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Die Wohnung mit einer Wasserflasche kühlen - funktioniert das?

Alle Sommer wieder machen diverse Tipps für kühlere Räume die Runde in (sozialen) Medien. Ein mittlerweile beliebter Ratschlag behauptet, hierfür nur eine 1,5-Liter-Flasche mit gefrorenem Wasser zu benötigen. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein - ist es das auch?

A close-up of a plastic water bottle in a bucket of ice as the Sun shines down on a hot Summer day. It is a good idea to keep hydrated while doing activities on a hot day.
Eine eisgekühlte Flasche Wasser soll alles sein, was es zum Abkühlen eines normalen Zimmers braucht (Symbolbild: Getty Images)

Um satte drei Grad soll dieser Trick einen Raum von etwa 20 Quadratmetern für mehrere Stunden abkühlen. Noch dazu ist er sehr simpel: Eine Plastikflasche, die 1,5 Liter fasst, wird mit Wasser gefüllt und über Nacht in die Gefriertruhe gelegt. Da sich das Wasser im gefrorenen Zustand ausdehnt, sollte die Flasche nicht vollständig gefüllt werden. Am nächsten Tag stellt man die geeiste Flasche an einen erhöhten Punkt der Wohnung, zum Beispiel auf einen Schrank, idealerweise auf einen Teller, der das Kondenswasser auffangen kann - und fertig ist die selbstgemachte Klimaanlage.

Die Physik dahinter - und der Haken daran

Da das weitaus angenehmer ist als morgens alle Fenster zu verdunkeln und überall nasse Handtücher aufzuhängen, erfreut sich dieser Tipp zunehmender Beliebtheit. Ein Twitter-User lieferte einst sogar eine physikalische Erklärung für das Phänomen:

Allerdings deutet dieser Tweet bereits einen Teil des Problems in der Praxis an: Ein Raum, wie man ihn in den meisten Wohnungen vorfindet, enthält nun mal Möbel, Menschen und gar Wände. Der Physiker Florian Aigner von der TU Wien erklärte dem Online-Magazin “Futurezone”: “Physikalisch gesehen stimmt die Herangehensweise, die Rechnung berücksichtigt aber nur die Wärmekapazität der Luft. In der Praxis spielen so viele andere Faktoren eine Rolle, dass der Effekt vielerorts wohl marginalisiert bzw. neutralisiert wird.”

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Noch schlechter falle die Kühlungsbilanz aus, wenn das Gefriergerät im gleichen Zimmer stehe, das abgekühlt werden soll. Auch das Einfrieren des Wassers benötigt Energie, die via der Motorleistung wiederum über Wärme an den Raum abgegeben wird. Laut “Futurezone” erreicht ein Ventilator mit 50 Watt Leistung einen größeren Effekt als der Wasserflaschentrick.

Sweating Asian girl cooling herself with big fan
Bleibt letztendlich doch nur der Ventilator? (Bild: Getty Images)

Was tatsächlich hilft

Dagegen sprechen diverse Kommentare auf Twitter und anderen sozialen Medien, die beteuern, dass der Trick bei ihnen funktioniert. Es spricht also nichts dagegen, es selbst auszuprobieren - und auch ein rein psychologischer Abkühlungseffekt tut schließlich seinen Zweck.

Wundertricks gegen Hitze: Nur heiße Luft oder hilft’s wirklich?

Wer sein Zimmer jedoch real abkühlen will, sollte laut “Futurezone” auf den altbewährten Trick mit den nassen Handtüchern zurückgreifen. Durch die Verdunstung wird der Umgebungsluft Wärme entzogen. Hierfür ist laut Aigner jedoch ein gelegentlicher Luftaustausch nötig, da die Verdunstungskälte nur so lange funktioniert, bis die Luft gesättigt ist. Darüber hinaus empfinden die meisten Menschen feuchte Luft als unangenehmer und wärmer als trockene.

Am besten funktioniert nach wie vor - Dachgeschoss-Bewohner jetzt bitte weghören - die Wohnung erst gar nicht zu stark erhitzen zu lassen. Darüber hinaus sollten so wenige elektrische Geräte wie möglich in Betrieb sein.

Video: Überstehe die Hitze mit diesen Tricks