Wirtschaftssanktionen gegen Russland bestätigt. "Wir schlagen jetzt ein Embargo für russisches Öl vor. Dabei geht es um ein vollständiges Einfuhrverbot für sämtliches russisches Öl", sagte sie im Europaparlament. Man wolle russische Rohöllieferungen innerhalb von sechs Monaten und den Import raffinierter Erzeugnisse bis Ende des Jahres auslaufen lassen.