In dieser Stadt kann sich selbst der Bürgermeister die Miete nicht leisten
Ein Oberbürgermeister muss aus der Stadt wegziehen, die er in Oberbayern regiert: Er kann sich die Miete nicht leisten. Schuld daran sei nicht die Regionalpolitik, sondern unter anderem Brüssel.
Andreas Steppberger ist seit 2012 Oberbürgermeister (OB) in Eichstätt, einer oberbayerischen Stadt mit rund 14.000 Einwohnern, die 30 Autominuten von Ingolstadt entfernt liegt. Nun muss er aus der Stadt wegziehen, die er regiert, berichtet „sueddeutsche.de“. Der Grund: Er findet keine Wohnung.
Die Wohnsituation muss sich für Steppberger deshalb verändern, weil seine Frau schwanger ist – gemeinsam erwarten sie das vierte Kind. Das Mietshaus, in dem sie bisher wohnten, wird dadurch zu klein. Andere Häuser zur Miete seien zu knapp, Baugrund und Neubau kosteten „gleich mal 700.000 Euro“.
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Nun mag man vielleicht vermuten, dass Steppberger selbst ein wenig Schuld an dieser Misere trägt. Allerdings wurden in seiner bisherigen Amtszeit 100 Bauplätze geschaffen, 2018 werden 120 weiter dazukommen. Zu „sueddeutsche.de“ sagt der OB: „Die Stadt erwirbt, beplant und verkauft die Grundstücke“ – und zwar direkt an die Häuslebauer. Schuld an den hohen Preisen ist seiner Meinung nach also nicht die Regionalpolitik, er würde eher in Brüssel, Berlin oder bei der Niedrigzinspolitik ansetzen.
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Auch dass die wirtschaftlich starke Stadt Ingolstadt so nah an Eichstätt liege, verschärfe die Lage. Dort sind die Immobilienpreise noch höher, weshalb viele Ingolstädter nach Eichstätt ziehen.