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Diese 5 Branchen in den USA trifft der Handelsstreit besonders hart

Die Europäische Union stellt sich vor die eigene Stahlbranche – und setzt ab dem heutigen Donnerstag Schutzmaßnahmen in Höhe von 25 Prozent gegen Importe dieser Branche in Kraft.

Mit diesen Maßnahmen ist die EU nicht allein. Mexiko, Kanada und China haben ebenfalls auf die erlassenen Strafzölle der USA reagiert und Gegenmaßnahmen eingeleitet:

  • Mexiko veröffentlichte eine Liste mit neuen Abgaben auf Metall- und Agrarprodukte aus den USA in Höhe von 15 bis 25 Prozent, die ab dem 06. Juli wirkt. Für den Import von Schweinefleisch, Äpfeln und Kartoffeln beträgt der Strafzoll 20 Prozent, für bestimmte Sorten Käse und Bourbon-Whiskey 20 bis 25 Prozent.

  • Kanada hat seinerseits Strafzölle auf US-Einfuhren in Höhe von umgerechnet gut zehn Milliarden Euro erhoben, die seit dem 1. Juli wirksam sind. Zu den von Strafzöllen betroffenen US-Einfuhren gehören Stahl– und Aluminiumprodukte, auf die zusätzlich bis zu 25 Prozent erhoben werden. Etwa 80 weitere Produkte werden mit zehn Prozent belegt. Hierzu zählen sowohl der Tomatenketchup als auch der Rasenmäher.

  • Die Vergeltungszölle der EU im Handelsstreit mit den USA gelten seit dem 22. Juni. Sie betreffen Produkte wie Jeans, Erdnussbutter und Motorräder und treffen ein Exportvolumen von 2,8 Milliarden Euro.

  • China erhob Einfuhrabgaben in gleicher Höhe auf US-Produkte im gleichen Wert von 34 Milliarden Dollar.

Die Gegenmaßnahmen haben schwere Folgen für die US-amerikanische Industrie: Die US-Bundesbehörde Census Bureau hat für die von den Strafzöllen betroffenen Produkte ermittelt, wie hoch deren Exportvolumen 2017 war. Demnach haben US-Unternehmen 2017 Produkte mit einem Gesamtwert von 78 Milliarden US-Dollar (rund 67 Milliarden Euro) in diese Länder exportiert, berichtet die dem Handelsministerium zugeordnete Behörde.

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Fünf US-Produkte sind gemessen am Exportwert von 2017 besonders von Gegenmaßnahmen der EU, Kanadas, Mexikos und Chinas betroffen:

Platz 1: Ölsaaten

Pekings Maßnahmen haben es besonders auf die US-Landwirte abgesehen. Sie gelten als eine der wichtigsten Wählergruppen des US-Präsidenten. Besonders treffen die Zölle Ölsaaten, die zur Gewinnung von Pflanzenöl genutzt werden können. Unternehmen haben 2017 Produkte im Volumen von 12,7 Milliarden US-Dollar nach China ausgeführt.

Platz 2: Fahrzeuge

Ebenfalls stark betroffen sind US-Fahrzeugexporte. Sowohl Strafzölle aus China als auch der EU treffen diese Branche, die 2017 Produkte im Wert von 11,5 Milliarden US-Dollar nach China und in die EU ausgeführt hat. Der Motorradhersteller Harley Davidson hat bereits angekündigt, Teile seiner Produktion aus den USA zu verlagern. So will das Unternehmen die Strafzölle abfedern, die die EU seit Mitte Juni auf verschiedene US-Produkte erhebt.

Platz 3: Mineralische Brennstoffe und Öle

Bei mineralischen Brennstoffen und Ölen treffen Chinas Gegenmaßnahmen ein Exportvolumen von etwa acht Milliarden US-Dollar, ausgehend vom 2017er-Wert. Denn neben den US-Landwirten will China vorrangig auch die Öl- und Gasindustrie der USA schwächen – mit Erfolg.

Platz 4: Eisen und Stahl

Kanada, Mexiko und EU antworteten auf die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium mit eigenen Zöllen auf Eisen und Stahl aus den USA. Die US-amerikanische Eisen- und Stahlbranche hat 2017 Produkte im Gesamtwert von von 6,8 Milliarden US-Dollar in diese Länder ausgeführt.

Platz 5: Kunststoffe

China ist einer der wichtigsten Handelspartner der US-Chemieindustrie und importierte im vergangenen Jahr elf Prozent aller US-Kunststoffe – im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar. Kanada importierte Waren für etwa 1,1 Milliarden Dollar. Deshalb treffen die Zölle aus China und Kanada die US-Kunststoffbranche schwer.

Nach den Berechnungen der US-Bundesbehörde sind vor allem exportierte Waren nach China betroffen – mit einem Gesamtvolumen von 45,7 Milliarden US-Dollar. Doch auch die Zölle von Kanada (Exportvolumen von 17,6 Milliarden US-Dollar), der EU (8,2) und Mexiko (6,8) fügen den US-Exporteuren Verluste zu.

Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte am 10. Juli die zweite Zollerhöhung in Höhe von 200 Milliarden US-Dollar gegen China in Erwägung gezogen. China hält sich weitere Gegenmaßnahmen offen.

Der Handelsstreit dürfte also noch weiter andauern. Und Trump wird wohl auf die Verluste in seiner altbekannten Strategie antworten – und noch mehr Strafzölle erheben. Die Leidtragenden sind dann allerdings nicht Trumps Gegner – sondern Leidtragender ist die US-Wirtschaft.

Mit Material von Bloomberg.