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Devisen: Euro gibt etwas nach - Italienische Industriedaten enttäuschen

FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Euro EU0009652759 hat am Freitag einen Teil seiner Vortagesgewinne eingebüßt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,0762 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0737 Dollar festgesetzt.

Für etwas Druck sorgten schwache Konjunkturdaten aus Italien. Die Industrie des Landes schrumpfte im April im Monatsvergleich überraschend erneut. Die Industrie mache fast ein Fünftel der Wirtschaft Italiens aus und dürfte das Bruttoinlandsprodukt des Landes im zweiten Quartal entsprechend belasten, schrieb Volkswirtin Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics.

Am Vortag hatten schwache Jobdaten aus den USA den Euro angetrieben. In der vergangenen Woche war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker gestiegen als von Analysten erwartet. Dies könnte dafür sprechen, dass die bisherigen Zinserhöhungen der Notenbank Fed zur Bekämpfung der Inflation bereits wirken und sich die Wirtschaft abkühlt. Insofern könnte die Fed in der kommenden Woche tatsächlich wie von Experten prognostiziert eine Zinspause einlegen.

Derweil erreichte die türkische Lira erneut historische Tiefstände gegenüber dem US-Dollar und dem Euro. Dabei half nicht, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Hafize Gaye Erkan eine ehemalige US-Bankerin zur Chefin der türkischen Zentralbank ernannt hat. Erdogan hatte die Notenbank in der Vergangenheit immer wieder unter Druck gesetzt, die Zinsen trotz der sehr hohen Inflation niedrig zu halten, und Chefs mehrmals ausgetauscht. Die Hoffnung ist nun, dass Erkan die türkische Geldpolitik normalisiert.

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Beobachtern zufolge ist eine Zinserhöhung die einzige verbleibende Möglichkeit, die Lira zu stützen. Denn die Türkei weist ein Leistungsbilanzdefizit aus und ihre Devisenreserven sind in den letzten Monaten geschrumpft.

Die US-Bank JPMorgan und die britische Investmentbank Barclays rechnen damit, dass die türkische Notenbank auf ihrer Sitzung am 22. Juni eine Anhebung des Leitzinses um 16,5 Prozentpunkte beschließen wird - mehr als das Doppelte dessen, was die Bank Societe Generale erwartet. Aber selbst das könnte sich angesichts einer Inflation von knapp 40 Prozent im Mai und einer noch höheren Kerninflation - ohne Energie und Lebensmittel - von fast 47 Prozent als zu moderat erweisen. Aktuell beträgt der Leitzins 8,5 Prozent.