Diebstahl im Urlaub: Wie Sie im Notfall Hilfe bekommen
Es ist so schnell passiert: Ein unachtsamer Moment, und schon sind Geldbörse, Handy oder gleich die ganze Handtasche weg. Gerade im Urlaub, wenn wir unsere Aufmerksamkeit Sehenswürdigkeiten zuwenden oder auf belebten Plätzen unterwegs sind, sind wir besonders gefährdet – und umso gestresster, wenn es uns tatsächlich erwischt. Doch es gibt Abhilfe und Schritte, die man in jedem Szenario unternehmen kann.
Was tun ... wenn die Geldbörse weg ist
Das Sperren von Kredit- und anderen Bankkarten hat hier oberste Priorität. Erste Anlaufstelle hierfür ist der Sperr-Notruf, der unter der Nummer +49 116 116 erreichbar ist und nicht nur die meisten Kreditkarten, sondern auch die elektronische Identitätsfunktion des neuen Personalausweises und teilweise SIM-Karten sperren lassen kann. Sollte die eigene Kreditkarte nicht an dem zentralen Sperr-Dienst teilnehmen, lässt sich die entsprechende Hotline über die Homepage der Bank ermitteln.
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Wer nicht nur ohne Karten, sondern komplett ohne Bargeld dasteht, kann sich über Geldtransfer-Anbieter wie Western Union auch ohne Konto Geld übermitteln lassen.
... wenn das Handy fehlt
Auch hier ist schnelles Handeln angesagt. Kann der Sperr-Notruf hier nicht weiterhelfen, lässt sich die SIM-Karte über den Mobilfunkanbieter sperren. Dafür benötigt er die IMEI-Nummer des Smartphones, die entweder auf der Verpackung zu finden ist oder sich über das Internet ermitteln lässt.
... Ausweispapiere fehlen
In diesem Fall ist die Polizei die erste Anlaufstelle, um sich den Verlust der Dokumente schriftlich bestätigen zu lassen. Diese Bescheinigung benötigt auch, wer mit dem Auto unterwegs ist und bis zum Behördengang in der Heimat ohne Führerschein und Kfz-Papiere unterwegs ist.
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Im nächsten Schritt hilft die deutsche Botschaft oder das nächstgelegene Konsulat weiter. Wo diese im jeweiligen Reiseland zu finden sind, zeigt diese Übersicht des Auswärtigen Amtes. Dort erhält man einen Reiseausweis als Passersatz.
Wer mit Visum unterwegs ist und vielleicht sogar in andere Länder weiterreisen möchte, braucht zusätzlich ein Ausreisevisum beziehungsweise einen “grünen Pass”, den die Botschaft in Zusammenarbeit mit dem Passamt ausstellen kann.
... damit erst gar nichts passiert
Vorsicht ist besser als Nachsicht, deswegen sollten Sie wichtige Dinge unmittelbar am Körper tragen, zum Beispiel in einer speziellen Gürteltasche oder einem Brustbeutel. Auch macht es Sinn, Wertsachen auf verschiedene Verstecke zu verteilen. Wer beispielsweise mehr als eine Kreditkarte bei sich hat, bewahrt diese in unterschiedlichen Taschen oder Gepäckstücken auf.
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Nutzen Sie außerdem immer den Hotelsafe. Auch der schützt zwar nicht immer endgültig vor Dieben, doch greift bei sicherer Aufbewahrung im Hotelzimmer mitunter die Hausratversicherung – auch im Urlaub. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, bewahrt seine Sachen im hauseigenen Tresor des Hotels auf – dann haftet dafür der Hotelier.
Zu guter Letzt empfiehlt es sich, von allen wichtigen Dokumenten mehrere Kopien anzufertigen und gegebenenfalls Scans davon sowie die wichtigsten Adressen und Telefonnummern in einer Cloud oder Dropbox zu speichern. Das beugt einem Diebstahl zwar nicht vor, erleichtert im Ernstfall jedoch die Abläufe.
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