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Die Lebensmittel-Giganten: Was Sie über Danone wissen müssen

Egal ob Babynahrung, Wasser, Milchprodukte oder medizinische Nahrung: Der französische Konzern Danone ist mit seinem Sortiment in 140 Ländern der Welt vertreten und gehört mit einem Umsatz von fast 25 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zu den größten Unternehmen der Lebensmittelbranche. Dabei steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik.

Obwohl der Danone-Konzern mit vielen Produkten in der Kritik steht, steigt der Umsatz stetig. (Bild: ddp)
Obwohl der Danone-Konzern mit vielen Produkten in der Kritik steht, steigt der Umsatz stetig. (Bild: ddp)

100.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für den französischen Konzern Danone, dessen deutsche Niederlassung in Haar bei München liegt. Dabei blickt das Unternehmen auf eine lange Geschichte zurück, im nächsten Jahr steht der 100. Geburtstag an. Denn gegründet wurde Danone 1919 – in Barcelona, nicht in Paris. Der Mann hinter der Firma war Isaac Carasso, der einen Joghurt erfand, der gegen Durchfall bei Kindern helfen sollte und deshalb auch ausschließlich in Apotheken verkauft wurde. Während des Zweiten Weltkriegs flüchtete die jüdische Familie zunächst nach New York, bevor Carasso 1958 wieder nach Europa kam und sich schließlich in Paris ansiedelte. Neun Jahre später tat er sich mit dem französischen Frischkäsehersteller Charles Gervais zusammen.

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Den zweiten großen Schritt in der Unternehmensgeschichte stellt die Übernahme des niederländischen Unternehmens Royal Numico dar, die im Jahr 2007 zustande kam. Spezialisiert auf Babynahrung und medizinische Nahrung eine strategische Erweiterung des Produktangebots mit dem der Konzern sein Bestreben vorantrieb, als besonders gesund wahrgenommen zu werden. Ein Witz, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz schon 2012 anmahnte. Die Kleinkindmilchgetränke seien „hinsichtlich der Zusammensetzung nicht an Ernährungsbedürfnisse von Kleinkindern angepasst“. Zuvor wurde auch dem Joghurt Activia bestätigt, er könne das durch die Werbung suggerierte Versprechen der Verdauungsregulierung nicht halten. 2016 kaufte Danone für 11,3 Milliarden den US-Sojamilchproduzenten Whitewave, mit dessen Zukauf das Nordamerika-Geschäft des Konzerns auf 22 Prozent des Danone-Portfolios stieg.

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Das Sortiment des Unternehmens teilt sich in vier Sparten auf:

1.) Babynahrung

Wissenschaftler weisen daraufhin, dass Muttermilchersatz gerade in Entwicklungsländern das Leben vieler Säuglinge gefährdet. (Symbolbild: Getty Images)
Wissenschaftler weisen daraufhin, dass Muttermilchersatz gerade in Entwicklungsländern das Leben vieler Säuglinge gefährdet. (Symbolbild: Getty Images)

Die bekannteste Marken: Milupa (Aptamil, Milumil), Nutricia (Nutrilon), Mellin, Gallia, Dumex

Wichtigkeit fürs Unternehmen: hoch, Tendenz steigend. Gerade der chinesische Markt boomt. Nach dem Ende der Ein-Kind-Politik steigt die Geburtenrate und auch die Haushaltseinkommen werden immer höher. Die Nachfrage nach teuren Marken wie Aptamil und Nutrilon sind zum Jahresanfang 2018 mehr als 50 Prozent nach oben gegangen, vermeldete Danone. Im ersten Quartal 2018 bedeutete das ein Umsatzplus von 4,9 Prozent auf rund 6 Milliarden Euro.

Gut zu wissen: Wissenschaftler weisen vehement daraufhin, dass der Einsatz von Muttermilchersatz gerade in Entwicklungsländern das Leben vieler Säuglinge gefährdet. Wo es an sauberem Wasser und Kühlmöglichkeiten mangelt, führt die angemischte Milch für Babys oft zu Durchfallerkrankungen, die zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern gehört. Großkonzernen wie Danone oder Nestlé wird vorgeworfen, den 1981 von der WHO entworfenen Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilch-Ersatzprodukten zu unterlaufen. U.a. darf künstliche Babymilch nicht öffentlich beworben oder kostenlose Proben an Mütter oder das Personal von Krankenhäusern, Praxen etc. verteilt werden.

2.) Wasser

Mit Wasser erzielte Danone 2014 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro. (Bild: Getty Images)
Mit Wasser erzielte Danone 2014 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro. (Bild: Getty Images)

Die bekannteste Marken: Evian, Volvic, Aqua, Bonafont

Wichtigkeit fürs Unternehmen: hoch. Auf der Website von Danone heißt es dazu: „Der Geschäftsbereich Wasser ist weltweit Nummer 2 und erzielte 2014 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro.“ Wie im Babynahrungssektor wachsen auch die Umsätze mit Wasser deutlich. Kritiker bemängeln die gängige Praxis unter Wasserherstellern, das kostenlose Wasser einfach abzupumpen und dann teuer weiterzuverkaufen, ohne dass die Menschen vor Ort davon profitieren würden.

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Gut zu wissen: Zuletzt wurde bekannt, dass Danone Lead-Investor des Berliner Start-ups Mitte ist, das Wasseraufbereitungssysteme herstellt.

3.) Milchprodukte

Die bekannteste Marken: Danone, Gervais, Actimel, Fruchtzwerge, Dany

Wichtigkeit fürs Unternehmen: hoch, aber der Absatz schwächelt. Im vergangenen verzeichnete Danone hier leichte Umsatzrückgänge. Die Übernahme der US-Firma Whitewave habe bislang aber rund 40 Millionen Euro Synergieeffekte erzielt, teilte der Konzern mit.

Gut zu wissen: Der Franzose Charles Gervais begann schon 1950 in seiner Molkerei in der Normandie mit der Herstellung von Frischkäse.

4.) Medizinische Nahrung (Nutricia)

Die bekanntesten Marken: Fortimel, Fortisip, FortiCare, Nutrini, Infatrini

Wichtigkeit fürs Unternehmen: 2013 lag der Umsatz der medizinischen Trink- und Sondernahrung für Menschen mit gesundheitlichen Problemen bei rund 105 Millionen Euro. Nutricia gehört zur Medical-Nutrition-Sparte von Danone und ist der größte Anbieter für medizinische Ernährung in Europa.

Drei Danone-Facts für den Smalltalk:

  • Der Gründer Isaac Carasso benannte das Unternehmen nach seinem Sohn Daniel: In Spanien ist Danon die Koseform

  • Fruchtzwerge gibt es bereits seit 1981. Im Vergleich zur ursprünglichen Fassung wurde der Fettgehalt um 60 Prozent und der Zuckergehalt um 30 Prozent gesenkt.

  • Das französische Unternehmen Charles Gervais, das 1967 mit Danone fusionierte, gründete 1929 seine erste deutsche Niederlassung in Köln

Der Aktienchart:

Danone: Aktienentwicklung
Danone: Aktienentwicklung

Überleben ohne Lebensmittel von Danone – geht das überhaupt?

Am einfachsten für Leute, die ihr Wasser am liebsten direkt aus dem Hahn trinken, Kinder haben, die sich nichts aus Fruchtzwergen machen und bei Frauen, die ihr Kind selbst stillen wollen und können.