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Die goldenen 10er-Jahre: Mit Apple, Amazon, Tesla und Netflix in einer Dekade zum Reichtum

Netflix: Traumfabrik für 158 Millionen zahlende Abonnenten (Foto: © Netflix)
Netflix: Traumfabrik für 158 Millionen zahlende Abonnenten (Foto: © Netflix)

Das Jahrzehnt geht auf die Zielgerade: In ein paar Tagen sind die 10er-Jahre Geschichte. Dass es an den Finanzmärkten goldene Jahre waren, wird beim Blick auf die Kursentwicklung der dominierenden Konzerne der Dekade deutlich. Wer Anfang 2010 in Amazon, Tesla, Netflix & Co. investiert hätte, wäre heute ein/e reiche/r Mann oder Frau.

Hätte, hätte, Fahrradkette: Es ist wieder einmal Zeit, im Rückblick den verpassten Gelegenheiten nachzutrauern. Oft genug unterschätzen Anleger nämlich, welche Renditen an der Börse über einen längeren Zeitraum möglich wären, wenn man denn nur abseits kurzfristiger Turbulenzen und Schlagzeilen investiert geblieben wäre.

Während sich der Dax in den vergangenen zehn Jahren gerade mal etwas mehr als verdoppelte (120 Prozent Plus), konnte der Dow Jones rund 170 Prozent und der marktbreite S&P 500-Index 180 Prozent zulegen. Wie enorm ertragreich das Engagement an der Börse sein kann, beweisen indes die enormen Kurszuwächse der wertvollsten Konzerne der Welt in der vergangenen Dekade, die die Leitindizes deutlich abgehängt haben.

Alphabet: + 337 Prozent

Die ganz großen Gewinne mit der Google-Mutter konnten Anleger bereits in der vergangenen Dekade verbuchen. Dabei galt die Internetsuchmaschine, als sie am 19. August 2004 an der Nasdaq zu Kursen von splitbereinigt 42,63 Dollar debütierte, bereits als teuer. Nach einer mehrjährigen Dürreperiode nach dem Platzen der Internetblase schien die angestrebte Bewertung von 35 Milliarden Dollar für ein gerade mal sechs Jahre altes Internetunternehmen als höchst ambitioniert.

In den 10er-Jahren setzten die Google-Guys ihre Erfolgsgeschichte nahtlos fort. Nach einer Umfirmierung zu Alphabet konnte die Google-Mutter 2016 gar Apple für ein paar Tage als wertvollsten Konzern der Welt ablösen. Anleger, die seit dem 1.1. 2010 investiert geblieben wären, hätten beim Kursanstieg von 310 auf 1356 Dollar bis heute Zuwächse von 337 Prozent verbucht.

Microsoft: + 410 Prozent

Man kann es getrost als das Comeback des Jahrzehnts bezeichnen: Nach zäher Schlingerfahrt unter Steve Ballmer in den Nullerjahren erlebte Microsoft in der vergangenen Dekade eine unerwartete Renaissance. Unter Satya Nadella, der im Februar 2014 als CEO übernahm, hat sich Microsoft von der langjährigen Abhängigkeit der Cash Cows Windows und Office befreit, die unter Amtsvorgänger Ballmer immer weiter gemolken wurden.

Satya Nadella vertiefte die Beziehung zu seinen (Geschäfts-) Kunden unterdessen noch weiter, indem er für die Bürosoftware Office das im Internetzeitalter beliebte Abo-Modell einführte. Gut für Microsoft: Statt wie früher nur einmal für die CD-Version zu zahlen, werden Kunden nun mit Office 365 Jahr für Jahr zur Kasse gebeten.

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„Das Geschäftsmodell der wiederkehrenden Umsätze ist die ultimative monogame Beziehung zwischen Corporate America und einem Unternehmen”, beschreibt Marketing-Professor Scott Galloway Microsofts großes Plus. „Jedes Jahr geben Unternehmen pro Mitarbeiter Hunderte von Dollar für Microsoft Office aus, und die Erneuerungsraten liegen bei praktisch 100 Prozent.“

Lohn der Erneuerung: Nach einem Kursplus von mehr als 400 Prozent seit Anfang des Jahrzehnts war Microsoft 2019 über weite Strecken wieder wertvoller als Apple und beendet die Dekade als Billionen-Dollar-Konzern.

Facebook: + 442 Prozent

Der Börsengang von Social Media-Riese Facebook erfolgte, als das neue Jahrzehnt bereits fast zweieinhalb Jahre alt war: im Mai 2012. Das weltgrößte soziale Netzwerk ging unter maximalem Medienbuhei an die Nasdaq – und enttäuschte Anleger schnell. In den Folgemonaten sackte die Facebook-Aktie vom Ausgabekurs bei 38 Dollar auf unter 18 Dollar ab.

Angetrieben von den stark wachsenden mobilen Werbeerlösen und geschickten Zukäufen der App-Anbieter Instagram und WhatsApp legte der nach Alphabet und Amazon drittwertvollste Internetkonzern der Welt ein beeindruckendes Comeback hin – heute notieren die Anteilsscheine bei 206 Dollar.

Anleger, die Facebook die Treue gehalten haben, säßen damit heute nach rund fünf Jahren auch schon auf einem satten Gewinn von 442 Prozent Plus; wer in den Crash-Monaten nach dem Börsengang zugegriffen hat, hätte gar Gewinne von 1000 Prozent und mehr eingefahren.

Apple: + 833 Prozent

Ohne jede Frage: Apple war der dominierende Konzern der 10er-Jahre. Das neue Jahrzehnt war keine vier Wochen alt, da enthüllte Apple-Gründer Steve Jobs das nächste bahnbrechende neue Produkt: das iPad. Wachstumstreiber und Lebensversicherung blieb indes das 2007 gelaunchte iPhone, das Apples phänomenalen Gipfelsturm an der Börse auf immer neue Höhen trieb.

Im August 2011 löste der iKonzern schließlich Exxon Mobil als wertvollstes Unternehmen der Welt ab und verließ den Platz nur noch kurzzeitig für Alphabet, Amazon und Microsoft. Aktionäre, die sich von den Schwächephasen der Tim Cook-Ära zwischen 2012/13, 2015/16 und 2018 nicht aus der Aktie schütteln ließen, haben in der vergangenen Dekade beim Kursanstieg von 30 auf 280 Dollar eine satte Wertsteigerung von 833 Prozent eingefahren – Dividendenausschüttungen nicht mitgezählt.

Amazon: + 1227 Prozent

Seit nunmehr 23 Jahren ist Amazon an der Technologiebörse gelistet. „Die Sache ist die: Im Internet kann man seine Kunden sehr schnell gewinnen oder verlieren“, lockte Konzernchef Jeff Bezos Zeichner zum Börsengang. Der heute 53-Jährige mit der notorischen Lache sollte recht behalten. Zu Kursen von 18 Dollar debütierte Amazon im Mai 1997, die heute splitbereinigt lediglich 1,50 Dollar entsprechen.

In anderen Worten: Wer zum Börsengang 1997 für lediglich 1000 Dollar Amazon-Aktien gezeichnet hätte, wäre heute Millionär. Doch auch in den vergangenen zehn Jahren konnten sich Amazon-Aktionäre vor allem dank der boomenden Cloudsparte AWS weiter über exorbitante Zugewinne freuen.

Nach Einschätzung von Scott Galloway stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich Amazons Dominanz im kommenden Jahrzehnt noch ausweitet: “Alexa wird das iPhone der nächsten Dekade“, war sich der Marketing-Guru bereits vor zwei Jahren sicher.

Tesla: +2276 Prozent

Der Himmel scheint die Grenze zu sein. Tesla-CEO Elon Musk gilt seit Jahren neben Amazon-Chef Jeff Bezos als der wohl schillerndste Gründer unserer Tage. Tatsächlich scheint Musk seit Jahrzehnten alles zu gelingen: Ob bei der Gründung des Online-Kartendienstes Zip2, dem Bezahlabwickler X.com und schließlich Bezahldienstleister Paypal.

Superstar Status erlangte der gebürtige Südafrikaner schließlich in den Nullerjahren mit der Gründung gleich dreier Unternehmen: dem Raumfahrtunternehmen Space Exploration Technologies (SpaceX), dem Solarstromanlagenbauer SolarX, vor allem aber dem Elektroautohersteller Tesla Motors, der nach dem serbischen Physiker Nikola Tesla benannt wurde.

In drei Stufen will Musk die Automobilbranche mit einem Elektroauto, das ganz ohne Benzin auskommt, aufmischen. 2008 stellte Tesla zunächst ein Premium-Modell, den zweisitzigen Sportwagen Tesla Roadster vor. 2012 folgte in den USA die Limousine Tesla Model S, ein 5+2 Sitzer der Oberklasse. Für den großen Wurf in den Massenmarkt sorgt seit 2016 das Model 3, das bereits für 35.000 Dollar zu haben ist.

Aktionäre sind seit dem IPO 2010 elektrisiert und haben die Aktie trotz des anhaltenden Kampfes um Profitabilität und Bargeldreserven von 17 auf 404 Dollar nach oben geschickt.

Netflix: + 4050 Prozent

Die Zukunft des digitalen Fernsehens begann im alten Jahrhundert. Dabei deutete Ende August 1997 noch nichts darauf hin, dass Netflix einmal zu einem der größten Medien-Imperien des 21. Jahrhunderts würde aufsteigen können: Das von Reed Hastings gegründete US-Unternehmen begann als DVD-Versender und forderte den vermeintlich übermächtigen Platzhirsch Blockbuster heraus.

Mit der Verbreitung des Breitband-Internets wagte Hastings 2007 dann den großen Paradigmenwechsel, den andere Medien verschlafen hatten: Die Zukunft der Film- und Fernsehindustrie lag im Internet. Dem Geschäftsmodell liegt die Annahme zugrunde, dass sich immer mehr Menschen Selbstbestimmung wünschen, wann und wie sie welche Filme sehen wollen – das klassische TV-Modell mit festen Fernsehzeiten und Werbeunterbrechungen hat ausgedient.

Geld verdient Netflix ausschließlich über sein Abo-Modell: Bereits für 8 Euro im Monat bekommen Kunden in Deutschland, wo der amerikanische Streaming-Dienst seit September 2014 vertreten ist, Zugang zur Netflix-Welt, die zum überwältigenden Anteil aus Eigeninhalten („Originals“) besteht. Wie kein anderer Konzern hat Netflix die Medienbranche in der vergangenen Dekade mit seinen Streaming-Angeboten verändert: „Bingewatching“, das Ansehen einer Serie in einem Rutsch, ist zum Zeitgeistphänomen geworden.

Auch die Wall Street kann von der hollywoodreifen Erfolgsstory des Streaming-Pioniers nicht genug bekommen und schickte die Aktie von 8 Dollar im Januar 2010 auf 332 Dollar nach oben. Allerdings: In der kommenden Dekade erscheint die Konkurrenz neuer Streaming-Angebote in Form von Disney+, Apple TV+, etc. allerdings ziemlich herausfordernd…