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Diese Banken verdienen bei Negativzinsen mehr, als sie verlieren

Aufgrund der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das Geschäft mit Spareinlagen für viele Banken nicht mehr rentabel, so das gängige Narrativ. Das Finanzmedium „Finanz-Szene.de“ hat diesen Grundsatz nun überprüft und stichprobenartig die Geschäftsberichte von 22 Banken aus den Jahren 2018 bis 2019 untersucht. Dabei wurde verglichen, was diese Banken für ihre eigenen Einlagen bei der EZB an Negativzinsen zahlen — und was sie ihrerseits an den Negativzinsen verdienen, die sie auf die Einlagen ihrer Kunden erheben. Im Schnitt zeigte sich, dass die Hälfte der Institute im Jahr 2019 mit einem Plus aus dem Zinsgeschäft hervorging. Die anderen elf Banken verloren durch die Negativzinsen tatsächlich Geld.

In Zahlen hätten die von den Kunden erhaltenen Negativzinsen im Jahr 2018 genau 89,2 Prozent der von den Banken selbst zu zahlenden Zinsen abgedeckt. Im Jahr 2019 seien es noch 71,9 Prozent gewesen. Insgesamt nahmen die 22 Häuser damit zusammengerechnet 45,1 Millionen Euro über Negativzinsen ein und verloren 57 Millionen Euro, die sie selbst zu entrichten hatten, so „Finanz-Szene.de“. Besonders erfolgreich seien in der untersuchten Gruppe die Sparkasse Frankfurt und die PSD-Banken gewesen.

Sparkasse Frankfurt verdient 7,3 Millionen Euro durch Negativzinsen

Das Medium betont, dass die Aussagekraft der Analysen begrenzt ist. Es handele sich lediglich um eine nicht-repräsentative Stichprobe. Man habe sich auf 22 Banken konzentriert, die ihre Erträge und Aufwendungen für Negativzinsen leicht auffindbar ausweisen. Außerdem seien Institute aus jeder geografischen Hauptregion des Landes sowie aus den Metropolen Frankfurt und Berlin vertreten. Die Wahl sei auf klassische Retailbanken gefallen, um Vergleichbarkeit in Bezug auf Geschäftsmodell, Bilanzstrukturen und Kapitalmarktmöglichkeiten sicherzustellen. Die Bilanzsummen reichen von 680 Millionen Euro bei der PSD Bank Kiel bis 19,8 Milliarden Euro bei der Frankfurter Sparkasse.

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Letztere sei denn auch positiver Spitzenreiter der Gruppe gewesen. So hätte sie im Jahr 2019 7,3 Millionen Euro mehr durch Negativzinsen eingenommen, als sie ausgab. Das Saldo habe 3,5 Prozent zum Zinsergebnis von insgesamt 211 Millionen Euro beigetragen. Bei der wesentlich kleineren PSD Bank München überstiegen die erhaltenen Negativzinsen die Aufwendungen sogar um den Faktor 39, so „Finanz-Szene.de“. In absoluten Zahlen hätten sie auf diese Weise 37.130 Euro erhalten, aber selbst nur 802 Euro aufwenden müssen.

Sparda-Bank Berlin verliert 8,1 Prozent ihres Zinsergebnisses

Überhaupt seien die PSD Banken erfolgreich gewesen. Fünf der sechs untersuchten Häuser hätten ein positives Zinssaldo angeben können. In mehreren Jahresabschlüssen hätten die Banken daher darauf hingewiesen, dass die positiven Zinsen aus Einlagen institutioneller Kunden oder anderer Banken resultieren würden.

Bei den Sparkassen hätten immerhin drei der fünf untersuchten Häuser ein positives Saldo gehabt: neben der in Frankfurt auch die in Dresden und Aachen. Außerdem seien mit der Kieler Volksbank und der VR Bank Weidenfels zwei Genossenschaftsbanken gut durch den Negativzins gekommen. Bei den Sparda-Banken hätte allerdings nur das Hamburger Haus ein Plus erreicht — von immerhin 411.755 Euro.

Nichtsdestotrotz mussten die anderen elf Banken aufgrund der Negativzinsen mehr Geld aufwenden. Die Berliner Sparda-Bank habe beispielsweise 4,1 Millionen Euro mehr ausgeben müssen, als sie durch Negativzinsen einnehmen konnte — ganze 8,1 Prozent ihres Zinsergebnisses von 50,2 Millionen Euro. Ähnlich schlecht lief es bei der Sparda-Bank West, die mit 6,4 Millionen Euro 6,7 Prozent mehr ausgab als sie durch Negativzinsen einnahm.

sb