Die lustige Seite des Homeschoolings
Neben der eigenen Arbeit, dem Haushalt und eventuell omnipräsenten Partnern gibt es für Eltern im Lockdown noch eine Herausforderung: Das Homeschooling der Kinder, das längst nicht nur jene nervt, für die die Aufgaben gemacht wurden. Zeit, einmal tief durchzuatmen und die humorvolle Seite der Misere zu betrachten.
Abseits von technischen Problemen, der eigenen Belastbarkeit und der Sorge darüber, wie sich Schulschließungen auf den Entwicklungsstand der Kinder auswirken, gibt es zwischendurch auch immer Momente, die Hoffnung machen, uns zum Lachen bringen oder im Idealfall beides auf einmal. Das beste Beispiel dafür ist der Tweet eines Mannes, der mit einer Lehrerin verheiratet ist, die offenbar ein besonders cleveres und einfallsreiches Kind in ihrer Klasse hat.
Homeschooling: "Meine Englischklausur habe ich am Handy geschrieben"
Die Technik einfach austricksen
Dessen Trick während Video-Konferenzen: Bei Zoom den Namen in "Reconnecting" ändern und damit den Anschein erwecken, es gäbe gerade Verbindungsprobleme. Auf diese Art gingen keine lästigen Fragen an das Kind, das sich während der Konferenz wichtigeren und mutmaßlich spaßigeren Dingen widmen konnte, als dem Lehrstoff. Eine Methode, die laut des Tweets mehrere Wochen lang perfekt funktionierte, womit der säumige Schüler seine Genialität besser bewiesen hätte, als durch die Beantwortung sämtlicher verpasster Lehrerfragen.
My wife is a teacher and apparently one kid has been changing his name to 'Reconnecting' during the Zoom lessons so that he doesn't get asked any questions. Been doing it for weeks. The lad doesn't need to worry about his education, he's already a bona fide genius.
— Chris Arnold (@ChrisArnoldInc) January 25, 2021
In technischem Verständnis eine 1
Wie erfinderisch ihre Kinder die Schwächen der Technik für sich zu nutzen wussten, erfuhr auch dieser Vater. Nicht ohne Stolz schrieb er, sein Sohn hätte auf dem iPad ein Video von sich selbst aufgenommen, auf dem er konzentriert guckte und das iPad dann vor der Webcam platziert. Was er in der Zwischenzeit wirklich machte: Auf dem Bett herumlümmeln und Spiele zocken.
My son had a video of himself playing on a loop studying intensely set up on an iPad in front of the webcam while he was playing Fifa on his phone on the bed!
— rhys llywelyn (@rhysllewpart) January 25, 2021
Dass Not eben erfinderisch macht, zeigt auch dieser Tweet:
Die Lehrerin ist aus dem Meeting geflogen und die Kinder haben die Regie übernommen. Statt Chaos und Anarchie liest jetzt ein Kind Witze aus einem Buch vor. Der Rest bewertet mit 1-5 Sternen. Dann wird geklatscht.
— Schaf-myrha 🐑 (@Schamyrha) January 21, 2021
Und doch gibt es bei allen neuen und teilweise nervigen Umständen eine Sache, die in der digitalen Welt nicht anders ist als in der analogen:
„Mama, geh weg. Ich habe gleich online Unterricht und man darf dich auf keinen Fall sehen.“
Die Homeschooling Version von „kein Kuss am Schultor“.— Lilli Marlene (@MarleneHellene) January 18, 2021
Schülerin hält Referat im Schnee - und ruft Bundesministerium auf den Plan
Wie Flashbacks erleben manche Eltern das Zurückgeworfen werden in die eigene Schulzeit – und verhalten sich dann auch entsprechend kindisch:
Wenn dein Kind eine Videokonferenz mit der Klasse hat ,die Lehrerin sagt:
“Eure Eltern helfen euch bestimmt gerne, wenn ihr nicht weiter wisst“ und du reinrufst:
„Ich hab ein Attest wegen Dämlichkeit“
...kommt nicht so gut an.— Sumpfkuh (@Sumpfkuh) January 5, 2021
Im Übrigen weiß man ja, dass sich Lehrer wie Schüler nur in ihrem gewohnten Habitat voll entfalten können, was für Eltern ganz spezielle Probleme hervorruft:
Heute geht für viele wieder #Homeschooling los.
Hauptproblem der Eltern: Woher so schnell einen Overhead-Projektor bekommen?!— ZDF heute-show (@heuteshow) January 11, 2021
Und während die Kinder büffeln, wackelt auch bei den Eltern die Contenance:
[Homeschooling 2021]
"Ich hab da keinen bock drauf!😡"
"Wofür braucht man das später überhaupt?😡"
"In der Zeit könnte ich auch zocken, das wäre sinnvoller😡"
Und die Kinder müsstet ihr erstmal hören...— Nur Dave (@guycalleddad) January 22, 2021
Wie gut, wenn man es dann schafft, gemeinsame konspirative Momente zu schaffen:
[Videokonferenz]
Sohn flüstert: Mama, mach Ton aus.
Ich mache Ton aus: Was'n?
Sohn: *pupst
😐— himmelarsch (@_Zwirn) January 12, 2021
Manchmal aber, da können wir uns alle einfühlen, geht einem einfach die Hutschnur hoch:
Ich hab heut morgen hier schon mal so rumgebrüllt, dass im Umkreis von 2 km jetzt ALLE NACHBARN IHRE SCHEIßHAUSAUFGABEN machen.
— B. Goldi(🏡) (@b_goldi) March 24, 2020
Und ja, auch Eltern können die Moral nicht immer im gewünschten Maß hochhalten:
Bei den Schulaufgaben auf die Kinderfrage "Ehrlich, wann im Leben hast du den Kram nochmal gebraucht, Mama?" ehrlich antworten: "Dieses eine Mal beim Mitraten beim Jauch!"
— HummelFamilie (@HummelFamilie) January 12, 2021
Lernen und unterrichten: Nützliche Tools für die Schule zu Hause
… Außerdem macht sich bisweilen auch ein oft negierter Verdacht breit:
Vielen Eltern dämmert beim Home-Schooling so langsam die Erkenntnis:
Lehrer ist wohl doch ein regelrechter Beruf! #heuteshow— ZDF heute-show (@heuteshow) March 20, 2020
Die Folgen können durchaus dramatisch sein:
Die Teen: „Du musst mir helfen.“
„Wobei?“
„Mathe.“
„Okay... *fängt an zu schwitzen*“
„Ich krieg das mit den Termen nach x auflösen nicht hin.“
*springt vom Balkon*— Nordic Purple 🐉 (@_draken18) March 17, 2020
Nicht ganz so final fasst es diese Twitter-Userin zusammen:
Gleichzeitig Home-Officeing, Home-Scooling, Home-Haushalting und Home-Bespaßungsclowning.
Ergibt Home-Nervenzusammenbruching.— Lilli Marlene (@MarleneHellene) March 16, 2020