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Wie werde ich Diätassistent/in?

Denise Jung lernt in ihrer Ausbildung als Diätassistentin den Menschen und seine Ernährung ganzheitlich zu betrachten.
Denise Jung lernt in ihrer Ausbildung als Diätassistentin den Menschen und seine Ernährung ganzheitlich zu betrachten.

Ernährung, Fitness, Wellness - diese Bereichen boomen. Thematisch sind Diätassistenten da nah dran. Der unsexy Name schreckt Nachwuchskräfte ab - dabei sind sie sehr gefragt.

Berlin (dpa/tmn) - Denise Jung wollte nach dem Abitur eigentlich studieren. Das Thema Ernährung in all seinen Facetten interessierte sie schon seit längerem. «Mehrere Menschen in meinem Umfeld haben Unverträglichkeiten und Allergien, können nicht alles essen», erzählt die 23-Jährige.

Als sie nach ihrem Schulabschluss ein Jahr ins Ausland ging, lernte sie einen Jungen mit zahlreichen Intoleranzen und Allergien kennen - von Gluten bis Hühnereiweiß reichten die Unverträglichkeiten.

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«Der Leidensdruck des Jungen war groß, die Verzweiflung der Mutter auch», erinnert sich Jung. Und ihr Wunsch reifte immer weiter, Menschen genau in diesen Lebenslagen beraten und helfen zu können. Mögliche Studiengänge waren Jung dafür zu theoretisch - also entschied sie sich für eine Ausbildung zur Diätassistentin und bewarb sich noch aus dem Ausland an der Schule der Charité, dem Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe.

Unsexy Ausbildungsname

Ernährung, Fitness und Wellness - das ist eigentlich ein Boom-Markt in Deutschland. Doch die Diätassistenten suchen dringend Nachwuchs. «Die Berufsbezeichnung ist nicht so sexy, und sie verrät nicht, wie vielfältig die Ausbildung ist», sagt Uta Köpcke, die Präsidentin des Bundesverbandes der Diätassistenten.

Derzeit wird über die Umfirmierung des Namens in «Ernährungstherapeut» diskutiert. Denn in dem Beruf, der derzeit an rund 30 staatlichen Schulen ausgebildet wird, geht es um viel mehr als Diäten oder Wellness.

Die Auszubildenden lernen, den Menschen und seine Ernährung ganzheitlich zu betrachten. Dazu zählen medizinische, ernährungswissenschaftliche und biochemische Grundlagen. «Denn Stoffwechselkrankheiten muss man verstehen, um mit der Ernährung helfen zu können», sagt Köpcke. Dabei geht es etwa darum, wie Ernährung die Blutfette beeinflusst oder wie Insuline wirken.

Ernährungswissenschaft und Psychologie

Ein großer Schwerpunkt liegt auf Kenntnissen über die besondere Ernährung im Krankheitsfall. Die Schülerinnen - der Frauenanteil liegt bei rund 97 Prozent - müssen aber auch lernen, wie sie Patienten eine Ernährungsumstellung nahebringen. Deshalb sind Psychologie und Soziologie ebenso wichtig.

Insgesamt ist der naturwissenschaftliche Anteil hoch - und das stellt manchmal eine Hürde dar. «Wir beobachten Blockaden im Fach Biochemie, weil die Auszubildenden schnell der Meinung sind, das Fach läge ihnen nicht», sagt Dennis Papanouskas, Leiter der Schule für Diätassistenten am Universitätsklinikum Münster.

Wer sich für die Ausbildung entscheidet, sollte kochen können. «Für die praktische Abschlussprüfung müssen die Auszubildenden für einen konkreten Patienten die richtige Ernährungstherapie auswählen, ein Tagesbeispiel mit Nährwertprogramm berechnen, in der Lehrküche zubereiten und zeigen, wie beraten werden kann», sagt der Schulleiter.

Vergütung statt Schulgeld

Wie Jung mussten noch viele der aktuellen Auszubildenden zu Beginn Schulgeld zahlen. «Mittlerweile erhalten wir eine Vergütung.» Die liegt bei 900 bis 1100 Euro, je nach Ausbildungsjahr und tariflichen Regelungen, sagt Verbandspräsidentin Köpcke.

Der theoretische Hintergrund hat es Jung angetan. Für sie sind die spannendsten Fächer Biochemie, Anatomie und spezielle Krankheitslehre sowie die dazugehörige Diätetik. «Man lernt den Körper und sämtliche physiologischen und biochemischen Abläufe kennen, auch die, die verändert bei Krankheiten auftreten.»

Es ist ein Beruf, mit dem sehr vielen Menschen das Leben leichter gemacht werden kann, findet Jung. «In der Ernährungstherapie am und mit dem Patienten spürt man sehr deutlich deren Dankbarkeit, wenn ihnen endlich geholfen wird.»