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Die größten Produktflops: Das Kunststofffahrrad Itera

Rostfrei und quasi unkaputtbar sollte es sein, super leicht und noch dazu günstig. Als das schwedische Unternehmen Itera 1981 sein Plastikfahrrad der Öffentlichkeit präsentierte, schien es ein wahres Wunderverkehrsmittel erschaffen zu haben. Der Realität hielt diese Erwartungshaltung aber nicht im Geringsten stand.

Ungefähr 30.000 Exemplare soll die Itera Development Center AB gefertigt haben. (Bild: Museum of Failure, Los Angeles)
Ungefähr 30.000 Exemplare soll die Itera Development Center AB gefertigt haben. (Bild: Museum of Failure, Los Angeles)

Gedacht und angepriesen wurde das Fahrrad Itera als “Ewigkeitsmaschine“, die bis auf Klingel und Kette komplett aus einem modernen und sehr leichten Kunststoff bestehen sollte. Der Prototyp wurde von Ingenieuren des schwedischen Traditionsunternehmens Volvo entworfen und sollte hinsichtlich des Gewichts, der günstigen Produktion, der Langlebigkeit und des Designs nichts weniger als revolutionär sein.

Der Verkaufspreis war viel höher als geplant

Den Händlern und der Öffentlichkeit wurde das Fahrrad erstmals 1981 vorgestellt, der US-Präsident Jimmy Carter nahm während eines Besuchs auf dem Sattel Platz, die Markteinführung fand ein Jahr später statt.

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Unter anderem in pastelligem Rot, Blau, Grün oder Gelb kam die Innovation entweder in Form eines Tourenrads mit Dreigang-Nabenschaltung oder sportlicher mit Rennlenker und Sechsgang-Schaltung daher. Die erste Euphorie verging potenziellen Kunden aber schon beim Preis: Statt der ursprünglich angepeilten 300 Kronen lag der Verkaufspreis bei 1.600 Kronen, was damals in etwa 650 D-Mark entsprach. Viel zu teuer für ein “Volksfahrrad“, als das es eigentlich geplant war.

Das Kunststofffahrrad Itera hat es zwar nicht zum großen Erfolg, dafür aber immerhin ins Museum geschafft. (Bild: lanemotormuseum.org)
Das Kunststofffahrrad Itera hat es zwar nicht zum großen Erfolg, dafür aber immerhin ins Museum geschafft. (Bild: lanemotormuseum.org)

Die Montage war schwierig und nervtötend

Ein weiteres Ärgernis war die Art und Weise, wie das Fahrrad zu den Käufern kam. Nach dem Vorbild von Ikea wurde es zerlegt in Kartons geliefert und musste selbst zusammengebaut werden. Oft fehlten Teile oder waren kaputt, die Montage gestaltete sich als schwierig und war nur mit Spezialwerkzeug machbar. Normale Standardreifen passten nicht und ein Reifenwechsel wurde, etwa aufgrund eines Plattens, zum Desaster.

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Material war weder für den Sommer noch für den Winter geeignet

Wer dann froh war, es endlich geschafft zu haben, bekam den nächsten Dämpfer im Praxistest. Der Kunststoff wurde nämlich bei sommerlichen Temperaturen weich, so dass man auf dem Itera eher dahinschlingerte, als zu fahren. Im Winter sorgte die Härte der Bestandteile dafür, dass es immer wieder zu Versprödungsbrüchen kam. Ein Klassiker war hier die Tretkurbel.

Ein Platz in der Geschichte ist dem Itera sicher

Ungefähr 30.000 Exemplare soll die Itera Development Center AB zwischen 1982 und 1985 gefertigt haben, wobei der Verkauf von Anfang mehr als schleppend verlief. Heute findet sich ein Exemplar des Iteras im schwedischen Museum des Scheiterns in Helsingborg. Auf Onlineplattformen wie eBay wird “das schlechteste Fahrrad der Welt“ als Rarität zu Preisen zwischen 300 und 400 Euro angeboten.

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