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Diese Festgeldkonten bringen am meisten Rendite

Sparer leiden unter der Niedrigzinspolitik. Festgeldkonten sind zwar etwas höher verzinst als Tagesgeld, können aber den realen Wertverlust kaum ausgleichen.

Bankkonto (Getty)
Bankkonto (Getty)

Deutschlands Sparer sind Kummer gewöhnt. Nach vielen Jahren der Niedrigzinspolitik zeigte der Blick aufs Sparkonto zuletzt oft nur Zinsen nahe null Prozent. Und immer häufiger ist das Ersparte am Ende des Monats sogar real geschrumpft. Nicht nur wegen der Inflation, die oft höher ist als die minimalen Zinsen. Immer häufiger verlangen Banken wegen der langen Niedrigzins-Durststrecke sogar Negativzinsen von ihren Kunden – das eigene Geld auf der Bank zu belassen kostet also doppelt.

Es gibt aber noch Banken, die treuen Sparern richtige Zinsen zahlen. Wer ein Festgeldkonto eröffnet, kann dort auch in der anhaltenden Niedrigzinsphase mit laufenden Erträgen rechnen. Bei einem Festgeldkonto wird der Geldbetrag über einen festen Zeitraum, zum Beispiel zwölf Monate, angelegt. Während dieses Zeitraums ist das Geld zwar für den Anleger in der Regel nicht verfügbar. Dafür sind die Zinsen aber eben auch höher als bei einem Tagesgeldkonto.

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Die FMH-Finanzberatung aus Frankfurt hat für das Handelsblatt 48 Festgeld-Konten analysiert. Betrachtet wurden Anlagen von 50 .000 Euro über einen Zeitraum von einem und drei Jahren. In die engere Auswahl kamen dabei nur Institute aus Ländern, welche die Ratingagentur Moody‘s nicht schlechter als „Aa3“ bewertet. Dort ist ein Zahlungsausfall entsprechend unwahrscheinlich, wenn Staaten mit Sicherungszusagen im Falle einer Bankenpleite einstehen.

Das Ergebnis: Die aktuelle Inflationsrate von 1,4 Prozent kann keines der getesteten, sicheren Angebote ausgleichen. Langfristig verliert man auch bei diesen Angeboten real gesehen Geld, aber immerhin weniger als beim Tagesgeld. Und eine Bank im Vergleich zahlt sogar Zinsen in Höhe von mehr als einem Prozent.

Die französische Direktbank Crédit Agricole ist Sieger des Vergleichs. Wer dort über einen Zeitraum von einem Jahr 50. 000 Euro anlegt, erhält 1,01 Prozent Zinsen. Insgesamt sind das 505 Euro. Neben diesem sicheren Ertrag bietet sie auch ansonsten eine gewisse Sicherheit. Denn der französische Staat garantiert Kunden der dortigen Banken gemäß der EU-weiten Einlagensicherung Guthaben auf Festgeldkonten bis zu einer Gesamthöhe von 100 .000 Euro, wenn eine Bank insolvent wird.

Zudem bewertet Moody’s Frankreich mit „Aa2“, ihrem drittbesten Rating. Heißt: Im Fall einer Bankenkrise kann der französische Staat mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Einlagen der Sparer aufkommen. Einziges Manko: Das Festgeldkonto lässt sich nicht vorzeitig kündigen.

Deshalb könnte für manche auch das Angebot des niederländischen Geldinstituts Moneyou interessant sein: Als einzige Direktbank im Test ist dort eine vorzeitige Kündigung möglich. Dafür muss man aber hohe Abschläge in Kauf nehmen: Nur 0,25 Prozent Zinsen erhalten die Sparer bei der niederländischen Bank. Das ist der drittniedrigste Wert im Vergleich. Noch geringer fällt der Zinssatz bei den deutschen Banken aus: Nur etwa 0,15 Prozent Zinsen zahlten deutsche Geldinstitute im Durchschnitt ihren Kunden bei festverzinslichen Anlagen über drei Jahre.

„Die Zinsen werden auch im Festgeldbereich weiter fallen“, sagt Max Herbst, Chef der FMH-Finanzberatung aus Frankfurt. Durch die Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank könnten die Banken einfach nicht anders. Trotzdem setzen viele Deutsche weiter auf Sparbuch oder Festgeld. Für ausländische Geldinstitute ist das ein Segen: Mit leicht höheren Zinsen als ihre deutschen Konkurrenten locken sie deutsche Sparer an.

Das am besten verzinste Angebot im Vergleich schafft eine italienische Bank: Wer über drei Jahre dort 50 .000 Euro investiert, erhält 1,75 Prozent Zinsen, insgesamt 2626 Euro. Damit übertreffen Sparer die Inflation und erhalten sogar einen Nettogewinn. Diese Verzinsung geht aber mit einem höheren Risiko einher: Die Ratingagentur Moody’s bewertet Italiens Kreditwürdigkeit nur mit „Baa3“. Das heißt: Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft müssen Sparer mit Problemen rechnen. Deswegen ist das Angebot nicht in der engeren Auswahl der Analyse vertreten.

Niels Nauhauser, Abteilungsleiter Altersvorsorge, Banken und Kredite bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, rät von Festgeldkonten im Ausland grundsätzlich ab: „Die Einlagen im EU-Ausland sind – EU-Einlagensicherung hin oder her – nicht gleich sicher.“ Im Krisenfall müsse der politische Wille zur Rettung einer zahlungsunfähigen Bank da sein – und das sei nicht überall garantiert.