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Die größten Flops: die Wegwerf-DVD DIVX

Kurz vor der Jahrtausendwende waren DVDs mit einem Verkaufspreis von 30 Dollar ziemlich teuer. Die Elektrosupermarkt-Kette Circuit City versuchte darum, zusammen mit einer Entertainment-Anwaltskanzlei eine Billig-Disc zu etablieren, die ohne weitere Gebühren nur 48 Stunden abgespielt werden konnte. Die Idee der Wegwerf-DVDs wurde aber schon nach wenigen Monaten wieder eingestampft.

Anders als die klassische DVD konnte sich das Konzept der DIVX nicht wirklich durchsetzen. (Bild: Getty Images)
Anders als die klassische DVD konnte sich das Konzept der DIVX nicht wirklich durchsetzen. (Bild: Getty Images)

DIVX ist die Abkürzung für Digital Video Express. Ende der 1990er-Jahre waren die Discs eine Variante der damals noch jungen und relativ teuren DVD, deren Laufzeit allerdings begrenzt war und sich Schritt für Schritt erhöhen ließ. Während eine übliche DVD eines neuen Films in den USA um die 30 Dollar kostete, gab es das DIVX-Format von Circuit City, das die Elektroartikel-Kette zusammen mit der Anwaltskanzlei Ziffren, Brittenham, Branca and Fischer auf den Markt brachte, schon viel günstiger.

Nach zwei Tagen konnte man die DIVX entsorgen oder verlängern

Für ein paar Dollar waren die Discs zwar auch beliebig oft abspielbar – allerdings nur für 48 Stunden. Danach warf man die Disc einfach weg. Wer aber Gefallen an dem Streifen fand und ihn auch danach noch sehen wollte, musste für jede weitere Nutzung eine Folgegebühr bezahlen. Danach war es immer noch möglich, der DIVX durch eine weitere Gebühr einen „Silberstatus“ zu verleihen. Ab dann funktionierte sie wie eine normale DVD, konnte beliebig oft abgespielt, verkauft oder verschenkt werden.

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Um das Pay-per-View-System nutzen zu können, benötigten die User ein eigenes Konto, von dem die Kosten eingezogen wurden. Zum Abspielen brauchten sie außerdem einen speziellen Player mit Modem, der mit einem Server verbunden war und an das Telefonnetz angeschlossen wurde.

Gescheitert nach ein paar Monaten

Eingeführt wurde das DIVX-Format 1998, kurz vor Weihnachten. Eingestellt wurden sie bereits im Juni des folgenden Jahres. Eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die DVD wurden sie also nie, und das hatte mehrere Gründe: Zum einen war die Auswahl an Filmen zunächst ziemlich begrenzt. Zum anderen weigerte sich die Konkurrenz des Elektronik-Markts, dessen Produkt ins Sortiment aufzunehmen.

Heute unvorstellbar: Eine Vielzahl der DIVX wären für den Müll produziert worden. (Symbolbild: Getty Images9
Heute unvorstellbar: Eine Vielzahl der DIVX wären für den Müll produziert worden. (Symbolbild: Getty Images9

Im Internet formierte sich eine regelrechte Bewegung gegen das neue Format, deren größte Befürchtung diejenige war, dass manche Filme, zum Beispiel von Disney, künftig exklusiv auf DIVX erscheinen könnten. Warner Home Video lief ebenso Sturm gegen das neue Format wie Videotheken, die das meiste Geld gerade dann machten, wenn Kunden ihre Ausleihfrist überzogen.

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Nach dem Aus liefen die Discs noch zwei Jahre

Die Anhänger der DVD waren mächtig und setzen sich schnell durch. Am 16. Juni 1999 verkündete Circuit City das Aus für die DIVX-Discs, Kunden konnten ihre Filme noch zwei Jahre abspielen, danach war Schluss. Für die Abspielgeräte bekamen sie 100 Dollar zurück, die übrigen Discs wurden eingestampft.