Die Apple Watch kann jetzt auch Herzaktivitäten messen
Apple hat nun auch in Deutschland die EKG-Funktion seiner Smartwatch freigeschaltet. Die Uhr soll Vorhofflimmern erkennen und kann ein EKG aufnehmen, das allerdings nicht gleichwertig mit einem professionell durchgeführten betrachtet werden kann.
Für die Apple Watch Series 4 wurde gerade ein Update veröffentlicht, mit dem Smartwatch-Besitzer ihren Herzrhythmus testen können. Sobald man sein iPhone auf iOS 12.2 und die Apple Watch auf watchOS 5.2. aktualisiert hat, kann es losgehen. Unter dem Menüpunkt Herz muss man die Funktion dann nur noch aktivieren, indem man ein paar Eingaben wie das Geburtsdatum macht. Nach der Aktivierung erfüllt das Tool zwei Zecke:
Das Herz wird automatisch und regelmäßig auf Vorhofflimmern getestet
Zum einen misst die Smart Watch über den Tag verteilt mehrmals den Herzrhythmus, um Vorhofflimmern zu erkennen. In Deutschland sind etwa zwei Millionen Menschen von der Herzrhythmusstörung betroffen, die damit ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben und auch gefährdeter sind, eine Herzschwäche zu bekommen.
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Misst die Uhr bei vier von sechs aufeinanderfolgenden Messungen Unregelmäßigkeiten, erscheint auf dem Display eine Textmeldung, wonach die Uhr „Anzeichen eines unregelmäßigen Herzrhythmus“ gemessen hat, die „auf Vorhofflimmern hindeuten könnten“. Der Text ist bewusst so zurückhaltend formuliert, um den Nutzern keine unnötige Angst zu machen. Trotzdem ist es danach vielleicht ratsam, einen Termin beim Arzt auszumachen.
Das EKG muss man aktiv starten
Im Gegensatz dazu muss man die EKG-App mit einer Hand aktiv starten und dann einen Finger der anderen Hand auf die Krone der Uhr legen. Da sich ein Sensor auf der Unterseite der Uhr befindet und einer auf der Oberseite der Krone, entsteht dadurch so etwas wie ein Stromkreis – vom Handgelenk mit der Uhr durch den Körper samt Herz und über die andere Hand zurück zur Uhr. Nach 30 Sekunden bekommt man dann eine Meldung.
Vier Ergebnisse sind möglich
Ein gesundes Herz ergibt einen Sinusrhythmus. Vorhofflimmern kann wie oben beschrieben auf eine Erkrankung hinweisen, ein zu hoher oder niedriger Puls führt zu keinem Ergebnis oder die Uhr kann die Messung nicht interpretieren, worauf ein „uneindeutig“ hinweist. Die Auswertung wird direkt auf die Uhr gepusht und eine detaillierte Verlaufskurve in die Health-App auf dem iPhone übertragen. Diese kann man zum Beispiel an den behandelnden Arzt schicken.
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Dabei entspricht das EKG auf der Apple Watch einem 1-Kanal-EKG, das die Herzaktivität nicht so genau abbilden kann wie ein medizinisch professionelles 12-Kanal-EKG. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ist die Apple Watch dennoch ein „wertvolles Monitoring-Tool zur Etablierung wichtiger Informationen für Patienten und deren Ärzte“.
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