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Diese Airlines erhalten in der Coronakrise bereits Staatshilfe

Viele Airlines könnten bald zahlungsunfähig sein. Regierungen greifen ihren Fluggesellschaften schon jetzt unter die Arme – auf unterschiedliche Weise.

Wie lange können Fluggesellschaften das Aussetzen fast aller Flüge wegen des Coronavirus finanziell durchhalten? Diese Frage beschäftigt derzeit Manager, Mitarbeiter und auch Investoren brennend. Die Experten der Beratungsgesellschaft Capa sehen die Situation äußerst skeptisch. Spätestens Ende Mai dürften die meisten Airlines rund um den Globus zahlungsunfähig sein, schrieben sie vor wenigen Tagen in einem Report.

In vielen Ländern wollen die Regierungen nicht so lange warten und greifen ihren Fluggesellschaften schon jetzt finanziell unter die Arme – auf zum Teil recht unterschiedliche Art und Weise.

Die dänische und die schwedische Regierung etwa unterstützen die skandinavische Airline SAS mit Staatsgarantien im Wert von drei Milliarden schwedischen Kronen (rund 274 Millionen Euro). Der Anbieter leidet wie die gesamte Branche massiv unter Corona und hat vorübergehend 10.000 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt.

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Die Staatsgarantie könnte nur ein erster Schritt sein. Das geht aus Äußerungen des dänischen Finanzministers Nicolai Wammen hervor. Er hat erklärt, dass die Regierung alles tun werde, um SAS zu helfen. Allerdings ist der Staat an der Airline beteiligt. Dänemark und Schweden halten jeweils rund 15 Prozent der Aktien. Es handelt sich also in diesem Fall um die Rettung einer Staatsbeteiligung.

Noch nicht so weit ist man in Skandinavien bei der Rettung des Billiganbieters Norwegian, an dem kein Land beteiligt ist. Das Management der Fluggesellschaft gab sich zwar zuletzt zuversichtlich, dass man vom Staat Finanzhilfen bekommen wird. Doch bisher beschränken sich die Hilfsmaßnahmen der Regierung vor allem auf indirekte Unterstützung.

Alitalia wird kurzerhand verstaatlicht

So hat die Regierung angekündigt, Unternehmen mit umfassenden Maßnahmen im Volumen von rund 600 Millionen Euro durch die Krise helfen zu wollen. Dazu zählen Dinge wie eine Reduzierung der Steuern, das Aussetzen von Flugabgaben oder aber die Möglichkeit, bei vorübergehenden Beurlaubungen die entsprechenden Kosten früher als bisher auf den Staat zu übertragen.

Das könnte Norwegian etwas Luft geben. Denn der Günstiganbieter muss wohl vorübergehend über 7300 Mitarbeiter entlassen, fast das gesamte Personal. Die Airline steckte aber schon vor Corona in der Krise. Die rasante Expansion sowie das ehrgeizige Ziel, zu beweisen, dass das Billigkonzept auch bei komplexen Langstreckenflügen funktioniert, haben der Airline hohe Schulden eingebrockt. Schon vor dem Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 war der Anbieter auf einen radikalen Schrumpfkurs gegangen.

Radikal geht wiederum die italienische Regierung vor. Sie verstaatlicht die seit drei Jahren dauerinsolvente Alitalia kurzerhand. Dazu pumpt der Staat noch einmal 500 Millionen Euro in die Fluggesellschaft, die in den zurückliegenden Jahren bereits mehr als eine Milliarde Euro Staatshilfen bekommen hat. Doch alle Versuche, einen Investor zu finden, schlugen bislang fehl. Das Problem: Ein funktionierendes Geschäftsmodell hat die Airline weiterhin nicht. Die Lösung der Probleme wird wegen Corona nur vertagt.

In den USA wiederum sind Hilfen für die Airlines im Volumen von satten 50 Milliarden Dollar in der Diskussion. Diese Summe hat die Lobbygruppe A4A gefordert. Und US-Präsident Donald Trump scheint gewillt, den nationalen Anbietern entsprechend zu helfen. Weltweit werden die Fluggesellschaften nach Schätzungen des Weltairline-Verbandes IATA wohl 200 Milliarden US-Dollar (180 Milliarden Euro) an Hilfen benötigen.