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Mit diesen Investments schützen sich Millionäre vor der Inflation, erklärt ein Vermögensberater für Wohlhabende

Christian von Bechtolsheim verwaltet große Vermögen und schreibt regelmäßig für Business Insider.
Christian von Bechtolsheim verwaltet große Vermögen und schreibt regelmäßig für Business Insider.

Im Dezember 1923 kostete ein Liter Bier 500 Milliarden Mark und ein Laib Brot 500 Millionen Mark. So sah es in Deutschland nach dem Ende des Ersten Weltkrieges aus.

Auch wenn sich die aktuelle Situation nicht damit vergleichen lässt, so muss man anmerken, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und auch die Deutsche Bundesbank im Frühjahr 2021 die damalige Inflationszahl von drei Prozent für eine vorübergehende Größe gehalten haben. Beide Institutionen hatten damit recht – nur in anderen Maßen, als sie es dachten. Heute liegt die Inflation im Euro-Raum bei über sieben Prozent, in den USA bei über acht Prozent.

Haben uns an Werterhöhungen bei Aktien gewöhnt

Das Drohgespenst einer aggressiven Inflation steht plötzlich wieder als Menetekel an der Wand und ist sowohl für die politischen Akteure als auch für Anleger eine stetige Herausforderung.

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Wir sind es seit vielen Jahren gewöhnt, dass eine erhebliche Preissteigerung bei bestimmten Asset-Klassen stattfindet. So hat die Ausweitung der Geldmenge zur Bekämpfung der Schulden- und Bankenkrise über die letzten Jahre dazu geführt, dass Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Private Equity, aber auch Aktien sowie Gold und Kunst erheblich an optischem, aber auch realem Wert zugelegt haben. Dies gilt auch für Grund und Boden in Form landwirtschaftlicher und Forstflächen.

Der Krieg in der Ukraine, aber auch die Transformation der Ökonomie in der westlichen Hemisphäre hin zu mehr Nachhaltigkeit, führen zu weiteren erheblichen Ausgabenotwendigkeiten, sowohl im privaten Bereich als auch bei staatlichen Institutionen.

Der Versuch, von russischem Gas unabhängig zu werden sowie aus Kohle und Atom-Energie auszusteigen, ist gesellschaftlich akzeptiert, aber mit großer Kraftanstrengung verbunden. Die jetzigen und künftigen Regierungen werden vor die Herausforderung gestellt sein, entweder bei nicht als lebensnotwendig erachteten Positionen des Bundeshaushaltes Einsparungen vorzunehmen oder die Steuern zu erhöhen. Gleichzeitig ist ein bundesweiter Mietpreisdeckel im Gespräch, und der Mindestlohn soll angehoben werden.

„Man muss sich ohne Frage auf ungemütliche Zeiten einstellen“

In diesem komplexen Umfeld ist der weltweite Preisanstieg, ausgelöst durch die Energieträger bis hin zu den Dingen des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln, sehr wahrscheinlich nicht von kurzfristiger, sondern von mittelfristiger Natur.

Viele sehr smarte Anleger machen sich nun Gedanken. Man muss sich ohne Frage auf ungemütliche Zeiten einstellen. Es ist wahrscheinlich, dass wir über die nächsten Jahre die Spitze des Wohlstands in weiten Teilen der Gesellschaft bereits überschritten haben.

Die größte Geldvernichtung findet bei Anleihen, Bargeld und Sparbüchern statt

Welche Anlageformen aber bieten unter den gegebenen Umständen den besten Schutz? Die größte Geldvernichtung findet zweifellos bei Anleihen, Bargeld und Sparbüchern statt.

Viele Vermögende, die ich kenne, legen zurzeit Geld in Anlageformen an, die eine laufende ordentliche Rendite bieten und gleichzeitig eine erhebliche Robustheit gegen Disruption aufweisen. Dabei handelt es sich sowohl um bestimmte Formen von Immobilien als auch um Aktien exzellenter Unternehmen.

Unternehmensbeteiligungen und Immobilien werden in diesem Kontext auch sehr gerne fremdfinanziert, da die Inflation und der zu erwartende Wertzuwachs die Rückzahlung vereinfachen und die aktuellen Kreditzinsen immer noch günstig sind.

„Der Weg zur eigenen Immobilie kann für viele eine Lösung sein“

Auch Gold ist bis zu einem bestimmten Grad eine Möglichkeit, Geld inflationsgeschützt anzulegen, auch wenn es hier keine Zinsen oder Dividenden gibt. Lange Zeit dachte man, dass auch Inflation-linked Bonds, also inflationsgebundene Staatsanleihen, interessant sein könnten. Der Verlauf dieser Anlageform und die dahinterstehende komplexe Struktur, bei der auch die relativ lange Laufzeit sich in einem Umfeld steigender Zinsen negativ auswirkt, belehrt einen jedoch eines Besseren (siehe Grafik).

Die Entwicklung des iShares Euro Inflation Linked Government Bond ETFs
Die Entwicklung des iShares Euro Inflation Linked Government Bond ETFs

Land- und Forstwirtschaft sind dauerhaft sichere Anlageformen, dies haben vergangene Jahrhunderte belegt. Politische Verwerfungen wie Enteignungen sind hier der größte Gefahrenherd. Investitionen in diese Form von Grund und Boden bleiben allerdings nur wirklich großen Anlegern vorbehalten. Von vielen Fonds für Kleinanleger würde ich eher abraten.

Trotz erheblicher Preissteigerungen, auch bei den Baukosten, kann für viele der Weg zur eigenen Immobilie eine Lösung sein. Vorausgesetzt, die Lage des Objekts ist in Ordnung und die Zinsen können auch mittelfristig bedient werden. Ein Anstieg der Zinsen für Baukredite auf den langjährigen Durchschnitt von rund fünf Prozent pro Jahr sollte jedenfalls einkalkuliert werden.

*Christian Freiherr von Bechtolsheim ist Gründungspartner der Focam AG. Er verwaltet große Vermögen namhafter Unternehmerfamilien und Stiftungen. Zudem ist er Co-Autor des Buches „Vermögen bedeutet Verantwortung“. Für Business Insider schreibt von Bechtolsheim die Finanzkolumne „Geld & Werte“.

Disclaimer: Aktien und andere Investments sind grundsätzlich mit Risiko verbunden. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Artikel, Daten und Prognosen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten. Sie ersetzen auch nicht eine fachliche Beratung.